1. Startseite
  2. Region
  3. Main-Kinzig-Kreis
  4. Langenselbold

Wandern mit . . . dem unabhängigen Kandidaten Axel Häsler

Erstellt: Aktualisiert:

Kommentare

Unterwegs mit Hund Hector: Axel Häsler (links) genießt das Idyll auf dem Selbolder Weinberg, von wo aus man auch einen wunderschönen Blick auf die Ronneburg hat. Im Gespräch mit HA-Redakteur Lars-Erik Gerth erzählt der Fotograf und Journalist über seine Beweggründe, warum er Bürgermeister der Gründaustadt werden möchte. Foto: Mike bender
Unterwegs mit Hund Hector: Axel Häsler (links) genießt das Idyll auf dem Selbolder Weinberg, von wo aus man auch einen wunderschönen Blick auf die Ronneburg hat. Im Gespräch mit HA-Redakteur Lars-Erik Gerth erzählt der Fotograf und Journalist über seine Beweggründe, warum er Bürgermeister der Gründaustadt werden möchte. Foto: Mike bender

Langenselbold. Aller guten Dinge sind bekanntlich drei. Dieser oft verwendete Sinnspruch passt hervorragend zum etwas holprigen Vorlauf meiner Wanderung mit Axel Häsler. Zweimal mussten wir den Termin nämlich kurzfristig verschieben.

Von Lars-Erik Gerth

Einmal kam mir ein Hexenschuss dazwischen, und beim zweiten Mal machte uns Dauerregen einen Strich durch die Rechnung. „Dafür haben wir heute Sonnenschein und eine tolle Fernsicht“, merkt der 53-jährige Fotograf und freiberufliche Journalist lächelnd an, als wir uns unterhalb des Naturfreundehauses treffen.

Tatsächlich strahlt die Sonne an diesem Mittwoch im Dezember von einem fast wolkenlosen Himmel. Auch zur Freude von Hector. Häslers zwei Jahre alter Hund genießt sicht- und hörbar den Auslauf auf dem Gelände des idyllischen Naherholungsgebiets. „Ist es hier oben nicht herrlich? Der Weinberg gehört zusammen mit dem Kinzigsee zu meinen Lieblingsorten in Selbold“, schwärmt der 1967 in Goslar geborene Häsler. Aufgewachsen ist er allerdings im Hessischen, in Mühlheim am Main.

Liebe begann mit 13

Seine Liebe zur Gründaustadt begann, als er 13 Jahre alt war. „Meine Eltern haben damals einen Wohnwagenstellplatz am Kinzigsee angemietet. Wir verbrachten in der Zeit fast jedes Wochenende dort und ich hatte schnell viele Freunde gefunden. Entsprechend wuchs meine Verbindung zu Selbold, weil ich mich hier einfach wohlfühle. Da lag für mich die Entscheidung schnell nahe, nach Schule und Ausbildung meinen Wohnort hierher zu verlegen“, ist dem gelernten Kfz-Schlosser die Begeisterung für seine Wahlheimat bei jedem Wort anzuhören.

Erst wohnte Häsler zur Miete in Langenselbold, dann kaufte er sich vor 25 Jahren „ein älteres Häuschen im Hinserdorf“, wie er weiter berichtet. Selbold ist einfach zu seiner Heimat geworden. „Mein Sohn Sascha, der jetzt 18 ist, wuchs hier auf. Meine neunjährige Tochter Nelly geht auf die Weinbergschule, tanzt in der Ballettschule am Schloss. Und meine Frau Svetlana ist in Selbold ebenfalls rasch heimisch geworden, fühlt sich hier sehr wohl.“ Der langjährige freie Mitarbeiter des HA hat seine heutige Frau 1996 bei einer Journalistenreise in den Kaukasus kennengelernt, sie dort auch in der Folge öfters besucht. Schließlich läuteten vier Jahre später die Hochzeitsglocken. Svetlana Häsler arbeitet übrigens in Selbold, ist Erzieherin in der Kita „Pusteblume“.

Seine Begeisterung für Selbold wird bei unserem Spaziergang über den Weinberg deutlich. Vor allem, als wir an eine Stelle kommen, von wo aus man einen besonders schönen Blick auf die Stadt hat. „Die Stadt hat sich in den letzten Jahrzehnten ganz schön entwickelt. Man muss nur darauf achten, dass wir nicht alles zubetonieren. So ein bisschen fehlt mir der grüne Einfluss“, gibt Häsler gerade beim Blick auf die Neubaugebiete zu bedenken. Er selbst war mal Mitglied der SPD, saß für diese auch eine gewisse Zeit im Selbolder Stadtparlament. „Ich konnte aber einige Entscheidungen nicht teilen und entschloss mich dann, Fraktion und Parlament zu verlassen.

