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Meisen auf dem Vormarsch

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Von: Michael Bellack

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Auf dem Gelände des Arbeitskreises Asyl haben Vogelfreunde am Samstag Vögel gezählt. Organisiert wurde die Aktion vom Nabu.
Auf dem Gelände des Arbeitskreises Asyl haben Vogelfreunde am Samstag Vögel gezählt. Organisiert wurde die Aktion vom Nabu. © Privat (2), Martin Scutt(DPA)

Maintal – Zum zwölften Mal fand von Donnerstag bis Sonntag die Stunde der Wintervögel des Naturschutzbundes statt. Deutschlandweit meldeten über 125 000 Vogelfreunde bis zum Sonntagabend ihre Ergebnisse. Auch in Maintal wurden Vögel gezählt.

Der Nabu Maintal hatte zur Zählaktion auf dem Gelände des Arbeitskreises Asyl an der Klingstraße eingeladen. Mit Klemmbrett, Kugelschreiber und natürlich Fernglas ausgestattet, zählten die Teilnehmer die Vögel auf und um das Gelände. Genau eine Stunde lang wurden am Sonntag die gesichteten Vögel detailliert notiert und erfasst. „Bevor es losging, gab es ein paar Hintergrundinformationen zu den zu erwartenden Vogelarten“, sagt Georg Spielberger, Vorsitzender der Nabu-Ortsgruppe Maintal. Denn die Vögel richtig zu erkennen, ist vor allem für Neulinge gar nicht so einfach. „Übung ist da schon von Vorteil. Es kommt aber auch auf die Vogelart an“, so Spielberger.

In insgesamt drei Gruppen waren die Teilnehmer auf dem Gelände unterwegs. Die geltenden Abstandsregeln waren auf dem weitläufigen Gelände gut einzuhalten, betont der Nabu. Jede Gruppe wurde von einem vogelkundigen Nabu-Mitglied begleitet, das mit Rat und Tat zur Seite stand und etwaige Fragen schnell beantworten konnte.

Die Stunde der Wintervögel richtet sich bewusst an alle Bürger, mitmachen kann jeder – ob Vogelexperte oder Laie. Die Vorgehensweise ist schnell erklärt: Die Teilnehmer zählen eine Stunde lang die zu sehenden Vögel zum Beispiel im eigenen Garten, auf dem Balkon, am Futterhäuschen oder im Park. Nicht gezählt wird beispielsweise im Wald. Gemeldet wird dann jeweils die höchste Anzahl von Vögeln einer Art, die gleichzeitig gesehen wurde. Damit möchte man Doppelzählungen so gut es geht vermeiden. „Das ist eine Laienzählung, Profis kartieren zum Beispiel bei geplanten Baumaßnahmen oder wenn es um Fortpflanzung geht ganz anders“, erklärt Spielberger. Dennoch geben die erfassten Daten jedes Jahr einen guten Überblick über die Vogelwelt in den heimischen Gärten.

Das Gelände des Arbeitskreises Asyl eigne sich laut Spielberger hervorragend für die Vogelzählung. Die vielen Bäume und der Klingsee locken viele Vögel an. „Etwas überraschend haben wir bis auf zwei Stockenten und einen Kormoran keine Wasservögel gesehen“, sagt Spielberger.

Insgesamt 89 Individuen aus 19 Arten wurden in Maintal erfasst. Große Überraschungen gab es dabei nicht. „Das waren in etwa die Vögel, mit denen man rechnen konnte“, so Spielberger. Hervorzuheben sei eine Gruppe Schwanzmeisen, gleich 14 auf einmal wurden gesichtet. Auch acht Stieglitze wurden in den Baumkronen ausgemacht. Die größte Anzahl stellte ein Schwarm Stare mit 30 Tieren da. Wenig spektakulär dagegen die Sichtungen von Spatz, Amsel und Taube, die zu den Dauergästen in den Gärten gehören.

Auf seiner Website hat der Nabu Deutschland bereits am Sonntagabend die ersten vorläufigen Ergebnisse der Zählung veröffentlich. Die größten Zuwächse gab es demnach bei Blau- und Kohlmeisen (in Maintal wurden jeweils drei gezählt). Bei den typischen Siedlungsvögeln, die in Deutschland ganzjährig heimisch sind, habe es nur geringe Veränderungen gegeben. Auffällig sei dagegen, dass die Zahl der erfassten Wintervögel in den vergangenen zwölf Jahren kontinuierlich abgenommen habe. Dass mit 36,9 Vögeln pro Meldung rund drei Tiere weniger als im Durchschnitt gemeldet wurden, liege zum Teil aber auch an einer erfreulichen Entwicklung. So nehmen laut Nabu immer mehr Einsteiger in der Stunde der Wintervögel teil. Und diese erkennen und notieren erfahrungsgemäß weniger Vögel als routinierte Vogelbeobachter.

Insgesamt wurden in Deutschland bis zum Montagmorgen rund 3,2 Millionen Vögel gezählt. Mitgemacht haben über 125 000 Menschen. Die Daten können noch bis zum 17. Januar über ein Formular an den Nabu gemeldet werden, dann folgt die endgültige Analyse.

Infos im Internet

Weitere Informationen zum Naturschutzbund und der Ortsgruppe Maintal gibt es im Internet unter nabu-maintal.de und nabu.de. Dort werden auch alle Ergebnisse der Stunde der Wintervögel veröffentlicht.

Von Michael Bellack

Die Blicke gehen nach oben: Mit Ferngläsern hielten die Teilnehmer Ausschau nach Vögeln.
Die Blicke gehen nach oben: Mit Ferngläsern hielten die Teilnehmer Ausschau nach Vögeln. © -
Die gesichteten Vögel wurden einzeln erfasst und können noch bis zum 17. Januar an den Naturschutzbund gemeldet werden.
Die gesichteten Vögel wurden einzeln erfasst und können noch bis zum 17. Januar an den Naturschutzbund gemeldet werden. © -

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