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Bis Ende 2022 entstehen in Langenselbold 50 neue Sozialwohnungen

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Von: Lars-Erik Gerth

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Im Beisein von Investor Thomas Neisemeyer, Landtagsabgeordneten und Magistratsmitgliedern überreichte Staatssekretär Jens Deutschendorf (Vierter von links) Bürgermeister Timo Greuel (Dritter von links) den Förderbescheid des Landes Hessen.
Im Beisein von Investor Thomas Neisemeyer, Landtagsabgeordneten und Magistratsmitgliedern überreichte Staatssekretär Jens Deutschendorf (Vierter von links) Bürgermeister Timo Greuel (Dritter von links) den Förderbescheid des Landes Hessen. © Axel Häsler

„Der Weg zur Fertigstellung ist nicht mehr so weit“, stellte Thomas Neisemeyer am 8. Juni beim Rundgang durch eines der fünf im Bau befindlichen Mehrfamilienhäuser zufrieden fest. In der Straße Am Pappelried, unweit der A66, entstehen seit Frühjahr 2021 insgesamt 50 Sozialwohnungen. Investor ist die extra für das Projekt gegründete LGS Pappelried GmbH, deren Geschäftsführer der Hanauer Immobilienentwickler Thomas Neisemeyer ist.

Langenselbold – Erfreulicher Anlass des Ortstermins auf der Baustelle war ein Besuch aus Wiesbaden. Jens Deutschendorf (Grüne), der Staatssekretär im hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, überbrachte nämlich den Förderbescheid des Landes für „dieses spannende Projekt“, wie er nach dem Rundgang durchaus beeindruckt anmerkte. Vor allem habe ihm die Bandbreite der Zwei- bis Vierzimmerwohnungen gefallen, bei der „sowohl etwas für Singles als auch für Familien dabei ist“.

Land steuert 6,4 Millionen Euro bei, davon 4,6 Millionen als Darlehen

Insgesamt beteiligt sich das Land Hessen mit rund 6,4 Millionen Euro am Bau der fünf Mehrfamilienhäuser, dessen Gesamtvolumen sich auf mehr als 8,4 Millionen Euro beläuft. Wie Deutschendorf erläuterte, unterteilt sich die Förderung des Landes in ein Darlehen von 4,6 Millionen und einen Finanzierungszuschuss in Höhe von 1,8 Millionen Euro. Wie der Staatssekretär weiter berichtete, habe sich die Stadt Langenselbold „mit einem vergünstigten Grundstückskaufpreis beteiligt“. Auf dem Gelände, das lange brachlag, hatten früher die Fußballer der Selbolder „Dreißiger“ ihr Domizil.

Blick auf die fünf Mehrfamilienhäuser, die an der Straße Am Pappelried entstehen und Ende des Jahres bezugsfertig sein sollen.
Blick auf die fünf Mehrfamilienhäuser, die an der Straße Am Pappelried entstehen und Ende des Jahres bezugsfertig sein sollen. © Axel Häsler

„Bauherren und Städte sind wichtige Partnerinnen und Partner bei der Umsetzung unseres Ziels, dass jede und jeder in Hessen eine angemessene Wohnung zu einem bezahlbaren Preis finden kann“, strich Deutschendorf bei seinem Besuch in der Gründaustadt heraus. Zudem stellte er fest, was Bürgermeister Timo Greuel (SPD) anschließend nur unterstreichen konnte, dass es insbesondere Haushalte mit geringem Einkommen auf dem Wohnungsmarkt oft sehr schwer hätten. „Diese Haushalte zu unterstützen, ist mir deshalb ein ganz besonderes Anliegen“, so der Staatssekretär aus den Reihen der hessischen Grünen.

Schlagwort „Bezahlbarer Wohnraum“ fällt bei Rundgang mehrfach

Das Schlagwort „Bezahlbarer Wohnraum“ fiel entsprechend gestern mehrfach. Auch Investor Neisemeyer nannte dieses als Hauptgedanke des Projekts Am Pappelried, über das er bereits 2017 die ersten Gespräche mit dem damaligen Bürgermeister Jörg Muth (CDU) geführt habe. Neisemeyer betonte gestern auch die sehr gute Zusammenarbeit mit der Stadt, vor allem mit Norbert Mikulla vom Bauamt, der in den vergangenen Monaten sein direkter Ansprechpartner gewesen sei.

