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Geplant wird nur mit Gesamtüberblick: Ideenwettbewerb für Quartier rund um Bürgerhaus Bischofsheim

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Von: Michael Bellack

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Mit einem Ideenwettbewerb soll die Neugestaltung des Quartiers rund um das Bürgerhaus Bischofsheim realisiert werden. Fest steht, dass das neue Bürgerhaus auf der Wiesenfläche gegenüber des alten gebaut wird. Luftbild: Axel Häsler
Mit einem Ideenwettbewerb soll die Neugestaltung des Quartiers rund um das Bürgerhaus Bischofsheim realisiert werden. Fest steht, dass das neue Bürgerhaus auf der Wiesenfläche gegenüber des alten gebaut wird. Luftbild: Axel Häsler © -

Mit rund 40-minütiger Verspätung startete die Stadtverordnetenversammlung am Montag in ihre planmäßig letzte Sitzung vor der Sommerpause. Ein Teil der Stadtverordneten hatte da schon eine dreistündige Sondersitzung des Ausschusses für Kommunale Investitionsprojekte hinter sich. Thema: der Neubau des Bürgerhauses Bischofsheim.

Maintal – Die Sondersitzung vor der Stavo war nötig geworden, weil die Sitzung des Ausschusses Ende Juni mehr oder weniger ergebnislos unterbrochen werden musste. Grund war eine Formulierung in der Ausschussvorlage, die weitreichende Konsequenzen hätte haben können.

Zum Hintergrund: Im Frühjahr kam die Forderung auf, dass das Bürgerhaus und das Areal in der Umgebung in seiner Gesamtheit neu geplant werden soll. Das Bürgerhaus selbst sollte dabei nicht als einzelner Baustein, sondern als Teil des gesamten Quartiers geplant und von einem Investor entwickelt werden. Das gegenüberliegende Gelände, der Standort des Stadtteilzentrums und das Grundstück des Rewe-Marktes sollten dabei in das Gesamtkonzept einbezogen werden.

Die bisherigen Planungen für den Neubau des Bürgerhauses hätten laut Ausschussvorlage jedoch nicht zwingend berücksichtigt werden müssen. Das wiederum hätte die bereits jahrelange Planung über den Haufen geworfen. Ein Investorenwettbewerb für das ganze Areal einschließlich des Bürgerhauses hätte auch finanzielle Konsequenzen gehabt. „Wir hätten bis hierhin für die Planung des Bürgerhauses über 450 000 Euro vergeblich ausgegeben“, erklärte Bürgermeisterin Monika Böttcher (parteilos) die Rechnung des Magistrats.

Die Änderungsanträge wurden nun angepasst und umformuliert, das Kernanliegen bleibt bestehen. Das Gesamtquartier soll mithilfe eines Ideenwettbewerbs entwickelt werden. Die Planungen für den Neubau des Bürgerhauses sollen auf Basis der Planungsvariante 1 des Architekturbüros Pätzold und Kremer weitergeführt werden. Allerdings erst, wenn auch die Vergabekriterien für den Ideenwettbewerb festgelegt wurden. Das grobe Raumkonzept steht damit – wie das Bürgerhaus dann endgültig aussehen wird, kann je nach Gesamtplanung noch angepasst werden. Errichtet wird das neue Bürgerhaus – dieser Entschluss ist gefasst – auf dem Grundstück der evangelischen Kirchengemeinde direkt neben dem Bestandsgebäude, dass dann abgerissen wird.

Wie und von wem das Gesamtquartier entwickelt wird, soll der Ideenwettbewerb zeigen. Entstehen sollen Wohnungsbau und Einzelhandel, so die Vorstellungen der Stadtverordneten. Zumindest theoretisch möglich wäre auch, dass ein Investor das gesamte Gebiet inklusive Bürgerhaus entwickelt und die Stadt nur als Mieter auftritt. Fraglich ist allerdings, ob die Stadt die Zügel so aus der Hand geben möchte.

„Wir bestehen auf eine Gesamtplanung“, betonte der CDU-Fraktionsvorsitzende Götz Winter. „Einem Neubau in dieser Form stimmen wir nur dann zu, wenn wir wissen, wie das gesamte Areal aussieht“, so Winter. Eine Einzelentwicklung des Bürgerhauses käme nicht infrage. Das Votum, auf Grundlage der Planungsvariante 1 weiter zu planen, sei bei der CDU nicht einstimmig gefallen. Sebastian Maier, Fraktionsvorsitzender der SPD, erklärte, dass es nun an der Zeit sei, Entscheidungen zu treffen. Die erste sei, das Bürgerhaus auf dem Gelände der evangelischen Kirchengemeinde zu realisieren. „Das ist die 41. Gremiensitzung zum Bürgerhaus Bischofsheim. Das bedeutet nicht nur, dass wir diskussionsfreudig sind, sondern zeigt die Komplexität des Themas“, so Maier. Einstimmig wurde die so geänderte Vorlage angenommen.

Angenommen wurde auch ein Änderungsantrag der Grünen-Fraktion, wonach geprüft werden soll, ob für das gesamte Gebiet ein regeneratives Wärmekonzept entwickelt werden kann. Dabei sollen alle Gebäude im Umfeld, unter anderem auch die Kita Ludwig-Uhland-Straße und auch die Gebäude an der Goethestraße, klimaneutral beheizt werden. Die Planungen für das Bürgerhaus sollen nach Möglichkeit dabei nicht verzögert werden.

Bei zügiger Planung hätte der Bau frühestens 2024 beginnen können, so zumindest die Einschätzung des Architekturbüros. Wie und in welchem Zeitrahmen nun der Ideenwettbewerb und die Planung umgesetzt werden, wird sich zeigen.

Von Michael Bellack

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