1. Startseite
  2. Region
  3. Main-Kinzig-Kreis
  4. Maintal

Offizielle Eröffnung des neuen Wohnhauses der "Welle"

Erstellt: Aktualisiert:

Kommentare

null

Maintal. Die Jugend- und Familienhilfe „Welle“ hat ihr neues Haus mit Wohnungen für Familien und Jugendliche eingeweiht. In den kommenden Wochen werden die Wohnungen bereits bezogen.

Von Michael Bellack

„Ein Meilenstein in der Geschichte der 'Welle'.“ Geschäftsführer Peter Stahr sprach voller Stolz von dem neuen Wohngebäude am Dörnigheimer Weg in Bischofsheim. Das kann sich absolut sehen lassen, fanden alle Beteiligten bei der offiziellen Eröffnungszeremonie. Von einer „städtebaulichen Aufwertung“ sprach Landrat Thorsten Stolz in seinen Grußworten. „Ich ziehe meinen Hut davor, wie dieses Bauprojekt umgesetzt wurde.“ Seit 1994 leiste der Verein hervorragende Arbeit und einen wichtigen Beitrag dazu, die Gesellschaft zusammenzuhalten. „Die Verantwortung wurde in die Hand genommen“, so Stolz.

Acht zu vermietende Wohnungen sind in dem Gebäude untergebracht. Diese sind jeweils rund 60 Quadratmeter groß, zudem gibt es einen gemeinsamen Waschraum. 1,8 Millionen Euro hat das Bauprojekt insgesamt gekostet. Die Wohnungen sollen an Jugendliche und ihre Familien vermietet werden, die die Jugendhilfeleistungen der „Welle“ in Anspruch nehmen. An die „Welle“ wenden können sich alle Menschen mit persönlichen Problemen, Familien- und Ehekonflikten, Differenzen mit Eltern oder Suchtproblemen.

Bezahlbarer Wohnraum ist knapp„Die Menschen, die wir betreuen, haben auf dem Wohnungsmarkt ein besonderes Handicap“, verdeutlicht Stahr die Wichtigkeit der Einrichtung. Bezahlbarer Wohnraum in und um Maintal sei sowieso schon bekanntlich sehr knapp.

Die Wohnungen seien als vorübergehende Lösung gedacht, um für Familien und Jugendliche „Hilfe zur Selbsthilfe“ zu leisten, wie Stahr erklärte. „Hier können die Menschen den nächsten Entwicklungsschritt machen“, so Stahr. Helfen soll dabei die soziale Betreuung der „Welle“. Im Idealfall sollen die Familien rund zwei Jahre im „Welle“-Haus wohnen, bis sie wieder auf eigenen Beinen stehen können. „Inwiefern das umzusetzen ist und wie das alles klappt, werden wir in einigen Jahren sehen.“ Die Nachfrage nach den Wohnungen sei groß, es bestehe bereits jetzt eine Warteliste.

Eine Bezuschussung seitens Stadt oder Land werde es für die Mieter nicht geben, wie Stahr betonte. Die Mietkosten, die sich am Maintaler Mietspiegel orientieren, müssen die Familien selbst aufbringen. Innerhalb der nächsten Wochen werden sämtliche Wohnungen bereits bezogen.

Sparkasse als perfekter PartnerDie Suche nach einem Finanzierungspartner sei laut Stahr „ambitioniert“ gewesen, mit der Sparkasse Hanau habe man aber den perfekten Partner gefunden. Der Sparkassen-Vorstandschef Ingo Wiedemeier fand lobende Worte: „Das Geld hat die richtige Verwendung gefunden. Das Konzept ist tragfähig und nachhaltig.“ Mit der „Welle“ strebe man eine langfristige Partnerschaft an.

Das Grundstück, auf dem das Gebäude errichtet wurde, hat die „Welle“ der Evangelischen Kirchengemeinde Bischofsheim abgekauft. Pfarrer Jens Heller sagte in seiner Rede, dass die Welle mit der neuen Einrichtung eine „ganz wichtige Lücke“ geschlossen habe. „Menschen, die sich neu aufstellen müssen, die unter normalen Bedingungen keine Chance auf bezahlbaren Wohnraum hätten, diese Menschen werden von der 'Welle gestützt.“ Aus dem Verkauf des Grundstücks habe man sich von Beginn an keine Erlöse monetäter Art versprochen. „Wir versprechen uns sozialen Erlös aus der Arbeit, die hier geleistet wird“, erklärte Heller, „Sozialraum ist wichtiger als Wohnraum.“

Von vielen verschiedenen Akteuren, die „konstruktiv an einem gemeinsamen Ziel gearbeitet haben“, sprach der erste Stadtrat Ralf Sachtleber. Zudem hob er die gute Zusammenarbeit zwischen der Stadt und dem Main-Kinzig-Kreis hervor, die nötig war, um das Bauvorhaben umzusetzen.

Auch interessant

Kommentare