Das Selbolder Corona-Testzentrum des DRK schließt zum 31. Januar

Immerhin zwei ältere Herren finden sich am Dienstagmorgen (24. Januar) gegen 9 Uhr auf dem Parkplatz des Selbolder Freibads ein, wo sich seit dem 1. März 2021 das Corona-Testzentrum des DRK-Kreisverbandes Hanau befindet. Doch insgesamt sind die Zeiten längst vorbei, in denen dort mehrere Dutzend Menschen auf ihren Schnell- oder PCR-Test warteten. „Es kommen in der Regel nur noch Menschen, die ihre Angehörigen im Pflegeheim oder Krankenhaus besuchen möchten und dafür verpflichtend einen Schnelltest benötigen“, berichten DRK-Kreisgeschäftsführer Stefan Betz und Michael Axt, der Leiter des Testzentrums.
Langenselbold – Der Bedarf an Schnell- und PCR-Tests ist in den letzten Monaten erheblich zurückgegangen. Dies wird schon daran deutlich, dass das Selbolder das letzte noch geöffnete Testzentrum ist, das vom DRK-Kreisverband organisiert wird. „Wir hatten in der Corona-Hochphase bis zu sechs Testzentren in Hanau, Rodenbach, Bruchköbel und eben hier in Langenselbold“, berichtet Betz. Zum 31. Januar wird nun auch dieses letzte Testzentrum schließen.
Die anderen fünf Testzenten des DRK sind bereits geschlossen
Michael Axt, der auch die Koordination der anderen fünf Testzentren innehatte, verdeutlicht mit den Zahlen der durchgeführten Tests, dass die Inanspruchnahme des Angebots in Selbold mit Abstand am größten gewesen ist. „In den knapp zwei Jahren haben wir hier knapp 150 000 Schnelltests und 43 600 PCR-Tests durchgeführt. Insgesamt wurden in dieser Zeit in den bis zu sechs Zentren rund 210 000 Schnelltests und etwa 46 000 PCR-Tests vorgenommen“, hat Axt gestern beim Gespräch mit unserer Zeitung bemerkenswerte Zahlen parat, die zeigen, wie stark das Corona-Testzentrum in Selbold in den letzten zwei Jahren frequentiert wurde.
„Der Standort hier auf dem Parkplatz des Freibads ist einfach ideal. Hier fanden unsere Besucher immer einen Parkplatz, zudem ist er verkehrsgünstig über die Autobahnen und Landstraßen zu erreichen. Entsprechend kamen immer viele Leute aus den umliegenden Kommunen, die einen PCR- oder Schnelltest benötigten. Zudem haben wir eng mit dem Kreisgesundheitsamt zusammengearbeitet, das die betroffenen Personen gerade bezüglich des PCR-Tests nach Selbold geschickt hat“, erläutert DRK-Kreisgeschäftsführer Betz die Hintergründe der starken Frequentierung des Selbolder Corona-Testzentrums. Dessen großer Vorteil sei es darüber hinaus, dass sich das Areal des Testzentrums „an der frischen Luft befindet“. Gewartet wird nicht – wie bei den meisten anderen Zentren – in einer Halle, sondern unter freiem Himmel. Auf dem weitläufigen Parkplatz konnten so auch bei großem Andrang die Abstände gut eingehalten werden, sodass sich das Ansteckungsrisiko deutlich verminderte, wie Stefan Betz anmerkt.
In Selbold kamen Ende 2021 täglich im Durchschnitt 550 Personen
Denn während sich gestern bei unserem Besuch in einer Stunde gerade zwei Personen zum Testen einfinden, war es noch Ende 2021 so, dass durchschnittlich etwa 550 Personen pro Tag den Weg zum DRK-Testzentrum am Selbolder Freibad einschlugen. „Der absolute Rekord wurde allerdings bei unserem damaligen Testzentrum am Hanauer Ikea im Mai 2021 erreicht. Damals war es noch nötig, einen negativen Schnelltest vorzuweisen, um ein solches Geschäft überhaupt betreten zu dürfen. Und da haben wir an einem Tag über 1000 Tests durchgeführt“, erinnert sich Michael Axt.
Größere Zwischenfälle an den Testzentren habe es in den zwei Jahren übrigens nicht gegeben, wie Axt und Betz betonen. „Diesbezüglich können wir auch ein positives Resümee ziehen“, so der DRK-Kreisgeschäftsführer.
Der Dank von Stefan Betz geht an die Mitarbeiter und die Stadt Langenselbold
Dessen Dank geht nicht zuletzt an die zahlreichen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiter, ohne die das Betreiben der Testzentren überhaupt nicht möglich gewesen wäre. „Wir haben die Zentren Anfang 2021 in kürzester Zeit auf die Beine gestellt. Das wäre damals ohne unsere ehrenamtlichen DRK-Mitglieder gar nicht umsetzbar gewesen“, erinnert sich Betz. Über 100 Mitarbeiter waren in den Spitzenzeiten im Einsatz, um die Testzentren am Laufen zu halten. Am Ende blieben von ihnen noch 15, die am 31. Januar ihren letzten Tag auf dem Parkplatz am Selbolder Freibad haben werden. Danach werden die Container und Zelte abgebaut.
„Mein Dank geht aber ebenfalls an die Verantwortlichen der Stadt Langenselbold, mit denen wir schon beim Finden eines geeigneten Standorts bestens zusammengearbeitet haben“, hat der DRK-Kreisgeschäftsführer auch dankende Worte parat in Richtung Selbolder Rathaus und Bürgermeister Timo Greuel. Das gute Verhältnis zwischen Stadt und Kreis-DRK zeigt sich auch daran, dass es dem Roten Kreuz recht kurzfristig möglich gemacht wurde, die Klosterberghalle im Winter 2021/22 für einige Monate als Corona-Impfstelle nutzen zu können.
Von Lars-Erik Gerth