1. Startseite
  2. Region
  3. Main-Kinzig-Kreis
  4. Maintal

Die Kerb ist wieder da: Vier Tage Ausnahmezustand in Wachenbuchen

Erstellt:

Von: Michael Bellack

Kommentare

„Da simmer wieder!“: Unter diesem Motto feiert die Wachenbucher Kerb ihr Comeback. Jan Hofmann ist Teil des Organisationsteams der Kewa, die zusätzlich auch ihr Jubiläum feiert.
„Da simmer wieder!“: Unter diesem Motto feiert die Wachenbucher Kerb ihr Comeback. Jan Hofmann ist Teil des Organisationsteams der Kewa, die zusätzlich auch ihr Jubiläum feiert. © Michael Bellack

Maintal – Noch ist es ruhig auf dem Festplatz an der Bleichstraße in Wachenbuchen. Nichts deutet auf den Ausnahmezustand hin, der in wenigen Tagen endlich wieder hier herrscht. Die Kerb Wachenbuchen feiert ihr Comeback nach der coronabedingten Zwangspause. „Da simmer wieder!“ lautet das passende Motto.

Veranstaltet wird die Kerb in diesem Jahr von den Fußballern der Kewa Wachenbuchen, die passend dazu ihr 111-jähriges Vereinsjubiläum feiern. Mit zum Organisationsteam gehört Jan Hofmann, aktiver Fußballer, Jugendtrainer und „schon ewig und drei Tage bei der Kewa“. Dass die Kerb nach zwei Jahren wieder stattfinden kann, steht noch gar nicht so lange fest. Im Mai habe man in letzter Konsequenz die Entscheidung getroffen, die Kerb auszurichten. Die größte Herausforderung sei daher gewesen, die Kerb in wenigen Wochen auf die Beine zu stellen, sagt Hofmann: „Das musste jetzt alles ganz schnell gehen. Normalerweise beginnen die Planungen viele Monate früher.“

Dennoch habe man auf ein eingespieltes Team setzen können. So gut wie jeder Helfer aus den vergangenen Jahren ist auch in diesem Jahr wieder dabei. Unterstützt wird die Kewa, so ist es in Wachenbuchen üblich, natürlich von vielen Mitgliedern aus den anderen Vereinen des kleinsten Maintaler Stadtteils. „Es geht nur noch zusammen“, sagt Hofmann mit Blick auf das viertägige Großereignis. Allein 500 Dienste müssen besetzt werden; an Einlass, Getränkestand, Essensausgabe, Säftchenbar, Technik und vielem mehr. „Da ist bei uns der ganze Verein mit eingebunden“, so Hofmann.

Das Programm der Kerb wird sich natürlich nicht ändern – warum auch. Dabei setzen die Veranstalter auch auf bewährte Bands, die der Kerb die Treue halten. „Mit den Bands waren wir uns schon früh einig, die haben das in ihrem Kalender schon reserviert“, sagt Hofmann. Und im Falle einer Absage der Kerb sei auch kein Vorschuss fällig geworden, betont er die gute Zusammenarbeit mit den musikalischen Acts. Dass „Helium6“ den Abschluss der Kerb am Montagabend bildet, sei „mittlerweile so sicher wie das Amen in der Kirche“, so Hofmann. Schwieriger war da schon die Suche nach einem Festzelt in der entsprechenden Größe. „Das war ein größeres Thema und nicht einfach zu bekommen“, sagt Hofmann. Am Ende klappte es aber doch und am Wochenende folgt der Aufbau auf dem Festplatz.

Doch die aktuelle Situation geht auch an der Kerb nicht spurlos vorbei. So werden noch Kellner gesucht, die vor allem am Sonntag und Montag die durstigen Besucher mit Kaltgetränken versorgen. „Aktuell ist es mit Servicekräften generell ja schwierig, dazu kommen jetzt noch Ferien und Urlaube“, weiß Hofmann. Außerdem wurden die Eintrittspreise angehoben, der Freitagabend kostet zehn, der Samstag 15 Euro. „Auch an uns gehen die steigenden Preise natürlich vorbei, quasi alle Kosten sind gestiegen“, erklärt Hofmann.

