Langenselboder Ringcenter soll umgebaut werden

Teile des Langenselbolder Ringcenters sollen umgebaut werden. Nach Informationen von Langenselbolds Bürgermeister Jörg Muth (CDU) bemüht sich Rewe, aus einem langfristigen Mietvertrag herauszukommen. Seitdem Rewe im November 2016 auf die anderen Straßenseite in das frisch eröffnete Innovationszentrum zog, steht die Immobilie sowie auch noch zwei weitere leer. Der Eigentümer, Rewe und die Stadt bemühen sich, eine Lösung zu finden. Es ist die Rede davon, einen Teil des Ringcenters inklusive der ehemaligen Rewe-Immobilie umzubauen, so dass einem neuen Interessenten, der offenbar schon angeklopft hat, eine größere Fläche angeboten werden kann.
Von Torsten Kleine-RüschkampLeerstehende Märkte und Geschäfte im Langenselbolder Ringcenter sollen auf keinen Fall ein Dauerzustand sein. Dieser Eindruck hat entstehen können, seitdem dort unter anderem seit über einem Jahr eine größere Immobilie leer steht, in der ein Rewe-Markt sein Domizil hatte. Es gibt ernsthafte Bestrebungen, den Zustand der Leerstände zu beenden, berichtete Langenselbolds Bürgermeister Jörg Muth (CDU) auf Anfrage unserer Zeitung.
Es sei im Interesse aller, dass das Ringcenter floriert. Deshalb gebe es seit etwa einem halben Jahr Gespräche zwischen der Stadt Langenselbold, dem Eigentümer und dem Lebensmittelkonzern Rewe, erklärte Muth.Der Sachstand ist derzeit so, dass seitdem der Rewe-Markt im November 2016 auf die andere Straßenseite ins neue Innovationszentrum gezogen ist, die Immobilie im Ringcenter leer steht. Es gibt zwei weitere Leerstände, nämlich eine Apotheke, die ebenfalls ins Innovationszentrum umgesiedelt ist, und einen ehemaligen Friseursalon, der etwas weiter entfernt in der Ringstraße ein neues Domizil bezogen hat.Anfragen unserer Zeitung bei der Rewe Markt GmbH, Zweigniederlassung Mitte, in Rosbach, zum Sachstand wurden nicht erhellend beantwortet. Auf die Frage, ob sich Rewe um einen Nachmieter für die Immobilie bemüht, antwortete Rewe-Pressesprecherin Katrin Allstädt: „Aktuell befinden wir uns in Gesprächen über die Weiternutzung des ehemaligen Rewe-Marktes im Ringcenter. Bitte haben Sie jedoch Verständnis, dass wir zum aktuellen Zeitpunkt keine weiteren Aussagen machen können.“ Zur Nachfrage, wie lange denn der Mietvertrag laufe, den Rewe mit dem Eigentümer im Ringcenter geschlossen hat, sagte Allstädt: „Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass wir uns zu vertraglichen Details grundsätzlich nicht äußern“. Nachfragen unserer Zeitung bei der Hausverwaltung des Eigentümers, der Heico Property Partners GmbH (Wiesbaden), zur Leerstandssituation im Ringcenter wurden nicht beantwortet. Langenselbolds Bürgermeister, der zum Zeitpunkt der Berichterstattung über das Ringcenter im Urlaub war, hat jetzt nach seiner Rückkehr aus den Ferien die unklare Situation erhellen können. Muths Worten zufolge suchen seit Sommer vergangenen Jahres die Stadt, Rewe und der Eigentümer eine Lösung, um das Ringcenter wieder aufzuwerten. „Unser Interesse ist es, dass es wieder zu einem Pari zwischen dem Innovationszentrum und dem Ringcenter kommt“, so der Rathaus-Chef.Das Problem bestehe darin, dass Rewe für das Ringcenter einen langfristigen Mietvertrag habe. Es werde nun nach Wegen gesucht, wie der Lebensmittelkonzern aus dem Vertragswerk herauskomme. Muth zufolge könnte das Problem gelöst werden, Flächen im Bereich der leerstehenden Immobilien zu vergrößern. Es gebe einen Interessenten, der sich im Ringcenter ansiedeln könnte. Voraussetzung sein aber eine größere Fläche nutzen zu können als jetzt vorhanden. Es werde also ein Umbau beziehungsweise eine Neugestaltung eines Teils des Ringcenters ins Auge gefasst. Muth wollte aus Rücksicht auf die gegenseitig gefassten Vereinbarungen der Parteien keine weitere Details nennen, da zudem noch nicht alles unterschriftsreif sein soll.Nach Darstellung des Verwaltungschefs sei es in der Branche üblich, Einkaufszentren wie das Ringcenter schnell wieder zu verkaufen, wenn es den erwarteten Ertrag erwirtschaftet habe. So habe das Ringcenter nun den dritten Eigentümer, der seinen Sitz in Berlin habe. Jener sei seit etwa zwei Jahren im Besitz der Immobilie.„Ich bin zuversichtlich, dass die einstige Attraktivität des Ringcenters beibehalten werden kann“, so der Bürgermeister. Weil das Gelände an der Ringstraße einst über einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan entwickelt worden war, ist es aufgrund dieses Zuschnitts nach Maß auch keinesfalls möglich, das Areal künftig einer weiteren Nutzung zur Verfügung zu stellen, etwa für den Wohnungsbau, hieß es weiter aus dem Rathaus.Arne Schellhoß, Vorsitzender des Langenselbolder Handel- und Gewerbevereins, hatte unlängst darauf hingewiesen, dass die Zeit in Sachen Ringcenter drängt. Kunden und Passanten könnten den Eindruck gewinnen, dass das Ringcenter durch die Leerstände immer mehr verkomme. Schellhoß hat in diesem Zusammenhang auf bereits „einige schmutzige Dreckecken“ hingewiesen.