Blasorchester Wachenbuchen: Stefan Schmidt folgt als Vorsitzender auf Wolf-Günter Koch

Die Geschichte von Stefan Schmidt und Wolf-Günter Koch im Blasorchester Wachenbuchen beginnt bereits im Jahr 1972. Da treten beide dem Jugendorchester bei, ihren ersten Auftritt haben sie bei der Eröffnung der Kita in Wachenbuchen. Fast 50 Jahre später sind Schmidt und Koch immer noch dabei – und aus dem Blasorchester nicht mehr wegzudenken.
Maintal – Koch war die vergangenen vier Jahre der Vorsitzende des Vereins, im September wurde der 57-Jährige vom zwei Jahre jüngeren Schmidt beerbt. „2017 hatte ich nach 20 Jahren die Nachfolge von Helmut Schmidt angetreten, eigentlich mit dem Auftrag, auch 20 Jahre im Amt zu bleiben“, schmunzelt Koch. Vermutlich wäre das auch so gekommen, wäre nicht der Posten des Ressortleiters Jugend im Vorstand vakant geworden. Koch erklärte sich bereit, den Posten zu übernehmen – sofern sich ein anderer Kandidat für den ersten Vorsitzenden fände.
„Eigentlich wollte ich kürzertreten“, sagt Stefan Schmidt, der bereits seit 1994 in verschiedenen Rollen im Vorstand mitgearbeitet hat. Zunächst als Kassierer, dann in der Mitgliederverwaltung, schließlich als Ressortleiter Kultur mit dem Schwerpunkt Veranstaltungen. Bis einen Tag vor der Jahreshauptversammlung Mitte September wurde diskutiert, am Ende ließ sich Schmidt, dessen Vater ebenfalls im Vorstand des Blasorchesters aktiv war, überzeugen. Nicht zuletzt nach einem Gespräch mit Koch, nachdem sich beide tags zuvor beim Metzger über den Weg gelaufen waren. Die Mitglieder stimmten schließlich einstimmig für den neu sortierten Vorstand. „Am nächsten Tag bin ich aufgewacht und habe mich schon kurz gefragt, was ich da gemacht habe“, sagt Schmidt rückblickend.
Zuvor ließ er sich die Unterstützung von allen Beteiligten bei den kommenden Aufgaben zusichern. Denn in die Rolle als erster Vorsitzender muss Schmidt sich erst mal reinfinden. „Ich bin keiner, der gerne im Vordergrund steht. Ich bleibe lieber im Hintergrund und mache die Arbeit“, sagt der Vater zweier Söhne. Dass als Vorsitzender auch viele repräsentative Aufgaben auf ihn zukommen, sei ihm natürlich bewusst. Derzeit befinde man sich noch in der Übergangsphase, in der Koch seinen Nachfolger in die Aufgaben einführt. „Ein schleichender Übergang“, so Koch.
Herbstkonzert am 30. Oktober
Am morgigen Samstag, 30. Oktober, findet das erste Herbstkonzert des Blasorchesters nach der Corona-Pandemie statt. Beginn ist um 19.30 Uhr in der Mehrzweckhalle in Mittelbuchen, Saalöffnung ist ab 18.30 Uhr. Es gilt die 3G-Regel, bis zum Platz muss eine Maske getragen werden. Die Musiker haben für das Konzert viele neue Stücke eingeübt, darunter neue Walzer und Polkas von bekannten Komponisten. Außerdem wird Musik aus dem Film „Der König der Löwen“ gespielt, es gibt eine Hommage an die Popgruppe Abba und auch ein Erfolgshit des Duos Simon und Garfunkel steht auf dem Programm. Der Eintritt kostet zehn Euro, Kinder bis 14 Jahre zahlen die Hälfte. Es werden regionale Speisen und Getränke angeboten. Karten gibt es bei allen Orchestermitgliedern und den bekannten Vorverkaufsstellen. Zudem sind auch noch Karten an der Abendkasse verfügbar.
Schmidts Stärken liegen dank seiner langjährigen Erfahrung vor allem in der Organisation, besonders von Veranstaltungen. Zudem ist er in Maintal und den umliegenden Kommunen gut vernetzt, auch der Draht zur Stadt ist kurz. „Ordnen, delegieren“, umfasst er sein künftiges Arbeitsgebiet. „Wichtig ist, dass jeder seine Aufgaben wahrnimmt. Da kann man natürlich niemanden zu zwingen, es ist immer noch ein Ehrenamt.“
Kochs künftiges Aufgabenfeld wird nicht weniger wichtig sein. Als „Ansprechpartner der Eltern vor Ort“ wird Koch als Bindeglied zum Hauptverein fungieren. Denn die Jugendarbeit nimmt beim Blasorchester eine große Rolle ein, um auch für die Zukunft gut aufgestellt zu sein. Vor allem in der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen habe man zuletzt viele Musiker verloren. Nicht, weil diese keine Lust mehr hatten, sondern weil es viele Junge berufs- oder studienbedingt in andere Städte zieht. „Bisher haben wir es nicht geschafft, das durch Zugänge zu kompensieren“, sagt Koch. Die Corona-Pandemie hat dazu ihren Teil beigetragen, auch wenn die Lust beim Blasorchester auf Konzerte groß ist. Seit einigen Wochen laufen die intensiven Proben für das Herbstkonzert am morgigen Samstag, das Bühnencomeback nach fast zwei Jahren (siehe Kasten).
Für Stefan Schmidt wird es der erste Auftritt als erster Vorsitzender, auch wenn er weiterhin hinter der Bühne die Fäden ziehen wird. Dass er die Aufgaben meistern wird, davon ist auch sein Vor-Vorgänger und Namensvetter Helmut Schmidt überzeugt. „Stefan ist derjenige, der prädestiniert ist wie kein Zweiter. Von frühester Kindheit an ist er mit Leidenschaft dabei, er ist ein Organisationstalent, hat technisch alles drauf. Und die Geselligkeit kommt bei ihm auch nicht zu kurz“, findet Schmidt nur lobende Worte.
Das Blasorchester freut sich über neue Mitglieder und Aktive. Interessierte melden sich per E-Mail an info@ blasorchester-wachenbuchen.de. Weitere Informationen auch auf der Website.
Von Michael Bellack