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Scherben im Sandkasten versteckt? Funde nähren furchtbaren Verdacht

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Von: Michael Bellack

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In Maintal häufen sich Funde von Glasscherben auf Spielplätzen, versteckt im Sandkasten. Eltern sollen wachsam sein. Der Hintergrund ist unklar.

Maintal – Sandkuchen backen, Löcher buddeln, rutschen: Spielplätze sind Orte, an denen Kinder unbeschwert spielen dürfen. In Maintal ist das zurzeit kaum möglich. Schuld sind Glasscherben, die in den vergangenen Monaten auf fünf Spielplätzen im Stadtgebiet gefunden wurden. Einen ähnlichen Fall erlebte die Stadt Obertshausen im Januar.

Besonders betroffen waren zuletzt der Flugzeugspielplatz in der Goethestraße, der Spielplatz in der Schillerstraße, der Bolzplatz Hasenpfad, die sich alle drei in Bischofsheim befinden, sowie die Spielplätze in der Gravensteiner Straße in Hochstadt und in der Brucknerstraße in Wachenbuchen.

Zwar gebe es im Verlauf eines Jahres immer wieder Scherbenfunde. „Neu ist allerdings das Ausmaß, also die Häufung der Vorfälle, die wir jüngst beobachtet haben“, erklärt die Pressestelle auf Anfrage unserer Zeitung. Gemeldet wurden die Funde demnach über das städtische Anregungs- und Ereignismanagement (AEM) und von Eltern; auch den Mitarbeitern des städtischen Eigenbetriebs Betriebshof waren im Rahmen der Reinigungstouren zuletzt gehäuft Scherben im Spielsand aufgefallen.

Kaum zu erkennen sind die Glasscherben im Sand, hier auf dem Flugzeugspielplatz in Bischofsheim.
Kaum zu erkennen sind die Glasscherben im Sand, hier auf dem Flugzeugspielplatz in Bischofsheim. © -

Maintal: Scherben im Sandkasten - Häufung der Vorfälle noch nicht dagewesen

Anfang der Woche wendet sich die Stadt schließlich an die Öffentlichkeit. „Dass genau an diesen Orten durch die Ignoranz oder gar das böswillige Verhalten anderer eine erhöhte Verletzungsgefahr für die Jungen und Mädchen besteht, macht mich fassungslos und wütend“, erklärt der Erste Stadtrat und zuständige Dezernent Karl-Heinz Kaiser.

Nachdem immer neue Meldungen über Glasscherbenfunde kommen, reagiert die Stadt: Mitarbeiter des städtischen Eigenbetriebs Betriebshof kontrollieren die Spielbereiche besonders intensiv, Scherben in den Sandkästen würden eingesammelt und die Flächen oberflächlich gerecht. Zusätzlich werde nach Scherbenfunden eine Reinigungsfirma beauftragt, die die Bereiche nochmals gründlich säubert. Oft seien es zerbrochene, farblose Flaschen. „Dies macht es besonders zeitaufwendig und schwierig, die Einzelteile zu entdecken und zu entfernen“, erklärt die Pressestelle.

Doch wie kommen die Scherben in die Sandkästen? Sind es Jugendliche, die sich abends auf den Spielplätzen treffen und deren achtlos zurückgelassenen oder zerbrochene Glasflaschen zur Gefahr vor allem für Kleinkinder werden? Zumindest die Häufung der Funde auf gleich fünf Spielplätzen im Stadtgebiet legt den Verdacht nahe, dass die Scherben gezielt platziert wurden. „Ich kann nur hoffen, dass hier nicht in böser Absicht gehandelt wird, um Kindern bewusst zu schaden. Das kann und mag ich mir nicht vorstellen“, sagt Kaiser.

Auch auf dem Bolzplatz am Hasenpfad in Bischofsheim liegen Scherben von Glasflaschen herum. Manche auch ganz offensichtlich.
Auch auf dem Bolzplatz am Hasenpfad in Bischofsheim liegen Scherben von Glasflaschen herum. Manche auch ganz offensichtlich. © Michael Bellack

Stadt Maintal bittet Eltern mit Kindern um erhöhte Aufmerksamkeit auf betroffenen Spielplätzen

Die Stadt bittet Erwachsene, die die betroffenen Spielplätze mit Kindern besuchen, deshalb um erhöhte Aufmerksamkeit. Sicherheitshalber sollten sie den Sandkasten aufmerksam überprüfen, bevor die Kinder darin spielen, so der Erste Stadtrat.

Für Manuela Kürsten vom Familienzentrum Schillerstraße in Bischofsheim gehört diese Sicherheitsmaßnahme schon längst zum Spielplatzbesuch dazu. Die Erzieherin und ihre Kolleginnen sind oft auf dem Spielplatz an der Schillerstraße, Scherben im Sand finden sie regelmäßig. Auch auf dem Flugzeugspielplatz in der Goethestraße, der bei den Kita-Kindern besonders beliebt ist, liegen sehr oft viele Scherben. „Die Kinder wollen im Sand buddeln und müssen jetzt auf Scherben aufpassen“, sagt Kürsten. „Passiert ist zum Glück noch nichts.“ Auch weil die Erzieherinnen die Spielplätze vor jedem Besuch absuchen.

Die Stadt Maintal hat die Vorfälle mittlerweile der Polizei gemeldet. Sollten Scherben oder Unrat auf den Spielplätzen entdeckt werden, bittet die Stadt um Meldung per E-Mail an Spielplaetze@maintal.de. Zeugen, die etwas beobachtet haben, können sich an die Maintaler Polizeidienststelle unter der Telefonnummer 06181 / 43020 wenden. (Kristina Bräutigam und Michael Bellack)

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