Zunächst grünes Licht für Selbolder Weihnachtsmarkt

Nichts ist sicher in diesen Corona-Zeiten. Und deshalb gibt es auch keine Garantie dafür, dass sich die bestehende Coronavirus-Schutzverordnung für das Land Hessen bis zum ersten Adventswochenende nicht doch so dramatisch verändern könnte, dass der Selbolder Weihnachtsmarkt noch abgesagt werden müsste. Doch nach aktuellem Stand soll er von Freitag, 26., bis Sonntag, 28. November, stattfinden, wie Bürgermeister Timo Greuel am Donnerstag bei einer eigens dafür anberaumten Pressekonferenz im Rathaus mitteilte.
Langenselbold – „Es hat sich als richtig erwiesen, dass wir mit der Entscheidung noch zugewartet und sie nicht schon im September getroffen haben. Denn am 11. Oktober hat die Landesregierung neue Regelungen festgelegt, nach denen Weihnachtsmärkte ohne Zugangskontrollen stattfinden können. Dies war für uns das entscheidende Signal, den Weihnachtsmarkt nicht ein zweites Mal abzusagen“, erläuterte das Stadtoberhaupt die getroffene Entscheidung, die auch vom kompletten Magistrat mitgetragen werde.
Stände sind auf den Schlosspark beschränkt
Bürgermeister, aber auch Kulturamtsleiterin Verena Lenz und Marvin Ölsner, der bei der Stadt für die Organisation des Weihnachtsmarkts verantwortlich zeichnet, freuten sich sichtlich, die positive Nachricht verkünden zu können. Allerdings muss die Traditionsveranstaltung am ersten Adventswochenende coronabedingt in „abgespeckter Form“ vonstattengehen. „Der Weihnachtsmarkt kann unter diesen Umständen nur komplett im Freien stattfinden. Somit müssen wir auf die sonst üblichen Stände in der Herrnscheune, das Café im Foyer der Klosterberghalle und die Ausstellung des Kreativtreffs 1988 im Schloss verzichten“, nannte Ölsner wichtige Einschränkungen.
Da es keine Zugangsbeschränkung mit 3G- oder gar 2G-Regelung geben wird, appelliert Greuel an die Besucher, den Mindestabstand von 1,50 Metern zueinander – soweit möglich – einzuhalten, beziehungsweise, wenn dies aufgrund des Besucherstroms nicht mehr geht, unbedingt einen Mund-Nasen-Schutz aufzuziehen. Der Bürgermeister kündigte bereits entsprechende Hinweisschilder an, die auf dem Areal des Weihnachtsmarkts aufgestellt würden.
Nikolaus und Bühnen entfallen
Nicht zuletzt, um die sonst bei diesen Veranstaltungen normalen großen, eng beieinanderstehenden Personengruppen zu vermeiden, wird auch die sonst übliche Bühne nicht aufgebaut. So entfallen die offizielle Eröffnung am Freitagnachmittag, die Bescherungen der Kinder durch den Nikolaus und musikalische Live-Auftritte.
Auf weihnachtliche Klänge werden die Besucher aber dennoch nicht verzichten müssen. Dafür sorgt die Lautsprecheranlage, über die auch wieder die Durchsagen erfolgen werden.
Der Nachwuchs kann sich dafür aber auf das Kinderkarussell und vor allem auf das beliebte Riesenrad freuen, welches seit Jahren auch bei den erwachsenen Besuchern des Selbolder Weihnachtsmarkts hoch im Kurs steht. Diese für das Stadtoberhaupt ebenfalls noch ganz frische Information hatte Verena Lenz bei der Pressekonferenz parat. „Wir haben bereits mit den entsprechenden Schaustellern gesprochen, die ihr Kommen auch zugesagt haben und sich freuen, wieder bei unserem Weihnachtsmarkt dabei zu sein“, so die Leiterin des Amts für Soziales, Familie und Kultur.

48 Stände mit größeren Abständen
Pandemiebedingte Neuerungen wird es auch bei den Ständen im Schlosspark geben. „Wir werden beim Aufstellen deutlich mehr Abstand zwischen den einzelnen Hütten einhalten müssen als sonst. Entsprechend haben wir im Schlosspark diesmal Platz für 48 Stände. Beim letzten Weihnachtsmarkt vor Corona im Jahr 2019 waren es dort noch 79 Stände“, berichtete Marvin Ölsner.
Hinzu kamen vor zwei Jahren noch die rund 30 Stände, die es in der Herrnscheune und im Foyer der Klosterberghalle gegeben hat. Auf diese müssen die Besucher nun genauso verzichten wie auf die Weihnachtsausstellung des Kreativtreffs 1988 im Schloss.
Greuel, dass Markt unter diesen Umständen möglich ist
„Ich bin aber sehr froh, dass der Weihnachtsmarkt unter diesen sehr schwierigen Bedingungen möglich ist. Es wäre sehr schön, wenn es uns mit ihm gelingen könnte, die vorweihnachtliche Stimmung in die Herzen der Menschen zu tragen“, blickte Greuel zuversichtlich auf das erste Adventswochenende.
Keine Änderungen wird es bei den Öffnungszeiten der dreitägigen Veranstaltung geben. Am Freitag, 26. November, werden die Stände von 16 bis 22 Uhr geöffnet sein, am Samstag, 27. November, in der Zeit von 14 bis 22 Uhr und am abschließenden Sonntag, 28. November, von 12 bis 20 Uhr.
Bereits zahlreiche Anmeldungen
Marvin Ölsner liegen bereits zahlreiche Zusagen von Teilnehmern vor. Diese bieten vor allem eine vielfältige Palette an Getränken und Speisen an, die von nichtalkoholischen sowie alkoholischen Kaltgetränken bis zu heißem Apfelwein, Glühwein und Feuerzangenbowle respektive von Kartoffel-Dippers, Bratwurst, Fleischspießen bis zu Spareribs und Pulled Pork reicht.
Aber natürlich gibt es ebenso wieder Stände, an denen die Besucher das eine oder andere Weihnachtsgeschenk erstehen können. Hier reicht das Angebot der bisher angemeldeten Teilnehmer unter anderem von Modeschmuck über selbst genähte Puppen, weihnachtliche Gestecke und Kränze bis zu Keramik aus eigener Herstellung oder auch US-amerikanische Lifestyle-Metallschilder.
Von Lars-Erik Gerth