Der Kerb-Sonntag mit der Band Banjoory und auch der Kerbmontag bleiben kostenfrei. Bei den Organisatoren geht man fest davon aus, dass die Kerb den gleichen Zuspruch erfährt wie in den Jahren zuvor. „Es wird mit Sicherheit voll werden“, ist sich Hofmann sicher.

Im Rahmen des Jubiläums hat die Kewa zudem weitere Aktionen geplant, die nicht zum festen Kerbprogramm gehören. Am Sonntag findet ein Kerbmarsch der Wachenbucher Vereine statt. Unter dem Motto „Ebbes zum 111.“ gibt es anschließend Programmpunkte zur Historie der Kewa sowie Ehrungen.

Und auch kulinarisch gibt es in diesem Jahr ein paar Besonderheiten. So ist am Sonntag der „Kewa-Eierlikör“ im Jubiläumsdesign vom Hofgut Hanstein in Flaschen erhältlich. „Die sind nicht für den Verzehr vor Ort gedacht, Eierlikör gibt es im Zelt ja rund um die Uhr“, sagt Hofmann. Und auf den Grill kommt in diesem Jahr die „Kewa-Bratwurst“, die natürlich nach eigenem Rezept der Wachenbucher hergestellt wurde.

Das Kerbprogramm vom 12. bis 15. August

Freitag, 12. August: Pop- und Partymusik mit der Band „Fayette“. Beginn um 20.30 Uhr, Einlass bereits ab 19 Uhr. Der Eintritt an der Abendkasse kostet zehn Euro.

Samstag, 13. August: Familiennachmittag der Wachenbucher Vereine ab 14 Uhr. Zahlreiche Aktionen für Kinder, die sich auch das Kinderkerbabzeichen sichern können. Kaffee und Kuchen von den Landfrauen. Die Fahrgeschäfte sind geöffnet. Am Abend sorgt zunächst das DJ-Duo „Nilsen und Yannicksen“ für Stimmung, ehe um 20.30 Uhr die bekannten Batschkapp-DJ’s „Buffalo&Wallace“ einheizen. Gespielt werden vor allem Partyhits der 90er- und 2000er-Jahre. Einlass ist ab 19 Uhr, der Eintritt an der Abendkasse kostet 15 Euro.

Sonntag, 14. August: Traditioneller Kerbgottesdienst um 10 Uhr. Ab 14.30 Uhr folgt der Kerbmarsch anlässlich des 111-jährigen Kewa-Jubiläums. Beginn ist am Abenteuerspielplatz an der verlängerten Bachstraße. Gegen 16 Uhr folgt der Programmpunkt „Ebbes zum 111.“ mit Ehrungen und einer Ausstellung von Unikaten aus der Kewa-Geschichte. Ab 19.30 Uhr tritt die Reggae-Band „Banjoory“ aus Großauheim auf und spielt Reggae-Musik mit hessischem Einfluss. Der Eintritt ist frei.

Montag, 15. August: Ab 10 Uhr herrscht mit dem Beginn des Frühschoppens Ausnahmezustand in Wachenbuchen. Für Stimmung sorgt natürlich das Wachenbucher Blasorchester. Auch auf das Wachenbucher Urgestein „Helmut“ sowie die ein oder andere Zugabe dürfen sich die Kerbbesucher freuen. Um 20.30 Uhr folgt mit dem Auftritt der Band „Helium6“ der Abschluss der Kerb. Der Eintritt am gesamtem Montag ist frei.

Da die Sicherheitsvorkehrungen in diesem Jahr verschärft wurden, werden die Besucher gebeten, keine Rucksäcke oder große Handtaschen mitzubringen. Das soll die Einlasskontrollen erleichtern. Aufgrund einer Baustelle und Straßensperre am Ortseingang von Wachenbuchen sollten Besucher, die mit dem Auto aus Richtung Mittelbuchen kommen, über Wilhelmsbad fahren, teilen die Veranstalter mit.

Von Michael Bellack

Auch interessant

Kommentare