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Baubeginn für Selbolder Großprojekt ist jetzt für Frühjahr 2022 geplant

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Von: Lars-Erik Gerth

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Auf dem Gelände gegenüber der Feuerwache sollten eigentlich im Sommer 2020 die Bautätigkeiten für das Gesundheitszentrum beginnen. Nun ist klar, dass der Baubeginn auch in diesem Jahr nicht erfolgen wird. Archiv
Auf dem Gelände gegenüber der Feuerwache sollten eigentlich im Sommer 2020 die Bautätigkeiten für das Gesundheitszentrum beginnen. Nun ist klar, dass der Baubeginn auch in diesem Jahr nicht erfolgen wird. Archiv © Axel Häsler

Bereits im Vorfeld der ersten Stadtverordnetenversammlung nach der Sommerpause hatte die CDU insbesondere Bürgermeister Timo Greuel (SPD) dafür kritisiert, dass es „seit mehr als einem halben Jahr keine Neuigkeiten zur Umsetzung des Gesundheitszentrums“ gebe. Die Christdemokraten verwiesen in diesem Zusammenhang auf eine Anfrage, die sie dem Rathauschef zu diesem „wichtigen Projekt“ gestellt haben.

Langenselbold – Bürgermeister Greuel beantwortete diese nun am Montag im Rahmen der Parlamentssitzung in der Klosterberghalle. Dabei erklärte er auch, dass sich der Baubeginn erneut verschieben werde, er nun für Frühjahr 2022 zu erwarten sei. Ursprünglich hätten die Bagger auf dem rund 14 000 Quadratmeter großen Areal, das der Feuerwache gegenüberliegt, bereits im Sommer 2020 anrollen sollen. Dem machte jedoch die Pandemie einen Strich durch die Rechnung, da sie die Pläne des Investors Vital AG nachhaltig beeinträchtigt habe. Das erklärte Bürgermeister Greuel bei seiner Beantwortung der Anfragen von Christdemokraten und Freien Wähler im vergangenen Januar.

Außerdem erklärte er damals: „Nach Kenntnisstand des Magistrats haben sich die Prognosen der Vital AG leider nicht alle erfüllt, da die Corona-Pandemie auch für Ärzte und gesundheitliche Unternehmen zu enormen Problemen geführt habe. In der Folge habe es mehrere Absagen von fest zugesagten Mietinteressenten gegeben.“

Aldi als Ankermieter abgesprungen

Wie Greuel nun bei der Beantwortung der neuen CDU-Anfrage den Stadtverordneten am Montag berichtete, steht auch die Firma Aldi mittlerweile als Ankermieter „unvermittelt nicht mehr zur Verfügung“. Der im Dezember 2020 eingereichte Bauantrag für das Gesundheitszentrums sei noch mit Aldi als Ankermieter verbunden gewesen. Nachdem der Discounter abgesprungen war, sei die Bearbeitung des Antrags „in Absprache mit der Bauaufsicht des Kreises in Warteposition gelegt“ worden.

Der Bürgermeister hatte nun aber die positive Nachricht parat, dass die Vital AG aktuell in „Endverhandlung mit einem neuen Ankermieter“ stehe, sodass „dessen baulichen Anforderungen erst in Kürze in die Textur des Bauantrags eingearbeitet werden können“.

60 Prozent im Bereich des reinen Ärzte- und Gesundheitszentrums vermietet

Auf die Frage der CDU, wer der neue Ankermieter sei, verwies Greuel darauf, dass die Vital AG für die Bekanntgabe des neuen Mieters „aufgrund der Verhandlung und auf Wunsch des Mieters um etwas Geduld“ bitte. Das Ergebnis werde mit der Stadt Langenselbold planungsrechtlich abgestimmt und der neue Ankermieter den Gremien umgehend bekannt gegeben. In ihrer Anfrage ging es der CDU-Fraktion auch darum, welche Fachärzte bereits für das Gesundheitszentrum zugesagt haben und welche Flächen diese einnehmen werden. „In der Gesamtfläche des reinen Ärzte- und Gesundheitszentrums sind von rund 3500 Quadratmetern rund 60 Prozent (etwa 2100 Quadratmeter) vermietet“, berichtete dazu der Bürgermeister.

Im Ärztemix seien neben dem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) Neurologen, Orthopäden und Zahnärzte „bereits gebunden“, führte Greuel weiter aus. Das gelte ebenso für Apotheke, Sanitätshaus, Krankentransporte, Physiotherapie und Podologie. Und für die übrigen 1400 Quadratmeter akquiriere die Vital AG mit Unterstützung eines externen Unternehmens weitere Allgemeinmediziner und Fachärzte.

Baugenehmigung soll noch vor Jahreswechsel kommen

Aufgrund des Absprungs von Aldi und den Verhandlungen mit einem neuen Ankermieter sei der zuletzt geplante Baubeginn November/Dezember 2021 nicht mehr möglich, beantwortete Greuel die entsprechende CDU-Frage nach dem Start der Arbeiten auf dem Areal am Feuerwehrkreisel. Mit der Baugenehmigung sei unter Berücksichtigung der aktuellen Situation jetzt „bis etwa Jahresende zu rechnen“. Der Baubeginn könne dann im kommenden Frühjahr erfolgen, informierte der Bürgermeister über den voraussichtlichen zeitlichen Ablauf.

Den Bedenken der CDU, ob nicht die mehrmaligen Verschiebungen des Baustarts dazu führen könnten, dass „das Gesundheitszentrum für potenzielle Interessenten unattraktiv“ werde, entgegnete Greuel: „Nach Aussage der Vital AG zeigt die derzeitige Akquisition ein durch die Corona-Pandemie gesteigertes Interesse am angebotenen Konzept des Gesundheitszentrums, sodass in 2022 definitiv mit der Realisierung des Projektes begonnen wird.“

Von Lars-Erik Gerth

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