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Ärger über ungebetene Gäste: Wildschweine verwüsten internationalen Garten des AK Asyl

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Vom liebevoll angelegten internationalen Garten ist nicht mehr viel übrig. Martin Haertling und Christine Mayer-Simon vom AK Asyl haben noch kein Mittel gegen die Wildschweine gefunden.
Vom liebevoll angelegten internationalen Garten ist nicht mehr viel übrig. Martin Haertling und Christine Mayer-Simon vom AK Asyl haben noch kein Mittel gegen die Wildschweine gefunden. © BETTINA MERKELBACH

Maintal – Das Haus in der Klingstraße 4 in Hochstadt, das ansonsten offen für Besuch aus aller Herren Länder ist, hat derzeit mit ungebetenen Gästen zu kämpfen: Wildschweine suchen das Begegnungshaus des Arbeitskreises (AK) Asyl abends und nachts immer wieder heim und hinterlassen eine Schlammwüste, wo Beete sorgfältig angelegt und bepflanzt worden waren.

Besonders schlimm getroffen hat es den internationalen Garten. Hier ist der Boden von den Borstentieren komplett umgepflügt worden. Das Problem ist nicht neu: Schon seit vier, fünf Monaten verschaffen sich Wildschwein-Horden immer wieder Zugang zu dem großen Areal rund um die ehemalige Klingvilla in Hochstadt. Der Zaun, der das Gelände umschließt und vor allem Kinder davor bewahren soll, in den nahegelegenen Klingsee zu fallen, stellt für die Keiler kein Hindernis dar.

Der AK Asyl hat Wildtier-Kameras installiert, um das nächtliche Treiben im Blick behalten zu können. „Einmal war eine Sau mit fünf Frischlingen da, einmal zwei Säue“, berichtet Martin Haertling, was er auf den Aufnahmen erkennen konnte. „Wir haben schon einige Hausmittel ausprobiert, aber die Wirkung war immer nur kurzfristig“, ergänzt Christine Mayer-Simon. Chili-Sud und Vergrämungsmittel habe gegen die Wildschweine nichts ausrichten können. Alle zwei bis drei Tage durchbrechen mehrere Tiere den Zaun und durchwühlen die Wiese auf der Suche nach Futter. „Dass sie hier auf dem Gelände angesiedelt sind, halte ich für unwahrscheinlich“, sagt Haertling. Er vermutet, dass die Schweine aus dem Hochstädter Wald kommen. Besonders beliebt bei den Paarhufern, die jetzt den neu geborenen Nachwuchs mitversorgen müssen: Kartoffeln. Die Ernte des AK Asyls fiel daher sehr karg aus. Dabei ist die Idee des internationalen Gartens eigentlich die, dass das, was auf den Beeten wächst, gemeinsam in der Küche des Begegnungshauses zubereitet und gegessen wird.

„Hier haben im vergangenen Jahr Familien aus verschiedenen Kulturen ganz unterschiedliche Gemüse und Kräuter angepflanzt“, erzählt Christine Mayer-Simon. Iranische, irakische und afrikanische Beete seien entstanden. Auch die Kinder der Kita Moosburger Weg haben hier eine eigene kleine Parzelle zum Bepflanzen und Pflegen. Doch der Frust war bei kleinen und großen Gärtnern groß, als die gesamte Ernte von den Wildschweinen niedergetrampelt wurde.

Spenden an den Arbeitskreis Asyl

Wer für die Hochbeete spenden möchte, gelangt über die Website des AK Asyl zum Spendenaufruf. Spenden sind aber auch auf das Konto IBAN: DE89 5019 0000 6300 5930 79, BIC: FFVBDEF bei der Frankfurter Volksbank möglich.

Die zuständigen Jagdpächter könnten in Maintal nichts gegen die Tiere ausrichten, sagt Martin Haertling. Die Tipps, die sie bekommen haben, sind längst umgesetzt: Fressquellen beseitigen, keinen Kompost ansetzen. „Eigentlich gibt es hier nichts, was sie anzieht“, sagt Haertling ratlos. „Ein ebener Garten bringt nichts“, sagt Christine Mayer-Simon. Um die Saat vor Räubern zu schützen, will der AK Asyl daher jetzt auf Hochbeete umstellen.

Das notwendige Geld dafür sammelt der Arbeitskreis über eine Spendenaktion auf dem Onlineportal Betterplace. Fast 190 der 2000 anvisierten Euro sind bereits erreicht. Neben Geldspenden brauchen die Ehrenamtlichen aber auch tatkräftige Hilfe, um die verwüstete Wiese zu reparieren. Ähnlich wie beim Polo, wo häufig das Publikum mit aufgefordert wird, die von den Pferden ins Spielfeld getretenen Löcher zu stopfen, können Helfer aus der Schlammwüste wieder einen glatten Rasen herstellen. Landwirte, die mit großem Gerät aushelfen können, um größere Flächen wiederherzustellen, sind ebenfalls willkommen, damit bei besserem Wetter die Sportangebote draußen im Garten stattfinden können.

Von Bettina Merkelbach

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