Maintal: Weihnachtszauber nur in Dörnigheim? - Märkte in Bischofsheim und Hochstadt abgesagt

Mit den neuen Corona-Verordnungen der Hessischen Landesregierung wurden auch Regelungen für die Weihnachtsmärkte festgelegt. Diese bringen zwar vermeintliche Lockerungen mit sich, die Organisation unter Corona-Bedingungen ist dennoch ein Kraftakt. Zwei Weihnachtsmärkte wurden bereits abgesagt.
Maintal - Am dritten Adventswochenende wird es zumindest in Dörnigheim weihnachtlich. Der Weihnachtsmarkt soll am Samstag und Sonntag stattfinden. „Wir planen derzeit mit der 2G-Regel“, sagt Rolf Lanio vom Vereinsring Dörnigheim.
Der Markt soll wie in der Vergangenheit bereits in der Frankfurter Straße stattfinden. Zwei Eingänge seien gut zu kontrollieren, erklärt Lanio. Vorteil der 2G-Regelung: Die Besucher müssten sich nicht an Abstände halten und auch die Maskenpflicht würde wegfallen. Je nachdem, wie sich die Corona-Lage und die geltenden Vorschriften entwickeln, könne man auch ein 3G-Konzept umsetzen, so Lanio: „Weiter aufmachen geht immer.“ Die erforderliche Security sei ein zusätzlicher Kostenfaktor, den man jedoch stemmen könne.
Lanio rechnet mit einem Markt in der Größenordnung der Vergangenheit, denn die Rückmeldungen seien durchweg positiv. In den vergangenen Tagen wurden die Vereine angeschrieben, die ersten Anmeldungen ließen nicht lange auf sich warten. „Die Leute freuen sich, dass sie wieder mal raus dürfen und etwas stattfindet“, sagt Lanio. Der Vereinsring habe beim Herbstfest am Mainufer bereits gute Erfahrungen gemacht.
Weihnachtsmarkt in Hochstädter Altstadt nicht umsetzbar
Bereits frühzeitig abgesagt wurde der Weihnachtsmarkt in Hochstadt. Daran wird sich auch trotz der Lockerungen nichts ändern, wie Hans-Jürgen Schmitt vom Förderverein Hochstädter Weihnachtsmarkt klarstellt. „Wir haben das noch mal überprüft und auch mit dem Gesundheitsamt gesprochen. Bei uns ist das einfach nicht möglich“, sagt er. In der Altstadt müssten zehn Eingänge kontrolliert und abgesperrt werden.
„Die erforderliche Security kann man nicht bezahlen, außerdem sind die Zugänge auch Flucht- und Rettungswege“, sagt Schmitt. Wenn es keine Zugangskontrollen gibt, würden Maskenpflicht und Abstandsregeln gelten. „Wir hatten früher teilweise 5000 Besucher am Tag, wie soll man das kontrollieren bei so einem Gedränge?“, so Schmitt. Als Verein wolle man dieses Risiko nicht eingehen.
Hobby- und Künstlermarkt in Hochstadt findet statt
Die Planungen für den Hochstädter Weihnachtsmarkt am zweiten Advent liefen bereits, Schmitt lagen rund 30 Anmeldungen vor. Die Absage erfolgte Ende September, die vergangenen Woche beschlossenen Lockerungen kamen jedoch aus Sicht der Organisatoren zu spät. „Wir können jetzt nicht wieder anfangen und neu organisieren. Zumal wir keine Garantie haben, dass alles so bleibt“, sagt Schmitt.
Der Weihnachtsmarkt wird also definitiv nicht stattfinden. Dafür richtet der Förderverein einen Hobby- und Künstlermarkt im Bürgerhaus aus. Hier wird die 2G-Regel angewendet. Und so ganz auf weihnachtliches Flair müssen die Hochstädter auch nicht verzichten: Die Weihnachtsbeleuchtung in den Straßen wird installiert und die Weihnachtsbäume wieder aufgestellt, versicherte Schmitt.
Kein Weihnachtsmarkt in Bischofsheim - Auch Absage in Wachenbuchen wahrscheinlich
Auch der Bischofsheimer Vereinsring hat bei seiner Jahreshauptversammlung beschlossen, erneut keinen Weihnachtsmarkt auszurichten. „Das war definitiv keine einfache Entscheidung“, sagt der Vorsitzende Andreas Derflinger.
„Aber es ist alles so ungewiss und wage, das ist für uns nicht planbar.“ Zumal auch in Bischofsheim etwaige Kontrollen schwierig umzusetzen wären. Als kleines „Trostpflaster“ wird der Vereinsring in Bischofsheim Weihnachtsbeleuchtung aufhängen.
In Wachenbuchen fällt die Entscheidung für oder gegen einen Weihnachtsmarkt erst in den kommenden Tagen, wenn alle beteiligten Vereine ihre Mitgliederversammlungen abgehalten haben. Eine Absage ist jedoch wahrscheinlich. Zumal man aufgrund der Absagen im Umkreis mit einem Ansturm rechnen müsste, der den kleinsten Maintaler Stadtteil schnell an die Kapazitätsgrenzen bringen würde, heißt es aus Vereinskreisen.
Von Michael Bellack