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Maintaler Badminton-Verein startet Crowdfunding-Aktion

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Schaffte den Aufstieg: die erste Mannschaft des BVM mit (von links) Tatjana Geibig-Krax, Simon Krax, Christopher Fix, Matthias Fix, Anosch Ali, Alena Krax, Wei Ming Hauschild und Mariia Rud. Es fehlt Mihajlo Tomic.
Schaffte den Aufstieg: die erste Mannschaft des BVM mit (von links) Tatjana Geibig-Krax, Simon Krax, Christopher Fix, Matthias Fix, Anosch Ali, Alena Krax, Wei Ming Hauschild und Mariia Rud. Es fehlt Mihajlo Tomic. © -

Die Freude beim 1. Badminton-Verein Maintal (BVM) könnte eigentlich nicht größer sein: Im vergangenen März schaffte die erste Mannschaft den Aufstieg in die 2. Bundesliga Süd, aktuell steht das Team auf dem dritten Platz der Tabelle. Doch der Erfolg hat seinen Preis: Um in der 2. Bundesliga spielen zu dürfen, musste der Verein dem Deutschen Badminton-Liga-Verband (DBLV) beitreten.

Maintal – Die Auflagen sind knallhart – und mit enormen Kosten verbunden. Insbesondere für das technische Equipment musste der Maintaler Liga-Neuling tief in die Tasche greifen. „Das Reglement schreibt unter anderem vor, dass eine elektronische Zeittafel vorhanden ist. Außerdem mussten wir zwei Schiedsrichterstühle anschaffen, weil unsere improvisierten aus Regionalligazeiten nicht zulässig gewesen wären. Allein solch ein Stuhl kostet locker 300 bis 400 Euro“, berichtet Tatjana Geibig-Krax, Sprecherin des Vereins. Hinzu kommt die Vorschrift, Spiele nur noch auf Spielfeldmatten austragen zu dürfen. Weil ein Kauf das Budget gesprengt hätte, beschließt der Verein, der in der Maintalhalle und der Sporthalle der Albert-Einstein-Schule trainiert, die Matten für 750 Euro pro Jahr zu leasen.

Den größten Posten aber machen die Fahrt- und Übernachtungskosten aus. „In der Regionalliga gab es acht Mannschaften, in der 2. Bundesliga Süd sind es zwölf Teams. Wir haben also mehr Auswärtsspiele. Und die Strecken sind deutlich weiter geworden“, so Geibig-Krax, die als Ersatzspielerin mit dabei ist, wenn es nach Jena, München oder Saarbrücken geht. Schnell ist den Vereinsverantwortlichen um Vorsitzenden Karlheinz Fix klar: Auf Dauer kann der Verein die Mehrkosten nicht stemmen. Helfen könnte ein Hauptsponsor. Doch bislang muss der 1. BVM ohne auskommen. Zwar gibt es zwei Firmen, die den Verein unterstützen. Um die gestiegenen Kosten für die Bundesligasaison zu decken, reicht die Partnerschaft nicht aus.

3333 Euro will der Verein sammeln

Doch der 1. Maintaler Badminton-Verein will nicht aufgeben und hat Anfang Februar eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. 3333 Euro möchte die Mannschaft bis zum 2. März sammeln. Als Prämien für ihre Unterstützer haben sich die Sportler einiges einfallen lassen: Für 30 Euro gibt es ein Match gegen Top-Spieler Anosch Ali, auch ein Doppel gegen Alena Krax und Mariia Rud gibt es für 30 Euro. Eine Trainingssession für die eigene Mannschaft kostet 120 Euro. Das Angebot richte sich insbesondere an Vereine aus der Region, erzählt Tatjana Geibig-Krax: „Wir schicken die Spieler und zeigen mal, wie echte Profis trainieren. Das ist doch eine tolle Chance.“

Für Sportmuffel hat sich der 1. BVM ebenfalls passende Prämien überlegt: Die ukrainische Top-Spielerin Mariia Rud stellt ein selbstgemaltes Acrylbild zur Verfügung, Teammanager Andreas Krax lädt bis zu sechs Personen zum gemütlichen Tapas-Abend nach Niddatal ein. Auch ein Spieltag als Firmenvent oder eine Werbeanzeige im Saisonheft gehören zum Prämienangebot. Eine ganz besondere und nachhaltige Idee hatte Wei Ming Hauschild: Der Punktesammler des BVM stellt aus gebrochenen Schlägern der Bundesligaspieler Relix-Armbänder her.

Crowdfunding nach dem Motto „Alles oder nicht“

Noch fehlen den Liga-Neulingen aus Maintal über 2500 Euro bis zum Fundingziel. Und die Zeit rennt. Am 2. März endet die Aktion, die unter dem Motto „Alles oder nichts“ steht: Entweder kommen die angestrebten 3333 Euro zusammen – oder alle Unterstützer erhalten ihr Geld zurück.

Noch habe die Mannschaft die Hoffnung nicht aufgegeben, die Summe zu erreichen und so ihren Bundesliga-Traum weiterträumen zu können. „Wir sind ein eher familiär geführter Verein. Alle ziehen an einem Strang. Aber wir brauchen ganz klar die Unterstützung von außen“, sagt Tatjana Geibig-Krax. Sie hofft, das möglichst viele Badminton-Fans die Aktion in den sozialen Medien teilen: „Je mehr Unterstützer wir bekommen, desto eher erreichen wir unsere Zielsumme“. Doch selbst wenn die Crowdunding-Aktion ein Erfolg wird: Langfristig könne der Verein nur in der Bundesliga mitspielen, wenn sich ein Hauptsponsor findet. Interessierte Firmenchefs sollten einfach zu einem der Heimspiele kommen, rät die Vereinssprecherin: „Wir haben vielleicht nicht 800 Zuschauer. Aber Badminton auf Bundesliga-Niveau zu sehen, lohnt sich. Man muss es einfach mal live erlebt haben.“

Crowdfunding-Aktion

Alle Prämien sowie Informationen zur Crowdfunding-Aktion des 1. Badminton-Vereins Maintal gibt es über: https://www.toyota-crowd.de/bvmaintal

Die Aktion läuft noch bis Donnerstag, 2. März.

Von Kristina Bräutigam

Top-Spieler Wei Ming Hauschild fertigt aus kaputten Badminton-Schlägern Armbänder. Für 15 Euro gibt es die Einzelstücke zu kaufen.
Top-Spieler Wei Ming Hauschild fertigt aus kaputten Badminton-Schlägern Armbänder. Für 15 Euro gibt es die Einzelstücke zu kaufen. © PM

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