Polizei und Feuerwehren melden Einsätze: Das war los in der Silvesternacht
Die Silvesternacht bescherte den Feuerwehren und Rettungsdiensten in Hanau und der Region zahlreiche Einsätze, schwere Verletzungen waren aber nicht dabei.
Hanau/Main-Kinzig-Kreis - Zwischen 20 Uhr und den frühen Morgenstunden zählte die Leitstelle des Main-Kinzig-Kreises rund 30 Einsätze für die Freiwilligen Feuerwehren zwischen Maintal und Sinntal. So brannte in Gelnhausen und Steinau jeweils eine Gartenhütte und in Nidderau und Bad Orb mussten Garagen gelöscht werden.
In Hanau kam es in der Silvesternacht laut Feuerwehr zu neun Einsätzen. Es brannten mehrere Müllcontainer, ein Behälter mit Altkleidern sowie eine Hecke. Auch in Maintal wurden mehrere Müllcontainer entzündet und zudem wurde ein Zimmerbrand gemeldet. Brennende Behälter und Hecken mussten zudem in Bad Soden-Salmünster, Brachttal, Bruchköbel, Erlensee, Langenselbold, Nidderau, Rodenbach, Sinntal und Steinau gelöscht werden.

Main-Kinzig-Kreis: Kleinere Einsätze, aber keine schweren Unglücke
Auch der Rettungsdienst hatte laut Pressestelle des Kreises etwas mehr zu tun, als in den Nächten zuvor. Unter anderem ging es um Augenreizungen, leichte äußere Verletzungen oder die unmittelbaren Folgen eines zu hohen Alkoholkonsums. Schwerwiegende Unglücksfälle mussten jedoch nicht behandelt werden.
Auch in Bruchköbel sei es ruhig geblieben, vermeldet die dortige Feuerwehr. Lediglich am frühen Morgen um 5.30 Uhr entdeckten Heimkehrer einer Feier in der Bonhoeffer Straße einen brennenden Haufen gebrauchter Pyrotechnik vor der Garage eines Wohngebäudes. Das Feuer konnte aber sehr schnell gelöscht werden.
„Keine größeren Vorkommnisse“, so lautet auch de Bilanz des Polizeipräsidiums Südosthessen. Für ein komplett ausgebranntes Dixie-Klo sorgte vermutlich eine fehlgeleitete Silvesterrakete am frühen Sonntagmorgen in Gelnhausen-Roth. Dort wurde gegen 6.30 Uhr in der Neuen Weinbergstaße ein Feuer gemeldet, welches aber schnell gelöscht werden konnte. Der Sachschaden steht noch nicht fest, die genaue Brandursache ermittelt nun die Kriminalpolizei.
A66: Glück im Unglück nach Unfall auf der Autobahn
Einen Sachschaden von rund 13 000 Euro vermeldet die Autobahnpolizei bei einem Unfall am Silvestermorgen auf der Autobahn 66 zwischen Langenselbold und Gründau-Rothenbergen. Gegen 8.40 Uhr war der 19 Jahre alte Fahrer eines schwarzen Mercedes aus noch unbekannter Ursache ins Schleudern geraten und quer über die komplette Fahrbahn gerutscht. Schließlich kippte der Wagen um und blieb mit Totalschaden auf dem Dach liegen. Der junge Mann am Steuer, der alleine im Fahrzeug saß, hatte Glück im Unglück: Er kam leicht verletzt in ein Krankenhaus.
Während der Einsatzmaßnahmen wurde der Verkehr über den Seitenstreifen an der Unfallstelle vorbeigeleitet. Der Einsatz der Feuerwehr, die mit 17 Einsatzkräften und vier Fahrzeugen vor Ort war, konnte nach rund einer Stunde beendet werden. Die Unfallursache und die Schadenshöhe sind nun Gegenstand polizeilicher Ermittlungen.
Bei einem Garagenbrand im Wächtersbacher Weg in Bad Orb wurde gegen 1.40 Uhr ein dort abgestellter Toyota komplett zerstört. Die genaue Brandursache muss zwar noch von der Kriminalpolizei ermittelt werden, allerdings könnten nach einem ersten Anschein die Reste eines Silvesterfeuerwerks der Grund für das Feuer gewesen sein. Hausbewohner hatten diese angeblich in die Garage gestellt, nachdem sie davon ausgingen, dass von den Böllern keine Gefahr mehr ausgeht. Diese dürften sich jedoch nach Einschätzung der Polizei erneut entzündet haben. Der Schaden an dem Fahrzeug und der Garage wird auf rund 50 000 Euro geschätzt.
Main-Kinzig-Kreis: Handgreiflichkeiten zwischen zwei befreundeten Paaren
Zu einem handgreiflichen Streit zweier bis dahin befreundeten Pärchen kam es gegen 5 Uhr am Morgen nach einer Silvesterparty in Bad Soden-Salmünster, nachdem die angeblich gut gemeinten Neujahrswünsche eines Gastes offensichtlich nicht den richtigen Ton trafen. Nachdem eine 38-Jährige aus Darmstadt kurzerhand vor die Tür gesetzt wurde, weil sie der Gastgeberin eine Backpfeife verpasst haben soll, kehrte sie wenig später in männlicher Begleitung zurück. Bilanz der nun folgenden Aussprache unter Männern: Hämatome im Gesicht, eine Platzwunde am Kopf und ein abgebrochener Schneidezahn.
Für den letzten Einsatz im Nachtdienst der Polizeistation Bad Orb sorgte um kurz nach 6 Uhr der Anruf eines Anwohners aus Bad Soden-Salmünster, wonach ein sturzbetrunkener Nachbar seine restlichen Feuerwerksraketen waagerecht gegen die umliegenden Häuser schießen würde. Noch vor dem Eintreffen der Beamten war der „Schütze“ bereits zu Bett gegangen; ein Schaden konnte bislang nicht festgestellt werden.

Immer in Erinnerung behalten werden Shalash Hussain und Maali Alkhlef diese Silvesternacht. Um 5.13 Uhr kam ihre Tochter zur Welt, das erste Kind des neuen Jahres am Klinikum Hanau. Die kleine Mila wog bei ihrer Geburt 4005 Gramm und war 55 Zentimeter groß. (Yvonne Backhaus-Arnold)
Im vergangenen Jahr hatte der Main-Kinzig-Kreis aufgrund der Corona-Pandemie ein Verbot für das Abbrennen von Feuerwehrskörpern erlassen. Allerdings hatte er die Rechnung ohne das Verwaltungsgericht in Frankfurt gemacht.