Viele Einsätze nach Dauerregen im Main-Kinzig-Kreis – rund 80 Alarmierungen
Aufgrund der anhaltenden Regenfälle steigen die Pegel der Flüsse und Bäche im Main-Kinzig-Kreis. Die Feuerwehren haben alle Hände voll zu tun.
Gelnhausen – Andauernde Regenfälle haben am Wochenende in Hessen und speziell auch im Main-Kinzig-Kreis für gestiegene Pegelstände bei Flüssen und Bächen und teils geflutete Uferbereiche gesorgt. Am Sonntag (2. März) hielt die Hochwasserlage örtlich vorerst an, entspannte sich allmählich aber wieder, wie eine Sprecherin des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) in Wiesbaden der Deutsche Presse-Agentur (dpa) mitteilte.
Örtlich vermeldete die Polizei am Wochenende gesperrte Straßen wegen Wassers auf der Fahrbahn. Größere Vorfälle oder Verkehrseinschränkungen wurden bis Sonntagmittag aber nicht bekannt. In Bad Soden-Salmünster mussten am Samstagabend zehn Bewohner ein Wohnhaus verlassen, nachdem es an einem Hang unterhalb des Gebäudes einen kleineren Erdrutsch gegeben hatte. Ein Statiker gab nach einer Untersuchung des Gebäudes Entwarnung und die Menschen konnten wieder zurück in ihre Wohnungen, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Südosthessen in Offenbach sagte.

Pegel der Flüsse im Main-Kinzig-Kreis steigen am Samstag stark an
Die kräftigen Niederschläge sorgten insbesondere ab Samstagabend für zahlreiche Einsätze der Feuerwehren. Das berichtet der Main-Kinzig-Kreis. Auch am Sonntag waren Einsatzkräfte noch vielfältig im Einsatz. Die Leitstelle des Main-Kinzig-Kreises verzeichnete demnach bis Sonntagnachmittag rund 80 Alarmierungen, wobei die Feuerwehren vor Ort zu noch weiteren Hilfeleistungseinsätzen weiterfuhren. Die Zahl der Einsatzorte liegt somit deutlich darüber.
Geballt erreichten die Leitstelle die Alarmierungen am Samstag im Zeitraum zwischen 18 und 23 Uhr. Bis dahin waren bereits große Regenmengen über dem Main-Kinzig-Kreis heruntergekommen. Von Freitagfrüh bis Sonntagmorgen verzeichnete das Regierungspräsidium (RP) Darmstadt Niederschläge im Bereich Vogelsberg und Spessart von 65 Millimetern auf den Quadratmeter. Während der Regen am Sonntag abklang, stiegen die Pegel der Flüsse im Laufe des Tages weiter an. Für die Kinzig im Bereich Gelnhausen erwartete das RP Darmstadt einen Höchststand von über vier Metern für Sonntagabend. In den nächsten Tagen ist zunächst mit keinen größeren Regenmengen mehr zu rechnen, sodass sich die Pegelstände wieder rasch normalisieren dürften, so der Main-Kinzig-Kreis.
Straßensperrungen in Teilen Hessens wegen Hochwasser
In verschiedenen Teilen Hessens wurden Straßen gesperrt. Im südhessischen Rheinheim war am Sonntagmorgen zeitweise eine Kreisstraße dicht, weil die Gersprenz, ein Nebenfluss des Mains, über die Ufer getreten war. In Heuchelheim (Kreis Gießen) kam es zu einer Straßensperrung wegen Überflutung durch die Heuchelheimer Seen und die Lahn.
Ein Tief hatte am Samstag andauernde Regenfälle mit sich gebracht. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte vorübergehend für fünf Kreise in Mittel- und Osthessen vor Hochwasser. In der Nacht zum Sonntag wurden dem HLNUG zufolge an 31 Stellen Meldestufen erreicht, darunter im südhessischen Fürth (Bergstraße) und in Hain-Gründau zeitweise die höchste Meldestufe drei. Zudem erreichten Gewässer im Fulda-, Kinzig- und Lahngebiet sechs Mal die Meldestufe zwei.

Niederschläge im Main-Kinzig-Kreis sollen ab Montag nachlassen
Am Sonntagmittag waren der Meldekarte des HLNUG zufolge noch an 25 Pegeln Überschreitungen von Meldestufen zu verzeichnen, darunter fünf Mal die Meldestufe zwei. Die Wasserstände in Oberläufen waren am Sonntag gefallen, stiegen in Unterläufen von Lahn, Fulda und Kinzig aber noch an.
Betroffen seien die aus dem Vogelsberg kommenden Gewässer im Einzugsgebiet der Fulda, der Kinzig und der Nidda sowie die Flüsse selbst. Auch die Lahn mit ihren aus den westlichen Gebirgen sowie dem Taunus kommenden Zuflüssen wie der Ohm führe besonders viel Wasser. Im hessischen Ried und im Odenwaldkreis seien in der Nacht vielfach Meldestufen überschritten worden. Am Sonntag sanken die Pegelstände aber wieder.
In dieser Woche hat der Dauerregen voraussichtlich ein Ende: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sagt Tage ohne Niederschläge voraus, bisweilen soll es sogar sonnig werden. Das bisher letzte Hochwasser im Main-Kinzig-Kreis ereignete sich Anfang dieses Jahres. (dpa/das)