Feuerserie geht immer weiter: Brandstifter steckt erneut Wald bei Offenbach an
Die Brandserie im Großraum Frankfurt/Offenbach hält weiter an. Am Dienstagabend bekämpfte die Feuerwehr erneut einen Waldbrand in Hainburg.
Update vom Mittwoch, 13. Juli, 07.41 Uhr: Im Kreis Offenbach brennt mittlerweile fast täglich der Wald. Nachdem die Feuerwehr am vergangenen Wochenende mehrere Brände in Heusenstamm gelöscht hatte, bekämpfte sie am Dienstagabend (12. Juli) nun wieder im Waldgebiet in Hainburg die Flammen. Und zwar an der gleichen Stelle, die der Brandstifter bereits am vergangenen Dienstag (5. Juli) angezündet hatte. Wie 5vision berichtet, brannten im Bereich Tongrube nahe der L3416 rund 600 Quadratmeter Waldboden. Die Rauchentwicklung sei kilometerweit sichtbar gewesen. Mit einer Drohne erkundete die Feuerwehr das Ausmaß des Brandes aus der Luft.
Aufgrund der zeitweise drohenden Ausbreitung des Feuers erhielten die örtlichen Einsatzkräfte in Hainburg Unterstützung von der Feuerwehr Klein-Krotzenburg. Die abgelegene Einsatzstelle im Waldgebiet machte es notwendig, dass mehrere Fahrzeuge immer wieder abwechselnd in den Ort fahren mussten, um Löschwasser zu holen und das Feuer unter Kontrolle zu bekommen. Die Polizei fahndete mit mehreren Streifen nach dem Brandstifter, doch von diesem fehlt weiterhin jede Spur.

Brandserie geht immer weiter: Strohballen angesteckt - Futter für 80 Pferde zerstört
Update vom Dienstag, 12. Juli, 08.27 Uhr: Die Brandserie im Großraum Frankfurt/Offenbach reißt nicht ab. In der Nacht von Montag (11. Juli) auf Dienstag steckte ein Brandstifter in Wächtersbach im Main-Kinzig-Kreis fünf Strohballenlager an und löste damit einen Großbrand aus. Das berichtet der Mediendienst 5vision. Die Feuerwehr Wächtersbach sei demnach die gesamte Nacht mit der Löschung des Brandes beschäftigt gewesen. Per Gefahrenapp wurden die Anwohner über die massive Rauchentwicklung informiert. Insgesamt hatten über 600 Strohballen in Flammen gestanden, schreibt das Polizeipräsidium Südosthessen in einer Pressemitteilung.
Aufgrund der Größe des Brandes entschieden sich die Einsatzkräfte dafür, das Feuer kontrolliert abbrennen zu lassen. Das dazu notwendige Löschwasser entnahm die Feuerwehr der angrenzenden Kinzig. Nach Auffassung der Polizei wird sich die Arbeit der Einsatzkräfte noch bis in die heutigen Mittagsstunden hinziehen. Zusätzlich zu den Strohballen geriet während der Löscharbeiten ein Auto in Flammen. Der Opel brannte komplett aus. Auch hier vermutet die Polizei Brandstiftung. Ein sofort hinzugezogener Polizeihubschrauber suchte jedoch vergeblich nach dem Brandstifter.
Großbrand in Wächtersbach: Futter für rund 80 Pferde zerstört
Die angezündeten Strohballen gehörten zu einem Reiterhof und sollten eigentlich als Futter für rund 80 Pferde dienen, doch nur wenige Strohballen konnten vor den Flammen gerettet werden. Woher nun Ersatzfutter für die Tiere kommt, ist noch ungewiss. Der Besitzer des Hofes unterstütze die Feuerwehr Wächtersbach die ganze Nacht über bei der Rettung der Strohballen. Ersten Einschätzungen der Polizei zufolge beläuft sich der Gesamtschaden durch den Brand auf über 30.000 Euro.

