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Ulrike Streck-Plath veröffentlicht Handreichung für Gesundheits- und Sozialwesen

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Ulrike Streck-Plath ist nicht nur Künstlerin, Texterin, Autorin, Chorleiterin und Komponistin, sondern auch Mentorin. Sie begleitet Menschen, die die von ihr entwickelte Herangehensweise der Intrasonanz anwenden wollen, um wieder ganz und heil zu werden.
Ulrike Streck-Plath ist nicht nur Künstlerin, Texterin, Autorin, Chorleiterin und Komponistin, sondern auch Mentorin. Sie begleitet Menschen, die die von ihr entwickelte Herangehensweise der Intrasonanz anwenden wollen, um wieder ganz und heil zu werden. © BETTINA MERKELBACH

Ganz zu werden, wieder ins Gleichgewicht, zur inneren Mitte zu finden – dafür hat die Maintaler Künstlerin und Autorin Ulrike Streck-Plath eine eigene Herangehensweise entwickelt. „Intrasonanz“ nennt die Dörnigheimerin, die viele als Frau von Pfarrer Martin Streck und Leiterin des Kinderchores kennen, was sie in ihrem Buch „Von wegen Depression, Sucht & Co.“ beschreibt. Aus diesem Buch hat Streck-Plath jetzt eine Handreichung für Kliniken und Pflegeeinrichtungen entwickelt, die Menschen in medizinischen und Pflegeberufen hilft, Spiritualität als Kraftquelle zu nutzen, um den hohen Belastungen im Pflegealltag standzuhalten.

Maintal - Ausgangspunkt dieser Herangehensweise ist die Auffassung, dass jeder Mensch heil und ganz zur Welt kam. Als „Geburtsrecht“ bezeichnet Streck-Plath diesen ursprünglichen Zustand, den es wieder herzustellen gilt. Krankheiten wie Depression und Sucht seien Folgen von Abspaltungen von der eigenen Persönlichkeit. „Nicht Gott lässt Leid zu. Wir Menschen haben es in der Hand. Die Frage ist nur: Wie kriegen wir es wieder aus uns heraus?“, beschreibt Streck-Plath den Kern der Intrasonaz. In ihrem Buch beschreibt sie, wie es gelingt, diese Abspaltungen rückgängig zu machen und wieder ganz und heil zu werden.

Bei der Beschreibung dieser inneren Arbeit greift die Autorin auch auf Mittel der Kunst zurück. Eine zentrale Rolle dabei spielen die von ihr selbst in vielerlei Zusammenhängen gestalteten archaischen Figuren, die – vielfach in sozialen Netzwerken geteilt – durch ihre einfache Form, ihr Herz und ihre Verbindung „nach oben“ auffallen.

24-seitige Handreichung mit Münchner Hochschule für Philosophie

Auf Initiative von Prof. Dr. med. Eckhard Frick von der Münchner Hochschule für Philosophie hat Streck-Plath ihre Herangehensweise auf den Lebens- und Arbeitsalltag in Medizin- und Pflegeberufen heruntergebrochen. Die 24-seitige Publikation stellt Spiritual Care, also die spirituelle Sorge um sich selbst, in den Mittelpunkt als Kraftquelle für Menschen in medizinischen, sozialen und Pflegeberufen. Die Handreichung, herausgegeben von der Hochschule für Philosophie München und der Professur für Spiritual Care und psychosomatische Gesundheit des Klinikums rechts der Isar der TU München, bietet praktische Unterstützung, Übungen und Anregungen.

Wie gelingt Selbstfürsorge in einem Beruf, in dem es hauptsächlich darum geht, sich um andere zu kümmern? Wie spricht man mit Patienten über ihre Spiritualität? Atemübungen, Impulse für Teambesprechungen, Praxisbeispiele bis hin zu Hilfen in ganz konkreten Situationen finden sich in der Handreichung. Sie endet mit einem „Spiritual Need Screener“, mit dem sich ermitteln lässt, was die Patienten konkret brauchen.

Hilfe auf dem Weg zurück zum eigenen Selbst

Texte und Zeichnungen hat Streck-Plath extra mit der Zielsetzung erstellt, eine niedrigschwelle Handreichung für den Alltag von Ärzten und Pflegekräften zu erstellen. „Es geht darum, neue Kraft zu kriegen“, erklärt die Autorin. „Doch dazu muss man erst einmal mit der eigenen Spiritualität klarkommen.“

Wie das funktioniert, erklärt die Autorin in ihrem Buch ganz praktisch: mittels „Seelenschwanken“. Nachdem man herausgefunden hat, ob man eher dem Schönen oder dem Schrecklichen zugewandt ist, kann man seine ursprüngliche Ausrichtung – die dem Schönen zugewandte – wieder herstellen. Im nächsten Schritt folgt das „Nurduselbstsein“ – der Weg zurück zum ureigenen Selbst. Warum diese Herangehensweise auch für Medizinier und Pflegekräfte interessant ist, reißt sie an, indem sie die gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen beschreibt. „Mit seinem Ganzwerden trägt man dazu bei, andere ganz zu machen“, erklärt die Autorin.

Spiritual Care ins Gesundheitswesen tragen

In der Handreichung hat Streck-Plath eine Essenz ihres Buches geschaffen. Dabei legt sie großen Wert darauf, sich von der Esoterik abzugrenzen und wissenschaftlich anschlussfähig zu sein. Der Kontakt zu Prof. Frick kam ihr daher wie gerufen und ist gleichzeitig Türöffner zu Tagungen und Fachliteratur, die sich mit dem Thema Spiritualität im Gesundheitswesen beschäftigen. „Durch die Kooperation erhält meine Handreichung weite Verbreitung“, freut sich Streck-Plath. „Die Zeit ist reif, Spiritual Care in das Gesundheitssystem zu tragen“, sagt die Autorin, die selbst seit über 20 Jahren für die Gesundheitswirtschaft schreibt. Ihr Antrieb: dass Spiritualität akzeptiert, und nicht als esoterisch abgetan wird. „Spiritualität hat eine Gesundheitskonsequenz“, ist sie sich sicher. „Es ist kein Garantieschein für Gesundheit. Aber es zeigt, wie viel wir selbst in der Hand haben.“

Die Handreichung gibt es kostenfrei zum Download auf der Webseite www.mutaspir.net.

Von Bettina Merkelbach

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