Spielgemeinschaft HdB begeistert Publikum mit der spritzigen Komödie „Lügen über Lügen“

Maintal – „Wir freuen uns sehr, Sie alle nach zwei Jahren wieder hier im Haus der Begegnung begrüßen zu dürfen. Hier fühlen wir uns einfach zu Hause, das ist unsere Bühne. Acht Monate lang haben wir für diese Aufführung geprobt“, berichtete eine strahlende Regisseurin Alicia Schultheis nach der sehr gelungenen Generalprobe der neuen Produktion der Spielgemeinschaft HdB der katholischen Kirchengemeinde St.
Theresia Bischofsheim. „Wir wussten oft gar nicht mehr, ist das jetzt lustig oder nicht“, so Schultheis nach dieser ersten öffentlichen Aufführung der Komödie „Lügen über Lügen“ von Walter G. Pfaus.
So viel darf man verraten: Das Publikum fand die Inszenierung überaus lustig, von der ersten Szene bis zur überraschenden Wende zum Finale wurde das Zwerchfell nicht geschont. Im Gegenteil: Je später der Abend, desto turbulenter ging es auf der Bühne zu, umso mehr wurde gelacht und geschmunzelt. Die Dialoge waren mal schlagfertig und lustig, mal schneidend und beißend, mal ideenreich und schelmisch und immer kurzweilig.
Für Spannung sorgten zudem einige originelle und spaßige Wendungen, sodass die Protagonisten sich unaufhaltsam in ein kaum mehr überschaubares Lügengebäude verstrickten. Die Komödie entführt die Zuschauer in die Bundesrepublik der 60er Jahre. Das im besten Sinne Loriot’sche Ehepaar Dunja und Leo Bubek (Lisa-Maria Mozdzanowski und Gerhard Heinrich) erwartet den Besuch der reichen und sehr wahrheitsliebenden Erbtante Rita (Heike Reichel-Trabold).
Doch das bringt die Nichte in arge Bedrängnis, hat sie ihrer Tante doch jahrelang vorgegaukelt, sie sei sehr gut situiert und führe mit Dienstmädchen, Butler und Chauffeur das standesgemäße Leben einer Landespolitiker-Gattin. Wenn es um viel Geld geht, helfen die guten Freunde Werner und Lisa Frisius (Dennis Hecker und Juliana Bruna) sowie Jörg Mendes (Andreas Lerch) natürlich gerne und übernehmen die Rollen des Dienstpersonals. Kaum hat man sich darüber verständigt, steht Tante Rita im Raum und erwischt Dunja Bubek und Jörg Mendes auf dem Sofa. Damit wird die soeben ausgeklügelte Intrige komplett hinfällig, was zu erheblichen Komplikationen und Verwicklungen führt. Gesteigert wird das Chaos durch die Ankunft von Mutter Erna Bubek (Andrea Schultheis) und eines undurchsichtigen Mannes namens Willi Sattler (Liam Haub). Mit jeder Wendung dreht sich das Lügenkarussell weiter und weiter. Und die Anspannung wird bis zur letzten Szene hoch gehalten. Denn auch mit der Abreise der Tante normalisiert sich die Situation im Hause Bubek nicht – im Gegenteil.
Regisseurin Alicia Schultheis hat die Komödie wunderbar in Szene gesetzt, schnell und spritzig arrangiert. Das Ensemble gab alles auf der Bühne und begeisterte bereits das Publikum der Generalprobe. Die Schauspielschar präsentierte sich lustvoll, engagiert und authentisch. Und wie immer war es ein besonderes Vergnügen, wenn Andrea Schultheis elegant betrunken über die Bühne stolperte. Diese Komödie lädt ein zu einem unbeschwerten und fröhlichen Theaterabend. Der berechtigte große Beifall galt nicht nur allen Darstellern auf der Bühne, sondern ebenso Maske und Kostüm (Petra Flenner und Sabrina Koen), der Souffleuse Tanja Waider und der Bühnentechnik mit Konrad Eberl, Thomas Hemmerich und Holger Selig sowie Birgit Haub als Stagemanagerin.
Weitere Aufführungen sind für heute um 19.30 Uhr und morgen um 17 Uhr im HdB, Rhönstraße 13, vorgesehen. Für Kurzentschlossene sind noch Tickets an der Abendkasse für zwölf, ermäßigt acht Euro erhältlich. Voraussichtlich vom 1. bis 4. Dezember sind die Vorstellungen des traditionelle Weihnachtsmärchens im HdB geplant. Auf dem Programm steht „Der Froschkönig“.
Von Ulrike Pongratz