Endlich wieder Spaß und Spannung in Selbold mit fliegenden Eiern

Viele strahlende Gesichter gab es am Ostermontag (18. April) beim TV Langenselbold. Denn nach zwei Jahren Corona-Pause konnte die Handballabteilung endlich wieder ihr traditionelles und beliebtes Eierschibbeln veranstalten. Und da auch das Wetter mit Sonnenschein pur mitspielte, fanden sich über 40 Teilnehmer auf dem Außengelände an der Gründauhalle ein. Mindestens ebenso viele Schaulustige ließen sich dieses besondere Selbolder Ereignis nicht entgehen.
Langenselbold – Zwar gab es viele „Wiederholungstäter“, aber auch einige neue Gesichter unter den Teilnehmern. Zu Beginn ließ es sich Roland Geyer, der das Eierschibbeln gemeinsam mit Ellen Krause organisierte, nicht nehmen, die Regeln genau zu erklären. Es galt, aus sieben Metern Distanz ein kleines Tuch zu treffen, auf dem ein Kreuz markiert war. Entsprechend der Entfernung zum Kreuz wurden Punkte verteilt. Wer am schnellsten in der jeweiligen Teilnehmerkategorie sieben Punkte erreicht hatte, gewann den Wettbewerb.
Eier gehen öfters zu Bruch
Da gekochte Eier solche Würfe nicht immer schadlos überstehen, durfte jeder Teilnehmer mit drei Eiern ins Rennen gehen. Wurfgeschosse, die kaputt gingen, durften nämlich nicht mehr eingesetzt werden. Als kleines Trostpflaster durfte aber das Dotter, falls dieses an einem Stück „überlebt“ hatte, ein letztes Mal einzeln geworfen werden.

In der Herrenkonkurrenz hatte schließlich Roland Geyer die Nase vorn. Bei den Damen sicherte sich Hilde Germann Rang eins, während bei der Jugend Carla Ullrich siegreich bleib und bei den Kindern Nelly Häsler erfolgreich war. Selbstverständlich fanden die Siegerehrungen in würdigem Rahmen im Vereinsheim statt. Dort hatten TVL-Mitglieder mit Kartoffeln mit grüner Soße und Ei, Pizzabrötchen oder Rindswurst für das leibliche Wohl gesorgt.
Gute Laune kommt nicht zu kurz
Während des Wettbewerbs kam übrigens die gute Laune auch nicht zu kurz, es wurde viel gelacht und auch so manches kaputt gegangene Ei bedauert. Die Organisatoren maßen aber auch mit dem Zollstock genau nach, wer mit seinem Wurf näher ans Ziel gekommen war. Und die hart gekochten Eier wurden nach jedem Durchgang natürlich wieder vom jeweiligen Werfer eingesammelt.

Das Eierschibbeln, dessen Herkunft aus dem Wortstamm „Schieben“ stammt und vor allem im norddeutschen Raum Brauchtum ist, wird schon „seit immer“ vom Turnverein veranstaltet, wie Vorsitzender Florian Koog schmunzelnd berichtet. „So lange jedenfalls, dass sich kaum einer daran erinnern kann, wann genau das erste Mal gewesen ist.“
Schon fast 60-jährige Tradition
Es war wohl Anfang der 1960er Jahre, als Jugendhandballer des TVL das Eierschibbeln aus der Taufe hoben. Ursprünglich hatte der TVL den Wettbewerb auf dem Wingertskippel veranstaltet, mittlerweile findet er jedoch auf dem vereinseigenen Areal an der Gründauhalle statt.

Und diese Nähe zum Vereinsheim sorgte auch diesmal dafür, dass im Nachgang zahlreiche Teilnehmer und Zuschauer am Ostermontag noch längere Zeit Gast des Turnvereins blieben.
Von Anja Goldstein