Denn der Start war holprig. Aufgrund der Pandemie gab es von September bis Mai keine Präsenzsitzungen, die Kommunikation fand per E-Mail statt. Viele Mitglieder des neu formierten Gremiums hätten sich davon nicht angesprochen gefühlt, sagt Ellen Tappert. „Der direkte Austausch hat gefehlt. Gerade in der Kennenlernphase.“ Sechs Mitglieder des neuen Seniorenbeirates seien mittlerweile bereits wieder ausgeschieden, das 17-köpfige Gremium auf ein elfköpfiges geschrumpft. „Die meisten haben sich aus zeitlichen oder gesundheitlichen Gründen verabschiedet“, sagt Ellen Tappert, die das Amt der Sprecherin von Gerhard Fink übernommen hat, der ebenfalls wegen gesundheitlicher Probleme aufhören musste.
An Motivation mangelt es den verbliebenen Mitgliedern nicht. Auch Themen gibt es genug. Das dringlichste seien öffentliche Toiletten, die insbesondere an stark frequentierten Plätzen wie dem Mainufer oder auf den Wochenmärkten fehlen. .„Es gibt eigentlich kein einziges öffentliches WC im Stadtgebiet“, sagt Ellen Tappert. Ein weiteres wichtiges Thema auf der Agenda sei das Digitales. Nicht erst in der Pandemie habe sich gezeigt, wie wichtig die Nutzung von Online-Angeboten ist – vom Kauf des Online-Tickets fürs Schwimmbad bis zur Videoschalte mit dem Enkel. „Wer sich digital abstinent verhält, dem entgeht so viel. Wir möchten uns dafür einsetzen, dass auch ältere Menschen teilhaben können“, so Ellen Tappert.
Eins ist den Mitgliedern wichtig: Wer sich beteiligen möchte, etwa durch Beiträge in der Zeitschrift „60 aufwärts“, ist herzlich willkommen. Auch über einen Ersatz der sechs ausgeschiedenen Mitglieder würde sich das Gremium freuen. Wer Interesse hat, kann sich bei der Stadt bewerben.
Von Kristina Bräutigam