Wieder Brand in Heusenstamm: Hubschrauber jagt die Brandstifter
Update vom Montag, 11. Juli, 15.55 Uhr: In Heusenstamm kam es heute erneut zu einem Brand. Laut Angaben der Polizei Südosthessen sei die etwa fünf mal fünf Meter große brennende Fläche gegen 13.30 Uhr gemeldet worden. Der Brandherd habe sich nahe der Sportanlage Martinsee befunden. Ein Hubschrauber der Polizei war erneut im Einsatz, wie die Behörde auf Nachfrage bestätigte.
Dieser habe nach Wärmefeldern gesucht, die auf verbliebene Glutherde hindeuten könnten und die Koordination der Einsatzkräfte der Feuerwehr erleichtert. Doch auch für die polizeilichen Ermittlungen sei er relevant gewesen. Laut Angaben der Polizei deuten die Umstände des Brandes bei den Sportanlagen erneut auf Brandstiftung hin. Das Feuer konnte bereits gelöscht werden. Zum Stand der Ermittlungen wegen Brandstiftung kann die Polizei derzeit noch keine Auskunft geben.

Stundenlanger Waldbrandeinsatz in Heusenstamm: „Für Zufall waren es zu viele Brände“
Erstmeldung vom Montag, 11. Juli: Heusenstamm – Die Brandserie in Heusenstamm im Kreis Offenbach geht weiter. Nachdem der Wald bereits am Samstag (9. Juli) gebrannt hatte, musste die Feuerwehr auch am Sonntag (10. Juli) wieder ausrücken, um mehrere Feuer zu löschen. Das berichtet der Mediendienst 5vision. Demnach hatten Anwohner gegen 18.00 Uhr eine Rauchentwicklung im Wald bemerkt. Die Feuerwehr rückte daraufhin mit über 100 Einsatzkräften aus, um die 15 verschiedenen Brandstellen im Wald zu bekämpfen. Feuerwehr-Einsatzleiter Mario Rebell sprach von einer zunächst sehr unübersichtlichen Lage. „Viele Brandstellen lagen sehr weit auseinander“, erklärte er den Reportern von 5vision. Das habe die Brandbekämpfung deutlich erschwert.
Unterstützung erhielten die Einsatzkräfte der Feuerwehr durch den Landesbetrieb Hessen Forst, sowie einen Notfallmanager der Deutschen Bahn, da es im Zuge der Löscharbeiten zu Sperrungen im Gleisbereich der S-Bahn kam. Gegen 22.30 Uhr konnten die letzten Flammen nach stundenlangem Kampf der Einsatzkräfte schließlich gelöscht werden. Währenddessen fahndete die Polizei mithilfe eines Hubschraubers nach dem möglichen Brandstifter. Die Brände am Wochenende waren kein Einzelfall. Seit Monaten kommt es in Heusenstamm im Kreis Offenbach immer wieder zu Bränden im Waldgebiet. Angefangen hatten die Brandserie am 21. Mai.

Brände im Kreis Offenbach: Experten weisen auf erhöhte Waldbrandgefahr hin
„Für Zufall waren es in den letzten Wochen einfach zu viele Brände“, sind sich Gabi Rutschmann-Becker und Michael Kobras von Hessen Forst sicher, dass der Waldbrand absichtlich gelegt wurde. „Dafür haben wir überhaupt kein Verständnis.“ Die beiden Forstexperten wiesen außerdem eindringlich auf die derzeit hohe Waldbrandgefahr hin. Schon ein weggeworfener Zigarettenstummel könne einen Waldbrand verursachen. „Es ist aktuell sehr trocken, da sollte man absolute Vorsicht walten lassen“, erläuterte Kobras gegenüber 5vision. Von offenem Feuer oder Grillen im Waldgebiet rieten die beiden Forstexperten daher dringend ab.
Feuerwehr-Einsatzleiter Rebell appellierte an die Bevölkerung, auch in den kommenden Wochen Augen und Nasen offenzuhalten, da die Waldbrandgefahr aufgrund des warmen Wetters weiterhin erhöht sei. Er verdeutlichte das Vorgehen beim Entdecken eines Brandes: „Unverzüglich den Notruf 112 wählen und sich bestenfalls an eine Stelle begeben, an der die Feuerwehr den Anrufer auch finden kann.“ (Niklas Hecht)