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„Gutes Stück Selbolder Heimat ginge verloren“

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Von: Lars-Erik Gerth

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Hoffen, dass sich engagierte Selbolder finden, um die wichtige Arbeit des Geschichtsvereins fortsetzen und das Heimatmuseum weiter öffnen zu können (von links): die Vorstandsmitglieder Helmut Urban, Herbert Röder, Eva-Maria Cziommer und Bürgermeister Timo Greuel.
Hoffen, dass sich engagierte Selbolder finden, um die wichtige Arbeit des Geschichtsvereins fortsetzen und das Heimatmuseum weiter öffnen zu können (von links): die Vorstandsmitglieder Helmut Urban, Herbert Röder, Eva-Maria Cziommer und Bürgermeister Timo Greuel. © Lars-Erik Gerth

Im Juni 2022 beging der Verein für Geschichte und Heimatkunde sein 50-jähriges Bestehen mit einer Feierstunde im Heimatmuseum. Dabei wurde auch deutlich, wie wichtig die Arbeit der ehrenamtlich engagierten Mitglieder ist, um die Erinnerung an Vergangenes zu bewahren. Insbesondere dem Heimatmuseum kommt dabei eine ganz wichtige Rolle zu. Und dieses wäre ohne das Engagement der aktiven Mitglieder des Vereins für Geschichte und Heimatkunde nicht denkbar.

Langenselbold – Und da liegt das große Problem. Denn es sind zum einen nur wenige Vereinsmitglieder, die sich in Vorstand und Heimatmuseum engagieren. Und zum anderen sind nahezu alle Mitglieder von Vorstand und Mitarbeitern im Museum um die 80 Jahre alt. „Wir sind schlicht überaltert, brauchen dringend mehr und auch jüngere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich im Vereinsvorstand und im Heimatmuseum engagieren“, fasst der zweite Vorsitzende Herbert Röder im Gespräch mit unserer Zeitung die Problematik zusammen.

Nur eine Rückmeldung nach Aufruf per E-Mail

Zwar hat der Verein zurzeit 114 Mitglieder, doch die Bereitschaft, sich aktiv einzubringen, ist gering. Das wurde deutlich, als der Vorstand im Oktober einen Aufruf zur Verstärkung des Vorstands- und Heimatmuseums-Teams per E-Mail an alle Mitglieder verschickte, von denen ihm die E-Mail-Adressen vorlagen. „Wir bekamen gerade eine einzige Rückmeldung“, erinnert sich Schriftführerin Eva-Maria Cziommer an das mehr als enttäuschende Ergebnis. „Deshalb wenden wir uns jetzt über die LZ an die Selbolder Öffentlichkeit, um für die Unterstützung unseres Vereins zu werben. Und wir wollen damit nicht zuletzt deutlich machen, dass wenn der Verein nicht mehr existiert, auch das Heimatmuseum nicht mehr öffnen kann. Denn dieser kümmert sich um die Ausstellungen und Sonderausstellungen oder auch die Bewirtung bei den Museumsöffnungen“, verdeutlichen Herbert Röder, Eva-Maria Cziommer und Schatzmeister Helmut Urban den Zusammenhang zwischen Verein und Museum.

Neben dem Trio gehören noch der stellvertretende Schatzmeister Ulrich Herkrath und vor allem der langjährige erste Vorsitzende Dr. Manfred Keil zum Vorstand, die am Gespräch mit unserer Zeitung nicht teilnehmen konnten. In diesem wurde mehr als klar, dass der Verein für Geschichte und Heimatkunde dringend Verstärkung benötigt. „Sonst können wir den Verein und damit auch den Betrieb des Heimatmuseums nicht mehr leisten“, so die unmissverständliche Aussage des am Donnerstag anwesenden Vorstands-Trios.

Bürgermeister unterstützt Appell, sich in Verein und Museum zu engagieren

Dem Appell, sich aktiv in die Vereinsarbeit und in das Heimatmuseum einzubringen, kann sich Bürgermeister Timo Greuel nur anschließen. „Wenn das Heimatmuseum aus personellen Gründen nicht mehr öffnen kann, dann ginge ein wichtiges und gutes Stück Heimat verloren. Im Heimatmuseum erfahren schon Kita- und Schulklassen Vieles über die Selbolder Geschichte. Hier wurde über Jahrzehnte hinweg sehr viel dafür getan, dass die Selbolder mehr über ihre Identität wissen. Es wäre sehr bedauerlich, wenn das wegfallen würde“, so der Selbolder Bürgermeister. Er versprach zugleich, dass bei schwereren Arbeiten im und um das Heimatmuseum auch Mitarbeiter des städtischen Bauhofs mitanpacken können.

Der Verein sucht nun vor allem ehrenamtlich engagierte Frauen und Männer, die im Vorstand mitarbeiten oder sich in der Ausstellungsleitung für die Bereiche Vor- und Frühgeschichte sowie Volkskunde des ausgehenden 19. Jahrhunderts bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts engagieren. Gesucht werden auch Mitarbeiter, die sich um die computergesteuerte Archivierung, Depotlagerung und Depotverwaltung oder auch die Bewirtung bei Museumsöffnungen und Sonderveranstaltungen kümmern können. Darüber hinaus sei jeder willkommen, der sich in Verein und Museum einbringen möchte.

Heimatmuseum am ersten Adventswochenende geöffnet

Interessierte können sich per E-Mail an die Adresse info @heimatmuseum-langensel bold.de oder telefonisch an Dr. Manfred Keil, Telefon 06184 901481, Herbert Röder, Telefon 06184 3669, oder Helmut Urban, Telefon 06184 4517, wenden. Das Heimatmuseum hat in der Regel am ersten Sonntag im Monat von 14 bis 18 Uhr geöffnet (wieder ab Februar). Zuvor öffnet es seine Pforten aber im Rahmen des Selbolder Weihnachtsmarkts am Samstag, 26. November, von 13 bis 18 Uhr, und am Sonntag, 27. November, von 12 bis 18 Uhr. Da kann man sich auch mit den Vorstandsmitgliedern über eine mögliche aktive Beteiligung austauschen, um die Zukunft von Verein und Heimatmuseum zu sichern.

Von Lars-Erik Gerth

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