Austritt aus der Fraktion

Schließlich bin ich ausgetreten. Ich finde auch, dass der Bürgermeister einer Stadt nicht nur von einer politischen Richtung geprägt sein sollte. Man sollte offen für verschiedene Ansichten und Denkweisen sein. Das ist auch ein Grund, warum ich mich entschlossen habe, als unabhängiger Kandidat anzutreten“, gibt Häsler Einblicke in die Beweggründe, warum er am 19. Januar antritt. Als Fotograf und freier Journalist hat er in den vergangenen zweieinhalb Jahrzehnten Einblicke in die verschiedensten Themen gewonnen, die in der Gründaustadt eine Rolle spielen.

„Grundsätzlich ist Langenselbold auf einem guten Weg. Aber es gibt Verbesserungspotenzial. Und das erfährt man am Besten im Gespräch mit den Menschen, die hier wohnen.“ Durch seine Arbeit hat er Kontakt zu vielen Selboldern. So hat Häsler im vergangenen Jahr für die LANGENSELBOLDER ZEITUNG, die 2019 ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert hat, die Straßen der Gründaustadt im Wort und Bild vorgestellt.

„Dabei traf ich natürlich auch viele Leute. Und manche von ihnen berichteten mir bei dieser Gelegenheit, was ihnen an ihrer Straße missfällt – wo es beispielsweise Stolperfallen auf dem Gehweg oder Löcher in der Fahrbahn gibt, um die sich keiner zu kümmern scheint. Als Bürgermeister würde ich den Blick auch auf diese kleinen Dinge lenken, denn gerade hier drückt manchen Bürger der Schuh“, verrät der unabhängige Bewerber wenig später beim herrlichen Ausblick auf die Ronneburg etwas über seine Schwerpunktsetzung, wenn er denn das Vertrauen der Selbolder erhält. Als seine Kandidatur Anfang September bekannt wurde, habe er viele positive Rückmeldungen bekommen. Viele darunter mit dem Tenor: „Prima, dass nun endlich einer von uns, sozusagen aus dem Volk, kandidiert.“

Viele Kontakte zu Vereinen

Durch seine journalistische Tätigkeit hat der ausgebildete Rettungsschwimmer natürlich ebenfalls viele Kontakte zu den Selbolder Vereinen geknüpft. „Aus eigener Anschauung weiß ich so, dass dort viele ehrenamtlich aktiv sind und eine ganze Menge für unsere Gesellschaft leisten. Ich finde jedoch, dass dies nicht immer entsprechend gewürdigt wird. Mir ist es sehr wichtig, das zu ändern. Und ich würde als Bürgermeister die Vereine und ihre engagierten Vorstände, Trainer und Mitglieder mit aller Kraft unterstützten und mehr in den Mittelpunkt rücken“, nennt Häsler einen weiteren Schwerpunkt seines Programms. Für den Bereich der Kinder- und Jugendarbeit hält er die Einstellung eines Streetworkers für sinnvoll.

„Wir müssen gerade das Angebot für die älteren Heranwachsenden verbessern und ihnen eine Anlauf-stelle bieten, die sich nur mit ihren Anliegen beschäftigt“, argumentiert der 53-Jährige. Um auch die Beziehung zwischen den Generationen zu fördern, schwebt ihm die Etablierung eines Begegnungs-cafés vor, wo sich Jung und Alt treffen können.

Gerade bei einer Wanderung durch die Natur darf ein Thema nicht unerwähnt bleiben: Klimaschutz. „Jeder kann etwas zum Erhalt unseres Klimas beitragen. Das fängt im eigenen Garten an. Deshalb auch meine Kritik an der Gestaltung der Neubaugebiete Niedertal I und II, wo der grüne Aspekt bei vielen Grundstücken und in der Gesamtsicht einfach fehlt. In Niedertal III sieht es besser aus. Es wäre schön, wenn jeder Bürger Bäume, Sträucher oder Hecken pflanzen würde. In anderen Kommunen werden dafür sogar Pflanzen zur Verfügung gestellt. Hier hatten wir jetzt immerhin die begrüßenswerte Baumpflanzaktion der Jungen Union“, appelliert Häsler auch an die Eigenverantwortung der Selbolder.

Dass der unabhängige Kandidat für die Nachfolge von Jörg Muth (CDU) selbst in seinem Garten aktiv ist und nachhaltig denkt, wird bei unserer kleinen Vesper deutlich, die sich der Wanderung über den Weinberg anschließt. Axel Häsler hat unter anderem selbst gemachte Latwerge, Griebenschmalz und leckere Kirschmarmelade aus der „eigenen Produktion“ mitgebracht. Und Brot, Eier, Salzgurken und Wurst stammen direkt von Selbolder Höfen. Dies unterstreicht nochmals die große Verbundenheit des 53-Jährigen mit seiner Wahlheimat Langenselbold und den hier lebenden Menschen.

Auch interessant

Kommentare