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Hammersbacher Gemeindevertreter begehen Nidderauer Naturwaldflächen

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Von: Jan-Otto Weber

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Am 21. April trafen sich politisch Verantwortliche aus Hammersbach, dem Land Hessen, der Nachbargemeinde Nidderau mit Forst-Fachleuten im Nidderauer Wald, um sich über die positiven Auswirkungen von Naturwaldflächen zu informieren. Foto: PM
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Kürzlich trafen sich politisch Verantwortliche aus Hammersbach, dem Land Hessen, der Nachbargemeinde Nidderau mit Forst-Fachleuten im Nidderauer Wald, um sich über die positiven Auswirkungen von Naturwaldflächen zu informieren. © Privat

Sowohl die Koalition von CDU und Grünen in Hammersbach als auch die Gemeinde berichten über ein Treffen von Hammersbacher und Nidderauer Kommunalpolitikern, Forstfachleuten und einem Ministeriumsvertreter im Nidderauer Stadtwald, um die dort seit 2017 ausgewiesenen Waldprozessschutzflächen, auch als Naturwald gekennzeichnet, anzuschauen und sich dazu auszutauschen.

Hammersbach – Wie die Gemeinde Hammersbach mitteilt, zeigte Constantin Faatz, Natur- und Umweltschutzbeauftragter der Stadt Nidderau, anschaulich Zahlen und Fakten zu den Waldflächen, die seit sechs Jahren nicht mehr bewirtschaftet werden. Insbesondere ging er auf die Flächenauswahl ein, mit der Biotoptrittsteine geschaffen werden sollen, und auf die Erzielung von sogenannten Ökopunkten, mit denen Eingriffe in Natur und Landschaft vor allem für Baugebiete ausgeglichen werden können.

Nach fünf Jahren Erfahrung im Stadtwald Nidderau versprechen sich die Vertreter der Gemeinde Hammersbach hilfreiche Hinweise zur Flächenauswahl zum 2021 getroffenen Beschluss, auch in Hammersbach zehn Prozent der Kommunalwaldfläche als Naturwald auszuweisen. Das Vorhaben ist in Hammersbach nicht unumstritten. „Beispielsweise ist es wichtig, infrastrukturelle Gegebenheiten wie Straßen, Teiche, Quellen, Wege, Saatgutgewinnungsflächen oder FFH-Gebiete zu berücksichtigen“, erklärt die Gemeinde nun per Mitteilung über das Ende des Jahres anberaumte Treffen. Das Umweltplanungsbüro IBS aus Stauffenberg sei derzeit in Hammersbach mit der Begutachtung der Memorandumsflächen befasst.

„Neben der Bedeutung für den Lebensraum seltener Arten, der Biotopvernetzung, der ‘Lehrfläche’ für natürliche Waldentwicklung und den Inseln für das Waldinnenklima, können Prozessschutzflächen als Kompensationsflächen für Ökopunkte mit einem derzeit guten und steigenden Marktwert betrachtet werden“, schreibt die Gemeinde. „Hier können Erlöse erzielt werden, die Investitionen der Kommune bedeutend erleichtern. Es sind Kompensationen für dörfliche Entwicklung möglich, ohne dabei Landwirtschaftsflächen beanspruchen zu müssen.“

Nach der im „Zeithorizont des Waldes“ kurzen Spanne von fünf Jahren könne noch kein ökologischer Vergleich zum bewirtschafteten Wald gezeigt werden. „Zum einen hofft man, durch die ungestörte Entwicklung Arten Lebensräume zu geben oder diese zu erhalten. Zum anderen können auch keine gezielten Maßnahmen ergriffen werden, um positiv steuernd einzugreifen“, so die Gemeinde.

Wie CDU und Grüne aus Hammersbach in ihrer Mitteilung betonen, erläuterte Benedikt Lorse vom Hessischen Umweltministerium, dass das Ausweisen von Naturwaldflächen bedeutet, einen kleinen Teil der Waldfläche einer natürlichen Entwicklung zu überlassen, und dass sie die Kommunen dabei unterstützen werden. Markus Gutjahr (CDU Hammersbach) hob demnach hervor, dass es trotz der Ausweisung von Naturwaldflächen wichtig sei, die Brennholzversorgung sicherzustellen und gleichzeitig eine nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder zu gewährleisten.

„Benedikt Lorse lobte die Gemeinde Hammersbach ausdrücklich für ihre Entscheidung, 10 Prozent des Gemeindewaldes als Naturwald unter Schutz zu stellen. Er betonte, dass die Ausweisung von Naturwaldflächen ein bedeutender Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt und des Klimas sei und mit den Zielen des Landes Hessen zur Förderung von Naturwaldflächen übereinstimme“, schreiben CDU und Grüne.

Die Gemeinde erwähnt in ihrer Mitteilung, dass Pro und Contra intensiv diskutiert wurden, so mit Hammersbachs Bürgermeister Michael Göllner (SPD), Lutz Hofheinz vom Forstamt Hanau, dem Förster der beiden Kommunen, Sebastian Stemmler, Dr. Benedikt Lorse vom Umweltministerium, Nidderaus Erstem Stadtrat Rainer Vogel und der Hammersbacher Ausschussvorsitzenden Irmgard Beck (beide Grüne). (jow)

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