Standortsuche der Metzgerei Brandenburg: Maintal im Gespräch

Maintal. Jeder will sie, doch nur einer kriegt die Großmetzgerei Wilhelm Brandenburg, die eine ihrer Produktionsstätten derzeit in Frankfurt-Fechenheim betreibt. Weil sich die Metzgerei vergrößern möchte, läuft die Suche nach einem neuen Standort. Maintal, Erlensee und Karben sind in der engeren Auswahl.
Von Martina FaustEs waren Presseberichte, die die Stadt Maintal auf den Expansionswunsch Brandenburgs aufmerksam machten. Mitte 2016 nahm man daher Kontakt zu der zum Rewe-Konzern gehörenden Großmetzgerei auf und offerierte ein Grundstück im geplanten Gewerbegebiet Maintal-West.
Konkret handelt es sich um das Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei Frankfurt. Hier steht auf Maintaler Gemarkung eine Fläche von 11,5 Hektar zur Verfügung. Hinzu kämen 3,5 Hektar auf Frankfurter Stadtgebiet. Zusammen genommen entspräche dies der Suche Brandenburgs nach einem 15 Hektar großen Areal.Erlensee und Karben ebenfalls im RennenDoch Maintal ist nicht der einzige Bewerber, der Brandenburg gerne für sich gewinnen möchte. Auch Erlensee würde den Wurst- und Fleischproduzenten gerne auf dem Gelände des ehemaligen Fliegerhorsts sehen. Erst vor wenigen Tagen kündigte Erlensees Bürgermeister Stefan Erb an, dass man in Kürze eine Absichtserklärung unterzeichne.
Und auch in Karben ist ein Standort im Gespräch. Während sich Erlensee kürzlich recht selbstbewusst gab, teilt Andreas Krämer, Pressesprecher der Rewe-Group, auf Anfrage unserer Zeitung mit, dass „derzeit unverändert die drei Standorte Maintal/Frankfurt, Karben und Erlensee offen und neutral geprüft und gleichberechtigt weiterentwickelt“ werden. Dies schließe auch – ab einer bestimmten Reife der Planungen – die Unterzeichnung von Absichtserklärungen ein.Frankfurt noch ohne BebauungsplanSo weit jedoch sind die Gespräche mit Maintal noch nicht, „insbesondere, da die abgefragten Perspektiven für den Flächenanteil auf der Gemarkung Frankfurt noch fehlen. Auf Frankfurter Seite muss zudem noch ein Bebauungsplan erstellt werden“, teilt Maintals Pressesprecherin Nicole Bilz mit.
Doch ohne Frankfurt ist eine Ansiedlung in Maintal nicht denkbar. Die notwendige Fläche kann nur auf beiden Gemarkungen geschaffen werden. Während das Planungsrecht auf Maintaler Seite weitgehend besteht, ist dies in Frankfurt eben noch nicht der Fall. „Ansonsten schätzen wir unsere Chancen als gut ein“, erklärt Bilz.Verkehrsgünstige Lage als PluspunktDenn Maintal hat durchaus einige Pfunde, mit denen es wuchern möchte: „Vorteile sind die verkehrsgünstige Lage, die Nähe zum bestehenden Standort und die gute Erreichbarkeit für die Mitarbeiter“, listet Maintals Pressesprecherin auf. Andere Interessenten für das Grundstück gibt es derzeit nicht, „weil die Fläche aufgrund der nicht vorhandenen Erschließung noch nicht am Markt angeboten wird“, heißt es dazu aus dem Rathaus.
Mit Blick auf die laufenden Verhandlungen möchte sich die Stadt derzeit nicht zum Kaufpreis für die Fläche äußern, kündigt jedoch an, dass es weitere Gespräche zwischen Brandenburg und den Stadträten aus Maintal und Frankfurt geben wird.