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In Langenselbold lebendes Ehepaar Vilkh organisiert Transporte in ukrainische Heimat

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Von: Lars-Erik Gerth

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Stadträtin Barbara Egel-Sahler und Bürgermeister Timo Greuel danken dem Ehepaar Vilkh und Eduard Daudrich für ihren humanitären Einsatz.
Stadträtin Barbara Egel-Sahler und Bürgermeister Timo Greuel danken dem Ehepaar Vilkh und Eduard Daudrich für ihren humanitären Einsatz. © Axel Häsler

Bereits nach dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar stand für Olena und Sergiy Vilkh fest, dass sie ihren Landsleuten mit Hilfstransporten helfen wollen. Das Ehepaar lebt seit über 20 Jahren in Langenselbold. Sergiy Vilkh betreibt an der Gelnhäuser Straße eine Kfz-Werkstatt. Die Eheleute stammen aus der Kleinstadt Stryzavka, wo auch ihre Familie lebt. Das liegt im Oblast Winnyzja, etwa 250 Kilometer südwestlich von der Hauptstadt Kiew.

Langenselbold – Gemeinsam mit Eduard Daudrich, der ebenfalls in Langenselbold lebt und in Gelnhausen eine Kfz-Werkstatt führt, riefen sie Ende Februar zu einer Hilfsaktion auf. „Die Resonanz war großartig, sodass wir auch mehrere Hilfstransporte unternehmen konnten“, berichtete Sergiy Vilkh bei einer Pressekonferenz im Selbolder Schloss. Anlass für diesen Termin war die Danksagung an die Unterstützer in der Gründaustadt, die Mykhailo Demchenko, der Bürgermeister von Stryzavka, in Form einer Tafel Selbolds Stadtoberhaupt Timo Greuel hat zukommen lassen.

Dort ist unter anderem zu lesen: „Die Gemeinde Stryzavka ehrt und dankt den Vertretern des Rathauses, den Bürgern der Kleinstadt Langenselbold und allen, die mithalfen, für die humanitäre Hilfe für die Streitkräfte der Ukraine und der unter den russischen bewaffneten Angriffen leidenden Menschen“ zu sorgen. Abschließend heißt es dort: „Wir glauben, dass wir dank Ihrer Unterstützung durchhalten und Frieden erlangen werden.“

Der Bürgermeister von Stryzavka würdigt mit dieser Danksagungstafel die Unterstützung durch die Selbolder Bürger und die Stadtverwaltung.
Der Bürgermeister von Stryzavka würdigt mit dieser Danksagungstafel die Unterstützung durch die Selbolder Bürger und die Stadtverwaltung. © Axel Häsler

Großer Dank von Bürgermeister Greuel an das Ehepaar Vilkh

Bürgermeister Greuel würdigte insbesondere das große ehrenamtliche Engagement des Ehepaars Vilkh. Sergiy Vilkh hat mit eigenen Mitteln und Spendengeldern unter anderem zwei ehemalige gepanzerte Geldtransporter gekauft. Diese hat er dann in seiner Werkstatt fahrtauglich gemacht, um mit ihnen Anfang März an die ukrainisch-polnische Grenze gelangen zu können. Dort übernahm dann ein Konvoi aus Winnyzja die Hilfsgüter.

In den folgenden Wochen kam es dann zu weiteren Hilfstransporten, wobei jeweils auf dem Rückweg auch zahlreiche ukrainische Flüchtlinge nach Langenselbold mitgenommen werden konnten. Um die haben sich Olena und Sergiy Vilkh mit weiteren Mitstreitern gekümmert und auch Wohnraum vermittelt.

„Ihr Einsatz kann nicht oft und hoch genug gewürdigt werden“, waren Bürgermeister Greuel und die ehrenamtliche Stadträtin Barbara Egel-Sahler gestern voll des Lobes über den Einsatz des Ehepaars Vilkh und auch von Eduard Daudrich.

Olena und Sergiy Vilkh sortieren weiterhin Hilfsgüter und andere Spenden, die sie für den Transport in die Ukraine fertigmachen.
Olena und Sergiy Vilkh sortieren weiterhin Hilfsgüter und andere Spenden, die sie für den Transport in die Ukraine fertigmachen. © Axel Häsler

Stadträtin Barbara Egel-Sahler stellte Kontakt zur Stadt her

Barbara Egel-Sahler war es, die von den Vilkhs angesprochen wurde, ob es einen städtischen Raum gäbe, wo die große Anzahl an Hilfsgütern zwischengelagert, gesichtet und dann für den Transport fertiggemacht werden könnte. „Ich habe daraufhin Bürgermeister Timo Greuel kontaktiert. Und er hat schnell zugesagt, die Herrnscheune zur Verfügung zu stellen“, berichtete die Stadträtin, wie es zur städtischen Unterstützung der Hilfsaktion gekommen ist.

In der Herrnscheune stapelten sich dann in März und April haltbare Lebensmittel, Windeln, Kleidung, Medikamente, Rollstühle und vieles andere mehr, was mittlerweile bereits in der Ukraine angekommen ist.

Medikamente und Lebensmittel werden vor allem gebraucht

„Die Menschen in der Ukraine benötigen aber auch weiterhin unsere Unterstützung. Vor allem Medikamente, Lebensmittel, aber ebenso Windeln für Erwachsene, Rollstühle und Rollatoren werden noch immer dringend benötigt“, appelliert Eduard Daudrich weiterhin an die Hilfs- und Spendenbereitschaft auch in Langenselbold und Umgebung. Wer spenden möchte, kann sich direkt an Sergiy Vilkh in seiner Kfz-Werkstatt in der Gelnhäuser Straße 15, Telefon 0179 7852350 oder 0179 7852351, wenden.

Von Lars-Erik Gerth

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