Über 70 Gäste kamen zum ersten „Gut drauf“-Nachmittag in diesem Jahr

„Die Kontaktbeschränkungen waren das Schlimmste, was passieren konnte. Drei Veranstaltungen wurden total eingestellt“, unterstrich Anne Müller. Die rüstige Seniorin ist als Mitglied der Bürgerhilfe im Seniorenbeirat der Stadt Langenselbold vertreten.
Langenselbold – Nach einer langen Coronazwangspause von insgesamt zehn Monaten fand nun endlich wieder der erste „Gut drauf“-Nachmittag für Senioren statt. Der Langenselbolder Seniorenbeirat hatte zu Kaffee und Kuchen in den idyllischen Schlosspark eingeladen. „Über 70 Leute sind zum Babbeln und Kuchen essen gekommen. Wir haben alle registriert“, freute sich Müller. „Gott sei Dank, dass das Wetter mitspielt. Der Herrgott weiß, was von ihm erwartet wird. Und nach so langer Zeit ist das Treffen besonders schön“, schmunzelte Betty Richter, die ebenfalls dem Seniorenbeirat angehört. Allerdings sei sie beim heutigen Treffen nicht an der Organisation und Durchführung beteiligt gewesen“, räumte die 90-Jährige ein.

Auch die überwiegend weiblichen Gäste zeigten sich begeistert. „Nach so langer Zeit ist es besonders schön, wieder hierher zu kommen und alle haben gute Laune. Auch der Kuchen ist super“, lobte Marianne Barthel. „Man trifft so viele Gesichter, die man kennt“, begeisterte sich Gretel Patzelt.
Tanzgruppen sorgen für Unterhaltung
„Wir sind so glücklich, dass wir uns heute bei schönem Wetter zum ersten „Gut Drauf“- Nachmittag in diesem Jahr treffen können“, eröffnete Corinne Stuttmann von der städtischen Seniorenberatung die Veranstaltung und stellte Bärbel Holz, Leiterin der Folkloretanzgruppe vor. „Wir sind heute gemeinsam mit der Seniorentanzgruppe gekommen, deren Leiterin Barbara Kremer leider nicht dabei sein kann“, übernahm diese das Wort und stellte vier Tänze des gemeinsamen Auftritts beider Tanzgruppen vor. Zuerst begannen vier Damen der Folkloretanzgruppe mit einer Tarantella. Dieser Tanz aus Italien sei dadurch entstanden, dass eine Spinne, die Tarantel, die vorwiegend weibliche Bevölkerung gebissen habe und diese sich nun durch exzessive Bewegungen bemühe, das Gift aus ihren Körpern herauszuholen, klärte Holz auf.

Beim zweiten Tanz, „Lousiana Saturday Night Fever“ stießen die Mitglieder der Seniorentanzgruppe hinzu. Coronagerecht wurde der Rockoldie als Blocktanz auf Abstand vorgeführt. Auch den Besuchern fuhr der Rhythmus in den Körper und die ersten begannen, begeistert mitzuschwingen.
Beim nächsten Tanz, einem Bossa Nova, der ebenfalls ohne körperliche Berührungen dargeboten wurde, verlegte das Publikum sich aufs Mitklatschen. Es folgten zwei Sitztänze und zum Abschluss wurde noch ein afrikanischer Tanz, ein Malembe, gezeigt. „Das waren sehr schöne Darbietungen“, lobte Stuttmann, die die Moderation übernommen hatte und forderte einen herzlichen Applaus für die Tänzerinnen ein. „Tanzen hält geistig und körperlich fit. Die Seniorentanzgruppe mit Kremer trifft sich einmal im Monat im Katharina von Bora-Haus. Bei Interesse melden Sie sich am besten bei Corinne Stuttmann von der Seniorenberatung“, warb Bärbel Holz um neue Mitglieder. Sie war offensichtlich erfolgreich, denn nach den Vorführungen kamen zwei Damen zu ihr, die sich anmelden wollten. „Seit letztem Jahr im Oktober haben wir nicht mehr getanzt und sind sehr froh, dass wir wieder auftreten dürfen“, bekannte Holz im Gespräch mit der LANGENSELBOLDER ZEITUNG, „aber wir achten sehr auf die Coronaregeln und üben nur Tänze ohne Anfassen ein.“
Spenden für Flutopfer gesammelt
Seit Juli hätten sie sich erst zweimal zum Proben treffen können, so Holz. Nach dem kulturellen war nun der kulinarische Genuss angesagt, mit dem noch Gutes bewirkt werden sollte. „Den leckeren Hefekuchen hat die Bäckerei Kirschner gespendet und der Kaffee kommt von der Stadt. Wir bitten Sie ebenfalls um eine Spende, die den Opfern der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz zugutekommen soll“, informierte Stuttmann und ließ Körbchen für eine Kollekte herumgehen.

Bei Kuchen sowie warmen und kalten Getränken klang der Nachmittag gemütlich aus. Die Besucher genossen es sehr, nach so langer Zeit endlich wieder ohne Abstand zusammensitzen zu können und unterhielten sich angeregt. Gegen Ende der Veranstaltung verkündete Stuttmann stolz das Ergebnis: insgesamt 796 Euro waren als Spenden eingesammelt worden. Eine Dame vom Organisationsteam legte noch fünf Euro drauf, sodass die Summe nun über 800 Euro betrug. „Wir werden den Betrag auch noch aufstocken“, versprach Anne Müller von der Bürgerhilfe. „Wir werden die endgültige Spendensumme in der Presse veröffentlichen und auch an welche Organisation sie gehen soll“, versprach Stuttmann abschließend. (Von Claudia Raab)