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Raus aus dem Provisorium: Arbeiten für DLRG-Neubau sollen bald beginnen

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Von: Michael Bellack

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Voller Tatendrang: Die Vorstandsmitglider Marc Ansmann (von links), Uwe Kausch und und Niklas Ehlert fiebern dem Baubeginn des neuen DLRG-Vereinshauses entgegen.
Voller Tatendrang: Die Vorstandsmitglider Marc Ansmann (von links), Uwe Kausch und und Niklas Ehlert fiebern dem Baubeginn des neuen DLRG-Vereinshauses entgegen. © Michael Bellack

Das Finanzierungsziel ist fast erreicht, die Planungen sind abgeschlossen, nur der endgültige Bauantrag wartet noch auf seine Genehmigung. Die DLRG-Ortsgruppe Maintal plant, im Februar mit den Arbeiten für den Ersatzbau des Vereinsgebäudes zu beginnen. Das wird auch dringend benötigt.

Maintal – Denn seit rund 15 Jahren befindet sich die Maintaler DLRG-Zentrale in einem eigentlichen Provisorium. Der 1992 auf dem Grundstück an der Braubachstraße errichtete Bau diente einige Zeit als Asylbewerberunterkunft. Der einfache Holzständerbau wurde damals ausgelegt auf eine maximal sieben Jahre lange Nutzung. Mittlerweile sind es 30 geworden. „Das wir das Gebäude damals nutzen konnten, war für uns ein schönes Momentum, das war für uns und die Stadt eine Win-Win-Situation. In den letzten Jahrzehnten hat sich aber auch die DLRG enorm verändert“, sagt Marc Ansmann, Referent für Öffentlichkeitsarbeit.

Mit den Jahren ist die Mängelliste nämlich lang geworden: Die Heizkosten steigen aufgrund der schlechten Isolierung, der Kanalanschluss wurde bei Bauarbeiten gekappt, die Abwasserentsorgung erfolgt per Tankwagen. Auch so entspricht der alte Bau nicht den Anforderungen, die die DLRG an ein Vereinsgebäude hat. Da der Schulungsraum unter 50 Quadratmeter groß ist, können aufgrund gesetzlicher Vorgaben keine Erste-Hilfe-Kurse abgehalten werden, die beim DLRG einen Großteil der Vereinsarbeit und Einnahmen ausmachen. Kurse und Weiterbildungen können nur in externen Räumen angeboten werden. Das entsprechende Ausbildungsmaterial muss von den Ehrenamtlichen dann von A nach B und wieder zurücktransportiert werden.

Eine Kernsanierung macht finanziell keinen Sinn, ein Abriss und Neubau dort, wo das bisherige Gebäude besteht, würde bedeuten, dass die DLRG über mehrere Jahre praktisch nicht mehr einsatzfähig wäre. „Vieles ist von den Abläufen her nicht ideal. Auch die Raumverteilung im derzeitigen Gebäude wurde ja nicht auf die Bedürfnisse der DLRG ausgelegt, sondern auf ein Wohngebäude für Asylsuchende. Wir bauen es jetzt neu, so wie wir es wollen und auch benötigen.“, sagt Ansmann.

Das neue Vereinshaus entsteht ebenfalls auf dem Gelände an der Braubachstraße, auf der anderen Seite des Gerätehauses. Eine bereits fertige Planung musste noch einmal verworfen werden, weshalb ein neuer Bauantrag eingereicht werden musste. Statt teurem Stahl kommen Steine zum Einsatz. „Die Steindicke ist 25 Zentimeter größer, weshalb das Gebäude nach außen auch größer wird. Der Rauminhalt bleibt gleich“, erklärt DLRG-Projektleiter Manfred Kausch. Der Antrag sei aber nur noch Formsache. „Wir dürfen mit den Erdarbeiten schon anfangen.“

Der Neubau entsteht auf der Grünfläche auf dem Grundstück an der Braubachstraße, neben der Fahrzeughalle. Links daneben befindet sich einstöckig das bisherige Vereinshaus, weiter hinten das Gebäude des SC Budokan.
Der Neubau entsteht auf der Grünfläche auf dem Grundstück an der Braubachstraße, neben der Fahrzeughalle. Links daneben befindet sich einstöckig das bisherige Vereinshaus, weiter hinten das Gebäude des SC Budokan. © Michael Bellack

Der Neubau ist auf die Bedürfnisse des Vereins zugeschnitten. Im Erdgeschoss befinden sich ein über 60 Quadratmeter großer Saal, eine Teeküche, Umkleiden, Toiletten und die Technik sowie Lagerkapazitäten. Der große Saal könne dann zum Beispiel auch von anderen Vereine oder Sitzungen der politischen Gremien genutzt werden. Der öffentliche Bereich und der Bereich für die Einsatzabteilung sind voneinander getrennt, es gibt auch jeweils verschiedene Eingänge. Im Obergeschoss kommen eine größere Küche, ein Lebensmittellager, kleinere Toilettenräume sowie zwei Schulungsräume hinzu. „Das Gebäude hat etwas weniger Quadratmeter, ist aber viel besser geschnitten und aufgeteilt“, erklärt Kausch.

Spendenmöglichkeit

Spenden für den Neubau und den Vereinsbetrieb der DLRG-Ortsgruppe Maintal sind über ein Spendenportal auf der Website und über Paypal möglich. Ebenso können Spenden klassisch überwiesen werden an die folgenden Kontodaten: Frankfurter Volksbank. IBAN: DE24 5019 0000 0400 3715 63,BIC: FFVBDEFF

Der Rohbau soll noch im ersten Halbjahr 2022 fertiggestellt werden. Im weiteren Umbau ist dann viel Eigeninitiative gefragt. „Die Mitglieder wollen mitwirken und sind da schon ziemlich ambitioniert“, sagt Ansmann, der hervorhebt, dass die DLRG-Mitglieder alle ehrenamtlich tätig sind. Eine so hohe Bereitschaft, neben den ohnehin schon anfallenden Belastungen, die durch die Corona-Pandemie noch einmal verstärkt wurden, sei nicht selbstverständlich. Insgesamt 400 Mitglieder hat die Ortsgruppe, 50 davon sind in den verschiedensten Bereichen auch regelmäßig aktiv.

Für den Neubau kalkuliert die DLRG Maintal mit Kosten in Höhe von 400 000 Euro. Für die Finanzierung läuft bereits seit längerer Zeit eine Spendenaktion, der Großteil der Gelder kommt von der öffentlichen Hand. Die Stadt Maintal stellt Mittel in Höhe von 150 000 Euro zur Verfügung, der Kreis fördert weitere 80 000 Euro. Insgesamt 95 000 Euro kommen an Eigenmitteln von der Ortsgruppe. Darunter neben dem Eigenkapital auch Spenden des Vorstands. Bundes- und Landesverband der DLRG beteiligen sich mit insgesamt 50 000 Euro. Die Finanzierung steht bereits zu 93 Prozent, optional wäre auch ein weiteres Darlehen der Stadt Maintal möglich. Die DLRG rechnet jedoch damit, dass es aufgrund der gestiegenen Baukosten auch noch teurer werden könnte. Gespendet werden kann weiterhin.

Von Michael Bellack

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