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Turnerschaft Bischofsheim reaktiviert Eisstockschützenverein

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Jürgen Dillenseger (rechts) von der Turnerschaft Bischofsheim hat die Leitung der neuen Abteilung übernommen. Beim Schnuppertag erklärte er manchen Anfängern zunächst die Regeln.
Jürgen Dillenseger (rechts) von der Turnerschaft Bischofsheim hat die Leitung der neuen Abteilung übernommen. Beim Schnuppertag erklärte er manchen Anfängern zunächst die Regeln. © Vincent Büssow

Ende 2022 musste sich der 1. Eisstockschützenverein mangels Nachwuchs auflösen. Die Turnerschaft Bischofsheim belebt die Disziplin unter ihrem Dach wieder.

Maintal – Bei zwölf Grad im April ist das Wasser noch weit vom Gefrierpunkt entfernt. Trotzdem rutschten in Bischofsheim am Samstagvormittag nach langer Zeit wieder die Eisstöcke über die Bahnen. „Das ist wirklich herrlich, dass das erhalten bleibt“, sagt Erwin Henkel. Der Mitbegründer des 1. Eisstockschützenvereins Maintal musste vor Kurzem miterleben, wie das Ende der Organisation beschlossen wurde. Die außergewöhnliche Sportart bleibt der Region aber erhalten.

Zum Ende des vergangenen Jahres wurde der Verein aus Altersgründen aufgelöst. Es hatte sich niemand gefunden, um für eine der acht Vorstandspositionen zu kandidieren. Bereits damals gab es allerdings die Idee, den Sport durch die Turnerschaft Bischofsheim weiterleben zu lassen. Seit Anfang des Jahres ist dies Realität, wobei die Turnerschaft den Nutzervertrag mit der Stadt Maintal für Gelände und Anlage übernehmen konnte. Dennoch bleibt das Problem des fehlenden Nachwuchses. „Wir versuchen jetzt wieder Interessenten zu finden, um den Verein wieder aufzubauen“, sagt Jürgen Dillenseger von der Turnerschaft Bischofsheim (TSB), der die Leitung der neuen Abteilung übernommen hat.

Schnuppertag lockt viele Interessierte

Daher stammte auch die Idee, den Eissport bei einem Schnuppertag an die Menschen heranzubringen. Dass die Temperaturen dabei keine Rolle spielen, liegt an den Kunststoffbahnen, auf denen in Bischofsheim gespielt wird. Diese sind am Samstag bereits um 10 Uhr voll von Eisstockinteressierten, die sich am Schießen versuchen. Jürgen Dillenseger von der TSB freut sich über den regen Betrieb: „Es sind ein paar Mitglieder aus anderen Sparten da“, beobachtet er. „Aber auch viele, die nicht unbedingt etwas mit dem Verein zu tun haben.“

Auch Erwin Henkel ist erschienen, um sich die Nutzung der Anlage anzuschauen, die er vor über 30 Jahren mitaufgebaut hat. Damals hatten Zugezogene aus Bayern den Sport in die Region gebracht. Zunächst wurde auf dem Gänsseeweiher gespielt. Als die Bischofsheimer aber anfingen, gegen Profis zu spielen, musste eine Bahn her, auf der sie ganzjährig trainieren konnten. „Die Stadt war bereit, Gelände abzugeben, aber nur an einen Verein.“ So entstand prompt der 1. Eisstockschützenverein Maintal, erzählt Henkel.

Freizeitsportler wollen an einstige Ligaerfolge anknüpfen

Von der Bank ruft er den Anfängern nun Tipps zu: „Füße zusammen“, „Ausfallschritt.“ Die Stöcke mit dem richtigen Schwung ins Ziel zu bringen, erfordert durchaus etwas Übung. Der ein oder andere Schuss landet dabei auch mal kopfüber auf der falschen Bahn. Bei Brezeln und Getränken bleibt die Laune aber trotzdem oben. Spätestens als sich die Novizen in Teams aufteilen, um gegeneinander zu spielen, packt viele auch der Ehrgeiz.

„Mir hat das Spiel gleich zugesagt“, sagt Jürgen Dillenseger. „Man ist draußen, bewegt sich. Mir macht das einfach Spaß.“ Um Spaß soll es in der neuen Eisstock-Abteilung auch erst einmal gehen. Zwar ist das alte Vereinshaus voll von Trophäen und Wettkampf-Bildern. Jürgen Dillenseger setzt seine Ambitionen aber zunächst „im Freizeitbereich“ an. „Wenn es sich ergibt, dass auch ein paar Jüngere dazukommen und sich ein reger Spielbetrieb ergibt, dann können wir natürlich auch wieder an Ligen teilnehmen“, sagt er. „Aber da müssen wir erst mal abwarten, wie viel Interesse besteht.“

Kontakt für Interessierte: Am Eisstockschießen Interessierte können sich bei der Turnerschaft per Mail an kontakt@ts-bischofs heim.de oder unter z 06109 379762 melden.

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