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Neugestaltung des Mainufers: Sondersitzung zur Konzeptvorstellung

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Für jeden Abschnitt, vom Frauenhain im Westen bis zum Beginn des Pappelwäldchens im Osten, hat die Stadtleitbildgruppe „Mainufer“ in ihrem Konzept Vorschläge zur Umgestaltung erarbeitet. Bei vielen Bereichen gibt es für die Politik noch Beratungsbedarf. Zudem gibt es zwischen der Leitbildgruppe und der Verwaltung einige strittige Punkte. Archivfoto: Häsler
Für jeden Abschnitt, vom Frauenhain im Westen bis zum Beginn des Pappelwäldchens im Osten, hat die Stadtleitbildgruppe „Mainufer“ in ihrem Konzept Vorschläge zur Umgestaltung erarbeitet. Bei vielen Bereichen gibt es für die Politik noch Beratungsbedarf. Zudem gibt es zwischen der Leitbildgruppe und der Verwaltung einige strittige Punkte. Archivfoto: Häsler

Maintal. Das Konzept ist immer noch dasselbe, und auch die strittigen Punkte stehen nach wie vor im Raum: Das ist das Fazit einer Ausschuss-Sondersitzung, die einberufen worden war, um das von der Stadtleitbildgruppe „Mainufer“ erstellte Konzept zur Neugestaltung des Uferbereichs in Dörnigheims Altstadt zu beraten.

Von David Scheck

Die Umgestaltung des Mainufers in Dörnigheim, das weiß man schon heute, wird ein Projekt für mehrere Jahre. Aber auch die Diskussion darum braucht ihre nötige Zeit. Das wurde auch in der Sondersitzung des zuständigen Ausschusses deutlich.

Das Gremium, das sich im Gemeindezentrum St. Bonifatius, gleich gegenüber des Rathauses in Hochstadt, traf, ist genau genommen ein neues: Der Ausschuss für Umwelt, Bau, Verkehr, Stadtentwicklung, Energie und Klimaschutz hat im Zuge der Neuordnung der Geschäftsverteilung der Ausschüsse im März den Bereich Stadtentwicklung, der zuvor im Hauptausschuss angesiedelt war, hinzu bekommen.

Das Konzept zur Mainuferumgestaltung hatten Hayriye Rupin und Roland Hahn im Hauptausschuss bereits im Januar vorgestellt. Nun nahmen sich die beiden Mitglieder der Stadtleitbildgruppe die Zeit, das selbe im Stadtentwicklungsausschuss zu tun.

WAM hatte Diskussion neu angestoßenDass das Thema Mainufer nun diskutiert wurde, liegt in einem von der Wahlalternative Maintal (WAM) eingebrachten und im Februar auch beschlossenen Antrag begründet. Darin heißt es, das das Funktions- und Gestaltungskonzept in den zuständigen Ausschuss überwiesen wird, der im Rahmen einer beziehungsweise mehrerer Sondersitzungen zusammen mit der Stadtleitbildgruppe „Mainufer“ und dem Magistrat das Konzept inklusive der Empfehlungen der Verwaltung berät.

Neues stellten Rupin und Hahn am Dienstagabend freilich nicht vor. Für das über mehrere Jahre ausgearbeitete Konzept erhielt die Stadtleitbildgruppe von Seiten der Verwaltung und aus der Politik bereits reichlich Lob.

Der Magistrat seinerseits, in der Person des Ersten Stadtrats Ralf Sachtleber (parteilos), machte in der Ausschusssitzung noch einmal die Empfehlungen der Verwaltung deutlich.

In der Beratung kam neben den zwischen Leitbildgruppe und Magistrat bereits bekannten strittigen Punkten ein weiterer hinzu: Die Begeisterung von Sachtleber und Jochen Pfeifer (Fachdienst Stadtentwicklung und Stadtplanung) für eine Freitreppe, die einen attraktiven Zugang direkt in den Fluss ermöglichen soll, teilen die Mitglieder der Stadtleitbildgruppe nicht. Im Gegenteil, Rupin zeigte sich angesichts der an die Wand projizierten Skizzen, wie solch eine Freitreppe aussehen könnte, schockiert: „Eine Freitreppe hat in dem, was wir vorschlagen, keinen Raum“, so Rupin. Angesichts der für solch ein Bauwerk zu erwartenden Kosten sähe sie am Mainufer lieber eine Toilettenanlage.

Thematik ist komplexAber auch bei anderen, zwischen Verwaltung, Leitbildgruppe und Politik nicht strittigen Punkten wurden die Komplexität der Thematik deutlich. Beispielsweise in Bezug auf den Leinpfad: Wäre eine Einbahnstraßenregelung sinnvoll? Getrennte oder gemeinsame Wege für Radfahrer und Fußgänger? Die Straße ganz für den Autoverkehr sperren oder nicht? Die Zahl der Parkplätze reduzieren, wenn ja, wo? Und kann man die Parkplätze eventuell anders, kompakter gestalten?

Fragen wie diese zeigten schnell, wie viel Beratungsbedarf noch besteht. Der Ausschuss fasste daher folgerichtig auch den Beschluss, die Beratungen zum Thema Mainufer in der kommenden Woche, in der regulären Sitzungsrunde der Ausschüsse, fortzusetzen.

Erster Stadtrat Sachtleber schlug vor, ein externes Fachbüro mit einer Untersuchung zu Fragen wie der Verkehrssituation am Leinpfad beziehungsweise dem gesamten Dörnigheimer Mainufer zu beauftragen. Elementar sei, so Sachtleber, ein Rahmenkonzept zu haben. Denn ein solches sei neben Bürgerbeteiligung Voraussetzung für eine Teilnahme am Förderprogramm „Stadtgrün“.

Der weitere Weg könnte nun sein – auch abhängig von den Ergebnissen der Ausschusssitzung kommende Woche –, dass die Stadtverordnetenversammlung in ihrer Sitzung am Montag, 30. April, ein solches Rahmenkonzept beschließt. Ob bis dahin aber auch die strittigen Punkte ausgeräumt sind, bleibt fraglich.

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