Beim Rundgang der Politiker aus Stadt und Land durch eines der fünf im Bau befindlichen Mehrfamilienhäuser erläuterte Investor Thomas Neisemeyer (rechts) den Zuschnitt der Zwei- bis Vierzimmerwohnungen.
Beim Rundgang der Politiker aus Stadt und Land durch eines der fünf im Bau befindlichen Mehrfamilienhäuser erläuterte Investor Thomas Neisemeyer (rechts) den Zuschnitt der Zwei- bis Vierzimmerwohnungen. © Axel Häsler

Ursprünglich waren übrigens nur 36 Wohnungen geplant. Doch im Frühjahr 2019 entschloss sich Neisemeyer, das Projekt um ein weiteres Haus mit zusätzlichen 14 Wohneinheiten zu vergrößern. Diese Erweiterung fand auch das Wohlwollen der Selbolder Politik, denn bereits im Juni 2019 stimmten die Stadtverordneten einstimmig für die Erhöhung auf 50 Sozialwohnungen.

Bürgermeister Greuel dankte dem Investor, den beteiligten Firmen und dem Land für die finanzielle Unterstützung des Projekts und erinnerte seinerseits daran, dass bezahlbarer Wohnraum im „Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main ein knappes und begehrtes Gut“ sei. Demgegenüber stehe eine Vielzahl an Menschen, die „händeringend auf der Suche nach Mietwohnungen sind, die sie sich leisten können“. Durch das Zusammenspiel aller Akteure – der LGS Pappelried GmbH, des Landes Hessen und der Stadt Langenselbold – sei es „hier vor Ort in spürbarem Umfang gelungen, ein Angebot zu schaffen, das den Bedürfnissen vieler Privathaushalte gerecht wird und das zur Entlastung der angespannten Wohnraumlage“ beitrage.

Im Zeitplan trotz Corona und des Ukrainekriegs

Investor Neisemeyer strich beim Rundgang heraus, dass es trotz der schwierigen Corona-Situation und des Ende Februar ausgebrochenen Ukrainekriegs, der sich auch auf die Beschaffung und die Preise von Baumaterialien auswirke, gelungen sei, den Zeitplan bisher einzuhalten. So gab er sich gestern zuversichtlich, dass nach jetzigem Stand bereits im Dezember die ersten Mieterinnen und Mieter werden einziehen können.

Die Errichtung der fünf Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 50 Sozialwohnungen liegt laut Investor „voll im Plan“. Nach aktuellem Stand könne damit gerechnet werden, dass die ersten Mieterinnen und Mieter noch in diesem Jahr einziehen.
Die Errichtung der fünf Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 50 Sozialwohnungen liegt laut Investor „voll im Plan“. Nach aktuellem Stand könne damit gerechnet werden, dass die ersten Mieterinnen und Mieter noch in diesem Jahr einziehen. © Axel Häsler

Die 50 Sozialmietwohnungen umfassen insgesamt rund 3000 Quadratmeter Wohnfläche. Die Zwei- bis Vierzimmerwohnungen mit einer Größe von 41 bis 86 Quadratmetern werden laut Greuel und Deutschendorf Haushalten mit geringen Einkommen zur Verfügung stehen. Für die geförderten Wohnungen werde „eine Anfangshöchstmiete ohne Betriebskosten von nur 6,93 Euro durchschnittlich je Quadratmeter Wohnfläche veranschlagt“.

Stadt hat Liste mit Interessenten

Wie Greuel gestern berichtete, habe die Stadt Langenselbold bereits eine Liste von Interessenten an den Wohnungen und werde mit Investor Neisemeyer über die Benennung von potenziellen Mietern sprechen. Die Stadt, so der Bürgermeister, besitze auch ein 30-jähriges Belegungsrecht für die Sozialwohnungen Am Pappelried.

Thomas Neisemeyer ließ beim Rundgang durchblicken, dass ihm auch ältere Leute als Mieter vorschweben. Zugleich machte er deutlich, dass er sich als Investor weitere Projekte im sozialen Wohnungsbau vorstellen könnte: „Gerne werden wir aufgrund der guten Erfahrungen mit den beteiligten Akteuren des Landes, des Kreises und der Kommune diesen Geschäftsbereich weiterverfolgen und ausbauen.“

Von Lars-Erik Gerth

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