Hammersbach wählt gemäß dem Trend

Zur Kommunalwahl haben die Sozialdemokraten in Hammersbach ihre jahrzehntelange absolute Mehrheit knapp an eine Koalition von CDU und Grünen verloren, sind mit 46,44 Prozent jedoch weiter stärkste Kraft in der Gemeinde. Bei der Bundestagswahl liegt die Kommune im Trend.
Hammersbach – Hart werden derzeit im Gemeindeparlament die Debatten um das interkommunale Gewerbegebiet Limes und die Ausweisung neuer Baugebiete geführt. Auf die Bundestagswahl hat das Geschehen vor Ort aber offenbar keinerlei Auswirkungen gehabt. Die SPD bleibt in der knapp 5000-Einwohner-Gemeinde zwar etwas unter den bundes- und kreisweiten Zuwächsen, legt bei den Zweitstimmen aber um 2,2 Prozent auf 29,1 zu. Damit wiederum liegt sie über dem Wahlkreisergebnis der Partei von 27,6.
Die Unterstützung für den SPD-Bundestagsdirektkandidaten Lennard Oehl entspricht mit 33,1 Prozent etwa dem Wert, den Dr. Sascha Raabe vor vier Jahren in Hammersbach erzielen konnte (33,0). Auch hier schneidet die SPD in Hammersbach am Ende besser ab als bei den Erststimmen im Mittel des Wahlkreises (31,22).
Die CDU verliert im Vergleich zu 2017 im Bereich der allgemeinen Entwicklung der Zweitstimmen 7,5 Punkte und fällt auf 23,7. Dr. Katja Leikert büßt in Hammersbach 7,8 Punkte ein und erhält 28,8, womit sie immer noch 1,1 Prozent über dem Durchschnitt im Wahlkreis bleibt.
Die Grünen, die auf kommunaler Ebene als neue dritte Kraft den Mehrheitswechsel im Hammersbacher Parlament ausgelöst haben, können auch bei der Bundestagswahl gemäß dem Trend 5,2 Punkte zulegen und landen bei 11 Prozent. Damit liegen sie allerdings noch deutlich unter den 14 Prozent, die die Partei im Wahlkreis 180 insgesamt erreichen konnte. Bei der Kommunalwahl im März 2021 hatten es die Grünen sogar aus dem Stand auf 17,85 Prozent der Wählerstimmen geschafft.
Wie für den Großteil der Kommunen gilt also auch für Hammersbach: Kommunalpolitik und Bundespolitik sind zwei Paar Schuhe. (Von Jan-Otto Weber)