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„Viele wissen nicht, dass es uns gibt“: Seniorenbeirat will bekannter werden

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Von: Kristina Bräutigam

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Mit einem Infostand auf dem Dörnigheimer Wochenmarkt versuchten Ellen Tappert (von links), Sprecherin des Seniorenbeirates, Vorsitzende Ursula Aurbek und Wally Vida-Pedd, mit Senioren ins Gespräch zu kommen.
Mit einem Infostand auf dem Dörnigheimer Wochenmarkt versuchten Ellen Tappert (von links), Sprecherin des Seniorenbeirates, Vorsitzende Ursula Aurbek und Wally Vida-Pedd, mit Senioren ins Gespräch zu kommen. © KRISTINA BRÄUTIGAm

Ziele hat der neue Seniorenbeirat der Stadt Maintal genug. Eins davon ist es, das Gremium selbst bekannter zu machen. „Viele wissen nicht, dass es uns gibt. Oder sie haben keine Vorstellung, wie sie von unserer Arbeit profitieren können“, sagt Ursula Aurbek, Vorsitzende des Seniorenbeirats.

Maintal – Letztens steht sie gemeinsam mit Sprecherin Ellen Tappert und Wally Vida-Pedd auf dem Dörnigheimer Wochenmarkt, verteilt Flyer von der Polizei, ein Infoblatt zum Neun-Euro-Ticket, die Zeitung „60 aufwärts“. Und sie versucht, mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen. Nur wenige Senioren haben Zeit, den Fragebogen auszufüllen, den die Mitglieder erstellt haben. „Dabei ist es ganz wichtig für uns, Rückmeldungen aus der Bevölkerung zu bekommen. Nur so können wir den Bedarf ermitteln“, sagt Tappert.

Der Seniorenbeirat vertritt die Interessen älterer Menschen und berät die politisch Verantwortlichen bei wichtigen Projekten und bei der aktiven Gestaltung eines seniorengerechten Umfeldes im Stadtgebiet. Im Juli 2021 hatte sich das Gremium neu konstituiert, bis 2026 ist es vom Magistrat berufen. „Wir verstehen uns als Netzwerker, wir möchten die Senioren auf das Angebot von Vereinen und der Stadt aufmerksam machen. Und da gibt es eine Menge“, sagt Vorsitzende Ursula Aurbek. Noch befindet sich das Gremium in der Findungsphase.
Denn der Start war holprig. Aufgrund der Pandemie gab es von September bis Mai keine Präsenzsitzungen, die Kommunikation fand per E-Mail statt. Viele Mitglieder des neu formierten Gremiums hätten sich davon nicht angesprochen gefühlt, sagt Ellen Tappert. „Der direkte Austausch hat gefehlt. Gerade in der Kennenlernphase.“ Sechs Mitglieder des neuen Seniorenbeirates seien mittlerweile bereits wieder ausgeschieden, das 17-köpfige Gremium auf ein elfköpfiges geschrumpft. „Die meisten haben sich aus zeitlichen oder gesundheitlichen Gründen verabschiedet“, sagt Ellen Tappert, die das Amt der Sprecherin von Gerhard Fink übernommen hat, der ebenfalls wegen gesundheitlicher Probleme aufhören musste.

An Motivation mangelt es den verbliebenen Mitgliedern nicht. Auch Themen gibt es genug. Das dringlichste seien öffentliche Toiletten, die insbesondere an stark frequentierten Plätzen wie dem Mainufer oder auf den Wochenmärkten fehlen. .„Es gibt eigentlich kein einziges öffentliches WC im Stadtgebiet“, sagt Ellen Tappert. Ein weiteres wichtiges Thema auf der Agenda sei das Digitales. Nicht erst in der Pandemie habe sich gezeigt, wie wichtig die Nutzung von Online-Angeboten ist – vom Kauf des Online-Tickets fürs Schwimmbad bis zur Videoschalte mit dem Enkel. „Wer sich digital abstinent verhält, dem entgeht so viel. Wir möchten uns dafür einsetzen, dass auch ältere Menschen teilhaben können“, so Ellen Tappert.

Eins ist den Mitgliedern wichtig: Wer sich beteiligen möchte, etwa durch Beiträge in der Zeitschrift „60 aufwärts“, ist herzlich willkommen. Auch über einen Ersatz der sechs ausgeschiedenen Mitglieder würde sich das Gremium freuen. Wer Interesse hat, kann sich bei der Stadt bewerben.

Von Kristina Bräutigam

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