Maintal: Monika Böttcher als Bürgermeisterin in zweite Amtszeit eingeführt

Angesichts der großen Bauprojekte, die Maintal bevorstehen, war die Haushaltsdebatte mit großer Spannung erwartet worden. Der erste Teil der Stadtverordnetenversammlung stand allerdings ganz im Zeichen der Amtsfeinführung von Bürgermeisterin Monika Böttcher (parteilos).
Maintal – Dass sie nicht nur hier fraktionsübergreifend, sondern auch über die Maintaler Kommunalpolitik hinaus großes Ansehen genießt, belegte die Anwesenheit von Ehrengast Landrat Thorsten Stolz (SPD), der der wiedergewählten Verwaltungschefin die Glückwünsche des Kreises überbrachte. Seine Gratulation verband Stolz mit guten Wünschen für eine „glückliche Hand und eine gute Entwicklung für Maintal“ für Böttchers zweite Amtszeit, die sie am 1. Januar 2022 antritt.
Mit einem starken Votum von 50,5 Prozent hätten die Bürger, so Stolz, Böttchers Politikstil honoriert und gewürdigt, was sie in den vergangenen Jahren für Maintal vorangebracht habe. Sie habe sich ein „enormes Verwaltungswissen“ angeeignet und treffe auf dem oft „rutschigen politischen Parkett“ immer den richtigen Ton.
Glückwünsche von Landrat, Magistrat und Fraktionen
Böttcher hatte bei der Bürgermeisterwahl zeitgleich zur Bundestageswahl am 26. September die meisten Stimmen auf sich vereinigt, sodass es gegen keinen der beiden Herausforderer zur Stichwahl kommen musste. Auch CDU-Kandidat Götz Winter und SPD-Aspirant Martin Spichal wurden fraktionsübergreifend für ihr Engagement in ihren Kandidaturen gelobt.
Erster Stadtrat Karl-Heinz Kaiser überreichte der Bürgermeisterin formal die Ernennungsurkunde mit Blumen, Glückwünschen und einem süßen Präsent: einer Torte mit dem Maintaler Stadtwappen. Die Fraktionen schlossen sich mit Geschenken und Glückwünschen an.
„Maintal steht vor Herausforderungen von historischer Dimension“, betonte Böttcher in ihrer Dankesrede. Daher trete sie die zweite Amtszeit „mit Demut und Stolz“ an und wolle ungeachtet aller politischen Meinungsverschiedenheiten Bürgermeisterin für alle sein.
Diskussion um Impfangebot für Maintal
Im Anschluss widmeten sich die Stadtverordneten den Tagesordnungspunkten vor dem Haushaltsblock. Dabei wurde vor allem ein Thema leidenschaftlich und kontrovers diskutiert: Welche Maßnahmen kann die Stadt ergreifen, um möglichst schnell möglichst viele Menschen mit einem Corona-Impfangebot zu erreichen? CDU, FDP, SPD und WAM hatten beantragt, gemeinsam mit dem Stadtverkehr Maintal (SVM) einen Impfbus ins Leben zu rufen.
Das Konzept des Impfbusses, so SPD-Fraktionschef Sebastian Maier, sei in allen Kommunen, die es einsetzen, eine Erfolgsgeschichte im Kampf gegen die andauernde Pandemie. „Die Erfahrung zeigt, dass viele Menschen nur durch Zufall zu ihrer Impfung kommen“, begründete Maier den Antrag. „Wir brauchen niedrigschwellige Angebote in den Quartieren, vor der Haustür.“ Die Grünen forderten jedoch mehr und nahmen hierbei vor allem die Stadt und die Arztpraxen noch stärker in die Pflicht – mit dem Ziel, mehr mobile Impfaktionen und langfristige Lösungen zu etablieren. „Wir sind halb so groß wie Hanau und haben keine einzige Impfstelle“, warb Ahmet Cetiner für den Änderungsantrag seiner Fraktion.
Grüne wollen dauerhaftes Angebot
Bürgermeisterin Böttcher verwies auf die zahlreichen Aktionen in Bürgerhäusern und Schulen, die derzeit in den Maintaler Stadtteilen viele Menschen mit einem Impfangebot erreichten. „Es passiert schon viel. Und was nicht passiert, liegt an der Struktur, dass wir als kreisangehörige Kommune kein eigenes Gesundheitsamt haben“, beschwichtigte sie und bewertete den Antrag der Grünen als sinnvoll.
Die hitzige Debatte, die zwischen den Grünen auf der einen und CDU, FDP, SPD und WAM auf der anderen Seite geführt wurde, überraschte. Denn das gemeinsame Ziel war: mehr Menschen zu impfen. Zu bürokratisch sei der Ergänzungsantrag der Grünen lautete der Vorwurf seitens der CDU, zu kurz gedacht der Impfbus allein, entgegneten die Grünen. Daher ergänzten CDU, FDP, SPD und WAM in ihrem Antrag die Einrichtung einer Impfstelle, was mehrheitlich beschlossen wurde. Der Grünen-Antrag wurde in allen Punkten abgelehnt. (Von Bettina Merkelbach)