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Die Projekte des Stadtteilzentrums Bischofsheim

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Schon im vergangenen Sommer pflanzten Christiane Betz (rechts) und Martin Scharping im Rahmen des Projektes „Essbare Stadt“ Kräuter vor dem Stadtteilzentrum. Archivfoto: Kalle
Schon im vergangenen Sommer pflanzten Christiane Betz (rechts) und Martin Scharping im Rahmen des Projektes „Essbare Stadt“ Kräuter vor dem Stadtteilzentrum. Archivfoto: Kalle

Maintal. Im kleinen Flachbau des Stadtteilzentrums Bischofsheim treffen sich regelmäßig mehrere Dutzend Gruppen, Vereine und Kurse. Um verstärkt Menschen aus ganz Bischofsheim zu erreichen, planen die Sozialpädagogen Christiane Betz und Martin Scharping nun ein neues Projekt.

Von Monica Bielesch

„Mit unserer Arbeit wollen wir Begegnungen schaffen und Beziehungen ermöglichen“, erläutert Zentrumsleiterin Christiane Betz im großen Gruppenraum des Stadtteilzentrums. Dazu plant das Zentrum in diesem und dem kommenden Jahr unter der Überschrift „Zusammenwachsen in Bischofsheim“ mehrere Projekte, um eine Entwicklung im Stadtteil anzustoßen. Sei das Zentrum im Zuge des Projektes „Soziale Stadt“ entstanden, um den Brennpunkt rechts vom Kreuzstein in seinem besonderen Förderbedarf zu bedienen, gelte es nun, die Menschen links vom Kreuzstein zu erreichen, so Martin Scharping. „Es wäre ein Gewinn, wenn beides zusammenwachsen könnte, und das Stadtteilzentrum könnte der Motor dabei sein.“

Und Betz ergänzt: „Wir wollen die Menschen aus dem Quartier mitnehmen auf die andere Seite.“ Dazu haben die beiden Sozialarbeiter das Projekt in die Bereiche Kultur, Gesundheit, Kochen, Sozialraum, Sozialberatung, Filmprojekt und Gärten unterteilt. Unter diesen Überschriften sind verschiedene Maßnahmen geplant. Finanziert werden die Maßnahmen im Rahmen des Landes‧programms „Gemeinwesenarbeit“. Es hat das Ziel, die nachhaltige Entwicklung in Quartieren mit besonderen sozialen Herausforderungen in Hessen zu unterstützen.

Sozialberatung:Die Sozialarbeiterin Irene Eibich berät bereits seit Herbst des vergangenen Jahres Menschen, die Unterstützung beim Umgang mit Behörden benötigen. Diese Beratung ist kostenlos und ohne Anmeldung.

Filmfestival:Eva Essig, die schon beim Projekt „Soziale Stadt“ dabei war und nun im Ruhestand ist, plant ein Filmfestival mit Kurzfilmen zum Thema „Wir in Maintal“. Es soll Workshops für die Teilnehmer geben, um ihnen das filmische Handwerkszeug an die Hand zu geben. „Auch Filmprofis sollen als Berater gefunden werden“, so Scharping. Die Filmbeiträge sollen bei einem Festival im kommenden Jahr gezeigt werden. Bereits vor drei Jahren gab es ein Filmfestival zum Thema „Heimat“, das große Resonanz fand und bei dem Vereine und Institutionen aus der ganzen Stadt teilnahmen. Scharping und Betz hoffen auch bei diesem Filmprojekt auf Teilnehmer aus ganz Maintal.

Internationaler Garten:Geplant ist, auf einer zentral in Bischofsheim gelegenen Fläche mit vielen Menschen gemeinsam zu gärtnern. „Gruppen oder Vereine könnten eine Parzelle haben, alles soll gemeinschaftlich gepflegt werden“, erläutert Scharping, der das Projekt federführend betreut. Allerdings sei es schwer, eine solche Fläche zu finden. Aktuell stehe er noch in Gesprächen mit potenziellen Eigentümern. Scharping hofft, im kommenden Frühjahr mit dem Projekt starten zu können. Die Idee ist, dass die Gärtnergruppe das Konzept zu den internationalen Gärten selbst erarbeiten soll. Durch das Medium Garten sollen Freundschaften und Begegnungen zwischen Menschen verschiedener Kulturen und Herkunft geschaffen werden.

Sozialraum:Bei dieser Maßnahme hilft Betz einer Gruppe geflüchteter Frauen dabei, Maintal kennen zu lernen. Orte wie eine Postfiliale oder eine Bank werden gemeinsam besucht und erklärt. „Wichtige Anlaufstellen sollen gezeigt werden“, so Betz.

Kochen:Jeden zweiten Freitag im Monat treffen sich Menschen zum gemeinsamen Kochen im Zentrum. Ziel ist es, regionale, saisonale sowie internationale Rezepte gemeinsam auszuprobieren. Geplant sei auch ein Kochbuch aller Rezepte, so Scharping. Aktuell werden Interessierte gesucht, die diese Kochabende organisieren.

Gesundheit:Zum Thema Gesundheit werden im Zentrum beispielsweise Klangschalen-Therapie oder Nordic-Walking angeboten.

Kultur:Es gibt eine monatliche Tanzgruppe, die Folkloretänze aus aller Welt ausprobiert. Es wurden schon Tänze aus Deutschland, dem Sudan und Bosnien zusammen gelernt.

Ziel aller Projekte sei immer auch die Integration von Menschen, die kein soziales Netzwerk haben. „Und die Begegnung von Menschen“, so Betz. Daher sind die beiden Sozialarbeiter froh, dass nun endlich die Holzterrasse vor dem Zentrum von den Baustellenabsperrungen befreit wird. Längliche Pflanzkübel mit Kräutern soll nun die Terrasse begrenzen.

Stadtteilzentrum, Dörnigheimer Weg 25. Die Sprechzeiten sind dienstags 9 bis 11 Uhr, donnerstags 15 bis 18 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung unter der Telefonnummer 0 61 81/69 82 80.

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