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Stimmungsvoller Neujahrsempfang der Stadt Maintal

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Von: Michael Prochnow

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Ausgezeichnete Erinnerungsarbeit der Gen Z: Erster Stadtrat Karl-Heinz Kaiser überreichte den Jugendpreis der Stadt.
Ausgezeichnete Erinnerungsarbeit der Gen Z: Erster Stadtrat Karl-Heinz Kaiser überreichte den Jugendpreis der Stadt. © -

Noch ist nicht alles wie zuvor. Anstelle des Bürgerhauses musste der Stadtverordneten-Vorsteher in die Aula des Albert-Einstein-Gymnasiums einladen, doch auch dort entwickelte der Neujahrsempfang ein besonderes Flair. Martin Fischer begrüßte mehr als 100 Gäste aus Kommunalpolitik, Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften, aus Wirtschaft, Schulen und Vereinen. Aus Luisant in Frankreich war Bürgermeister Bertrand Massot nach Maintal gereist, die Städtepartnerschaft besteht 2023 seit 50 Jahren.

Maintal - Der Parlamentschef rief bekannte Namen von einer langen Liste auf, dankte Haupt- und Ehrenamtlichen für die in den vergangenen Jahren geleistete Arbeit. 2020 fand das bislang letzte Treffen vor den mit der Corona-Pandemie begründeten Lockdowns und Einschränkungen statt, erinnerte er. „Wie viel Zeit hat jede und jeder im vergangenen Jahr erbracht, um in seinem Bereich alles am Laufen zu halten“, zollte Fischer den Geladenen „Respekt, Würdigung und Wertschätzung“. Da sei es „das Mindeste, Danke zu sagen“.

„Man muss nicht seine Haltung aufgeben“, befand der erste Bürger der Stadt, „aber man darf Meinungsverschiedenheiten nicht mit Respektlosigkeit verwechseln“, betonte er vor dem Hintergrund der Angriffe auf Feuerwehrleute in Berlin und Dreieich im Kreis Offenbach. Was erwarte die Menschen im neuen Jahr? Auf jeden Fall zwei Wahlen, am 29. Januar die erste, die entscheidet, wer für die nächste Legislaturperiode Landrätin oder Landrat im Main-Kinzig-Kreis sein wird. Am 8. Oktober wird der Hessische Landtag neu zusammengesetzt.

Böttcher beschwor Zusammenhalt in Krisenzeiten

Bürgermeisterin Monika Böttcher lenkte den Blick zunächst auf die Golden Girls. Das Duo, das musikalisch durch den Abend führte, besteht aus den städtischen Mitarbeiterinnen Susanne Dietz aus dem Vorzimmer der Rathauschefin und Carina Müller vom Baukosten-Controlling. Die Kolleginnen stießen zufällig aufeinander, stellte Böttcher die kleine Band vor.

Seit dem vorigen Empfang sei viel passiert, „multiple Krisen“ von der Pandemie über die Klimaerwärmung bis zum Krieg in der Ukraine hätten die Menschen umgetrieben. Die Politikerin empfahl, mit Zusammenhalt, Besonnenheit und Lösungsorientierung die Aufgaben anzugehen. Dazu zitierte sie den verstorbenen Bundespolitiker Klaus Kinkel: „Europa wächst nicht aus Verträgen, sondern in den Herzen seiner Bürgerinnen und Bürger.“ Auch Ältere seien bereit, sich zu verändern, beobachtete Böttcher, Junge mögen sich „mit Ehrgeiz engagieren“, warb sie fürs Ehrenamt. Die Stadt werde ihren Kurs fortsetzen, zu ihren größten Projekten zähle das geplante Bad, in dem Kinder schwimmen lernen, Vereine trainieren und alle Maintaler ihre Freizeit verbringen können. Für das Bürgerhaus in Bischofsheim, dessen Bausubstanz in keinem guten Zustand ist, werden noch Lösungswege gesucht.

Dank für ehrenamtliches Engagement

Der Wohnungsmarkt soll durch ein Generationen-Konzept um bezahlbaren Wohnraum bereichert werden. Weitere Areale werden derzeit entwickelt, so an der Eichenheege und am Berghof, ebenso am Real-Gelände und am Opel-Eck. Auch in Maintal-Mitte seien noch „schwierige Nüsse zu knacken“, eine neue Feuerwache gelte es zu planen und Flüchtlingsunterkünfte. An der Stadtgrenze zu Frankfurt werde gerade ein Gewerbegebiet von zehn Hektar Fläche erschlossen: Platz für weitere Betriebe, Arbeitsplätze und Steuereinnahmen für den Stadtsäckel. Glasfaser sei in den Industriequartieren bereits verlegt. Die 14. Kita stehe, „aber wir brauchen weitere“, unterstrich die Bürgermeisterin. In Maintal verkehre der erste Elektrobus im Kreis, der zweite soll folgen.

Von bürgerschaftlichem Engagement unterstützt werde der Streuobstwiesen-Gürtel, lobte sie, ebenso die Schulpaten, die über die Freiwilligen-Agentur während der Pandemie bei der Vermittlung von Lernstoff half. Dabei entstand auch ein großformatiges Maintal-Buch mit Bildern von Aktivitäten in den Lockdowns. Monika Böttcher verneigte sich einmal mehr dankbar vor dem ehrenamtlichen Engagement. Erster Stadtrat Karl-Heinz Kaiser überreichte die Jugendpreise, bevor der Bürgermeister aus Luisant zur 50. Jumelage sprach.

Von Michael Prochnow

Geschenke zum 50-Jährigen: Luisants Bürgermeister Bertrand Massot feierte die Städtepartnerschaft.
Geschenke zum 50-Jährigen: Luisants Bürgermeister Bertrand Massot feierte die Städtepartnerschaft. © MICHAEL Prochnow

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