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Nach 16 Jahren verabschiedet sich Dr. Martin Lückhoff aus Langenselbold

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Abschied nach 16 Jahren: Dekan Dr. Martin Lückhoff und seine Ehefrau Gesa verlassen Langenselbold und haben ihr neues Domizil nun in Hanau.
Abschied nach 16 Jahren: Dekan Dr. Martin Lückhoff und seine Ehefrau Gesa verlassen Langenselbold und haben ihr neues Domizil nun in Hanau. © Ulrike Pongratz

Nach 16 Jahren Dienst- und Lebensmittelpunkt heißt es für Dekan Dr. Martin Lückhoff nun Abschied nehmen als Gemeindepfarrer von Langenselbold. Noch nie sei er so lange an einem Ort gewesen, so Lückhoff, der als Dekan des Kirchenkreises Hanau bereits im Sommer seinen Dienstsitz nach Hanau verlegt hatte.

Langenselbold – Am dritten Advent (12. Dezember) stand Martin Lückhoff in der „schönen evangelischen Kirche“ zum letzten Mal als Gemeindepfarrer hinter dem Altar und bestieg die Kanzel, um sich mit einer Predigt von seiner Gemeinde zu verabschieden. Der Abschied, der allen Seiten nicht leicht fiel, war herzlich und wurde von vielen guten Wünschen und Geschenken nach dem Gottesdienst draußen im Freien begleitet.

Im Gottesdienst richtete Robert Behrends, Vorsitzender des Kirchenvorstandes, seine Grußworte an das Ehepaar Lückhoff. „Die Stadt Langenselbold ist Ihnen beiden ans Herz gewachsen – wie ich das aus einer Bemerkung in einem Gespräch mitnehme – und der Abschied fällt Ihnen nicht ganz so leicht, auch wenn Sie nur nach Hanau ziehen“, so Behrends einleitend.

Kirchenvorstand dankt Lückhoff

Er skizzierte kurz die wichtigen beruflichen Stationen Lückhoffs, ehe dieser 2005 in der Gründaustadt seinen Dienst als Dekan des Kirchenkreises Hanau-Land mit Sitz in Langenselbold antrat. Nach dem Studium in Marburg folgte das Vikariat von 1993 bis 1995. Ein Jahr lang war Martin Lückhoff dann Pfarrer der Erlöserkirche in Jerusalem, ehe er mit seiner Familie nach Bad Hersfeld zog, um dort von 1997 bis 2005 als Pfarrer zu wirken. Dann folgte Lückhoff dem Ruf nach Selbold.

Zunächst von den Einheimischen skeptisch beäugt, habe sich Lückhoff durch einfühlsame Gespräche, offene Ohren und offene Worte, durch gute und sachliche Argumente schnell in die Kirchengemeinde integrieren können. „Sie und Ihre Frau sind gut angekommen in der Kirchengemeinde und in Langenselbold.“ Familie Lückhoff sei bei vielen Anlässen – in Vereinen oder städtischen Gremien – dabei und gerne gesehen gewesen.

Erinnerung an die Höhepunkte der 16 Jahre

Kirchenvorsteher Behrends erinnerte auch an das berufliche Wirken des Dekans und Gemeindepfarrers Lückhoff. Als dieser 2005 in Selbold ankam, sei die Sanierung der Kirche schon in vollem Gange gewesen. Im Hintergrund arbeitete Lückhoff an der Fertigstellung der Orgel mit. Ein Highlight für Stadt und Kirche war der Hessentag 2009, dessen „Überbleibsel“, das Podest in der Kirche, immer noch genutzt wird.

Im Jahr 2014 begann mit der Fusion der beiden Kirchenkreise Hanau-Stadt und -Land der große Veränderungsprozess, der damals allerdings noch nicht zu spüren war. Zunächst blieb Vieles beim Alten. Die Sanierung des Kindergartens im Jahr 2016 wurde in der Kirchengemeinde mit viel Aufwand bewerkstelligt – und das trotz einiger Wechsel der Pfarrstellen. Mit den Pfarrteam Engelbert, Seitz und Wisseler sei man sehr gut aufgestellt.

Mit Sorge blickte Behrends jedoch auf die abnehmende Mitgliederzahl, die Langenselbold moderat betreffe, und auf die Pandemie, die sich beide auf die Zuweisungen der Landeskirche auswirken würden. Er habe, so Behrends, bei Pfarrer Lückhoff immer ein offenes Ohr gefunden, wenn es darum ging, neue Wege zu beschreiten, Formalitäten zu vereinfachen. „Da waren wir oft nahe beieinander“, so der Kirchenvorsteher. „Ihr Rat wird fehlen“, sagte er. „Wir wünschen Ihnen, dass Sie und Ihre Frau gut ankommen in der neuen Kirchengemeinde.“

Dekan dankt dem mit ihm „nachsichtigen Pfarrteam“

Dekan Lückhoff hatte in seiner Predigt den Damen und Herren des Kirchenvorstands für das große Engagement gedankt, das ihn beeindruckt habe. „Ihre Arbeit ist ein Geschenk für die Stadt und für viele Menschen auch Trost.“ Dank galt dem Kirchenältesten Peter Bindmann, der dem Pfarrer auch mit mahnenden Worten zur Seite gestanden hatte. Nicht zuletzt dankte Lückhoff dem Pfarrteam – das nachsichtig gewesen sei, wenn er selbst nicht da war – für die konstruktive Zusammenarbeit. Er selbst sei in dieser Zeit in Langenselbold reich beschenkt worden, „alleine in dieser wunderschönen Kirche Gottesdienst zu feiern“, sei ein Privileg. Lückhoff bat um Verzeihung für Besuche, die nicht stattfinden konnten, oder Zusagen, die nicht gehalten wurden.

Wenn er als Pfarrer nun gehe, dann wisse er, dass viele Menschen sich hier weiterhin engagierten. Er gehe adventlich gestimmt im Vertrauen auf Gottes schöpferische Nähe und darauf, dass „Gott uns nicht auf uns selbst“ zurückwerfe.

Von Ulrike Pongratz

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