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Volksbühne Maintal beendet den Lockdown im September mit einem Krimi

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Katharina und Ulrich Lüer, Vorsitzende der Volksbühne, präsentieren für die Spielzeit 2021/2022 eine bunte Mischung aus Krimi, Komödie und Konzerten.
Katharina und Ulrich Lüer, Vorsitzende der Volksbühne, präsentieren für die Spielzeit 2021/2022 eine bunte Mischung aus Krimi, Komödie und Konzerten. © Bettina Merkelbach

Das unerträglich lange Warten hat endlich ein Ende. „Wir legen wieder los“, sagt Katharina Lüer erleichtert. Wie kaum eine andere Branche waren die Kultur- und Theaterschaffenden von der Corona-Pandemie betroffen. Auch die Volksbühne Maintal musste seit Beginn des ersten Lockdowns im März 2020 pausieren (wir berichteten).

Maintal – Doch jetzt kann es endlich weitergehen, und Katharina und Ulrich Lüer, Vorsitzende der Volksbühne, präsentieren für die Spielzeit 2021/2022 eine bunte Mischung aus Krimi, Komödie und Konzerten. Zu den Highlights zählen Magier Nicolai Friedrich am 16. November und der „Karneval der Tiere“, ein Konzert und Familientheater am 27. März 2022. „Wir wollen Kinder und Jugendliche ans Theater heranführen“, erklärt Katharina Lüer. Daher ist der Verein offen für Kooperationen mit Kitas und Schulen, wie etwa die mit der Albert-Einstein-Schule, die ihre Abiturienten am 1. Februar 2022 mit „Grimms sämtliche Werke leicht gekürzt“ Theaterluft schnuppern lässt.

„Und mit den Kindern und Jugendlichen hoffen wir natürlich auch, dass die Eltern ins Theater kommen“, so die Vorsitzende. Denn das sei die ursprüngliche Idee der Volksbühne gewesen: Theater mit kurzen Wegen, für jeden Geldbeutel erschwinglich. „In Maintal konzentriert sich vieles in Bischofsheim“, sagt Ulrich Lüer. „Das wollen wir ändern, indem wir alle Stadtteile ansprechen.“

Kampf um Abonnenten

Besonders schwer haben sie es mit diesem Ansinnen in ihrem eigenen Heimatort Wachenbuchen, wohin sie vor 40 Jahren aus dem Ruhrgebiet gezogen sind. „Die Dorfkultur stirbt“, bedauern die Lüers den Wandel, der auch der Volksbühne kontinuierlich sinkende Abonnentenzahlen beschwert. 1976 ist die Volksbühne gegründet worden. „In den ersten Jahren waren die Vorstellungen brechend voll und es gab Wartelisten“, erzählt Katharina Lüer. „Mittlerweile müssen wir um jeden Abonnenten kämpfen.“

Momentan bilden gut 300 Abonnenten die finanzielle Basis des gemeinnützigen Vereins, der von der Stadt bezuschusst wird. Im freien Verkauf finden für jede Aufführung zusätzlich zwischen 50 und 100 Tickets Absatz.

„Im ersten Corona-Jahr haben sehr viele treue Kunden gekündigt“, bedauert Ulrich Lüer. Denn gerade die Älteren, zu denen viele Theaterliebhaber zählen, seien sehr vorsichtig beim Besuch von Veranstaltungen gewesen. „Zum Glück gewinnen wir aber gerade einige davon zurück – und einige neue Abonnenten kommen auch dazu“, freut sich Katharina Lüer, die mit dem gesamten Vereinsvorstand trotz Kündigungen und Absagen das ganze Jahr hindurch weiter geplant und gehofft hat, den Vorhang bald wieder öffnen zu können. „Wir wollten startklar sein, wenn es wieder losgeht“, sagt Ulrich Lüer.

Vorstellungen auch für Schulen und Kitas

Viele der Tourneetheater, die der Verein für die nun startende Saison verpflichten konnte, waren daher eigentlich schon für 2020 gebucht. Wie etwa das Mimikri Theater Büdingen, das mit „Des Kaisers neue Kleider“ am 27. und 28. Oktober gastiert. Die Vorstellungen sind allerdings den Maintaler Kita-Kindern und Schülern vorbehalten. Dass es statt einer zwei Aufführungen gibt, kann je nach den aktuellen Corona-Vorschriften allerdings auch die erwachsenen Theaterbesucher treffen. Denn das Bischofsheimer Bürgerhaus kann nach wie vor nicht voll besetzt werden.

Die Plätze sind nach dem Schachbrett-Prinzip mit ausreichend Abstand angeordnet. Rund 200 sind es, die pro Aufführung belegt werden können. „Deshalb konnten wir jetzt mit dem neuen Programmheft an unsere Abonnenten nicht wie sonst sechs Platzkarten verschicken“, erklärt Katharina Lüer. „Alle Stammgäste auf zwei Vorstellungen zu verteilen, ist ein enormer Aufwand.“ Ganz abgesehen von den höheren Kosten, die durch zwei Aufführungen entstehen.

Bangen um Entwicklung der Pandemie im Herbst

Diese kann der Verein glücklicherweise aus einem Hilfsfonds der Bundesregierung decken. Jetzt hat der Verein extra alle Abonnenten angeschrieben, um zu erfahren, ob ein Großteil von ihnen geimpft ist. Fast alle, ist das Ergebnis. „Diejenigen, die nicht geimpft sind, brauchen einen Negativnachweis“, so Katharina Lüer.

Beide hoffen, dass trotz dieser Änderungen und Beschränkungen der gesellschaftliche Charakter des Theaterbesuchs erhalten bleibt. „Viele Abonnenten gehen seit jeher zusammen ins Theater. Das haben wir bei der neuen Sitzordnung versucht zu berücksichtigen“, beschreibt Katharina Lüer die Puzzlearbeit, in der Paare, Familie und Freunde corona-konform zusammen und mit Abstand zu anderen platziert wurden. Jetzt hofft der Vereinsvorstand, dass es keine neuerlichen Einschränkungen gibt, die die Planungen über den Haufen werfen.

Karten für den Auftakt

Mit „Bei Anruf Mord“ gastiert das a.gon Theater München am Mittwoch, 22. September, um 20 Uhr im Bürgerhaus Bischofsheim. Je nach Corona-Vorschrift findet eine zusätzliche Aufführung um 17 Uhr statt. Tickets sind im Abonnement enthalten oder unter karten@volksbuehne-maintal.de, z 06181 990940 und in den bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Von Bettina Merkelbach

» volksbuehne-maintal.de

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