Bauausschuss will erst im März ein Votum fassen

Die Mitglieder des Bauausschusses haben eine Beschlussempfehlung zur Bebauung des Real-Areal im Stadtteil Dörnigheim auf den März vertagt. Nach der Vorstellung zweier überarbeiteter Konzepte durch das Darmstädter Büro Planquadrat und einer knapp einstündigen Diskussion wollten sich die Gremiumsmitglieder weder für die eine noch für die andere Variante aussprechen.Das lag nicht an der Qualität der Pläne.
Maintal – Mit Rücksicht auf das erste Stadtforum am 25. Februar, in dem sich Maintaler mit der Zukunft des Real-Geländes aktiv auseinander setzen sollen, wurde auf eine politische Vorgabe verzichtet. Eine Empfehlung will das Gremium daher erst im März kundtun – wohl auch auf Intervention von Hayriye Rupin vom Bürgerkreis.
Vor rund zwei Jahren machte der Real-Markt endgültig dicht. Die Essener Instone Real Estate will nun das mehr als drei Hektar große Gelände zwischen Kennedystraße/Kesselstädter Straße/Wingertstraße zu einem Wohnquartier entwickeln. Rund 280 Wohneinheiten sollen dort entstehen, davon sollen laut Vorgabe der Stadt 30 Prozent zu bezahlbaren Mieten auf den Markt kommen.
Erste Entwürfe wegen hoher Gebäudedichte kritisiert
Zur möglichen Bebauung des Geländes, auf dem noch das alte 6500 Quadratmeter große Gebäude des SB-Warenhauses steht, wurde im vergangenen Sommer vom Investor drei Entwürfe vorgestellt. Pläne, die nicht unumstritten blieben, nicht zuletzt ob der hohen Verdichtung, die bis zu 420 Wohnungen ermöglichen sollte. Auf Beschluss der Stadtverordneten musste Instone Real Estate unter Berücksichtigung der Einwände die drei Konzepte zu einer Variante konsolidieren. Das von Instone beauftragte Büro Planquadrat lieferte nun zwei Varianten.
Der Entwurf „Landschaftshügel“ zeichnet sich im wesentlichen durch weniger verbauter Innenfläche, Autofreiheit und einer Tiefgarage aus, die wegen des Grundwasserschutzes nicht wirklich in den Boden geht. Der Verkehr auf dem Alten Kesselstädter Weg müsste dann über die Wingertstraße rollen. Wie die Zulieferung für die Läden im Quartier erfolgt, ist indes noch offen. Bei „Main-Terrassen“ durchschneidet der Alte Kesselstädter Weg hingegen das Neubauquartier, dessen nördlicher Bereich erhöht liegt. Die Fahrzeuge der Bewohner werden in einem Quartierparkhaus an der Kesselstädter Straße abgestellt. Um jedoch die gleiche Zahl von Wohneinheiten zu erhalten, muss bei „Main-Terrassen“ zulasten der Freiflächen dichter bebaut werden.
Dies könnte auch passieren, wenn die Geschosszahl etwa der Bebauung entlang der Wingertstraße etwa um eine Etage niedriger ausfallen soll, um ein gefälligeres Straßenbild zu den bestehenden villenähnlichen Häusern vis-á-vis zu erhalten. Zurzeit stehen drei Geschosse plus einem Staffelgeschoss in den beiden Konzepten.
Kompromiss aus Geschosshöhe und Parkplätzen
Deutlich in die Höhe soll es dagegen beim Häuserriegel an der Nordspitze des Grundstücke gehen. An der Kennedystraße sind fünf Etagen plus Staffelgeschoss geplant, bis zu 23 Meter hoch. Sollte sich eine flachere Bebauung durchsetzen, sei diese nur mit Kompensation möglich, etwa mit einer zukunftsangepassten Stellplatzsatzung für weniger Autos, sagte Bürgermeister Monika Böttcher (parteilos).
Hayriye Rupin vom Bürgerkreis forderte das Gremium auf, wegen der Terminüberschneidung keine Empfehlung von dem Stadtforum am 25. Februar zu beschließen. Bei dem Termin will der Bürgerkreis noch einmal seinen Entwurf „Leben – Wasser“ ins Spiel bringen, der ob seiner offeneren Bebauung zur Kennedystraße für das Mikroklima besser sein soll, jedoch laut einem Gutachter zu viel Straßenlärm in das Quartier lässt. Rupin betonte, dass der Bürgerkreis sich nicht gegen eine Bebauung des Areals stemme, die Entwicklung des Gebietes müsse sich an zukünftigen Entwicklungen orientieren. Laut Rupin könnte die aus weniger und leiseren Autos, und mehr Fahrradfahrern bestehen.
Von Detlef Sundermann