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Trauer um ehemaligen Neuberger Pfarrer Christian Trebing

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War engagiert und beliebt: Christian Trebing, der jetzt verstorben ist
War engagiert und beliebt: Christian Trebing, der jetzt verstorben ist © Claus Diegel

Neuberg – Er war zehn Jahre Pfarrer in Rüdigheim – und hat im Neuberger Ortsteil große Spuren hinterlassen. Sein Name ist untrennbar mit dem Umbau der alten Johanniter-Kommende zu einer modernen Begegnungsstätte für die ganze Gemeinde verbunden. Am 3. Januar ist Christian Trebing im Alter von 72 Jahren gestorben.

Als Trebing 1983 die Pfarrstelle in der damals noch eigenständigen Kirchengemeinde Rüdigheim antrat, war er der erste „eigene“ Pfarrer für Rüdigheim seit über 50 Jahren. Davor hatten sich die beiden Neuberger Ortsteile stets einen Pfarrer „geteilt“.

Als im Jahr 1986 das 750-jährige Bestehen der Rüdigheimer Kirche gefeiert wurde, organisierte Trebing mit seinen Helfern ein für den kleinen Ort grandioses und unvergessenes Fest.

Seine größte Aufgabe war aber zweifellos ab 1989 der Umbau der historischen Johanniter-Kommende aus dem 13. Jahrhundert, die bis dahin ein Dornröschen-Dasein gefristet hatte. Sie sollte ein hochmoderner Tagungs- und Treffpunkt für die ganze Gemeinde werden.

Treibende Kraft bei Baumaßnahme Kommende

Trotz erheblicher Widerstände und nicht zuletzt finanzieller Rückschläge in Folge von Umschichtungen von Finanzmitteln durch die zeitgleich stattgefundene deutsche Wiedervereinigung war er die treibende Kraft für die Realisierung dieser Baumaßnahme. Sie bescherte der Gemeinde letztlich ein Kleinod, das durch sein unvergleichliches Ambiente auch zu einem beliebten Ort für private Feste und Feiern über die Ortsgrenzen hinaus geworden ist. Im Jahr 1993 gab Trebing die Tätigkeit als hauptamtlicher Pfarrer aber dann auf, um sich in erster Linie einem von ihm mitaufgebauten und geleiteten Verlag in Altenstadt zu widmen.

Mit den Bürgern von Rüdigheim – und nach der Fusion beider Kirchengemeinden auch von Ravolzhausen – war er auch nach der Tätigkeit als Gemeindepfarrer weiterhin sehr eng verbunden. In seiner alten Gemeinde auch nach der offiziellen Pfarrtätigkeit noch Gottesdienste feiern zu können, war ihm eine Herzensangelegenheit.

Bis zuletzt leitete er in beiden Kirchen quasi „ehrenamtlich“ regelmäßig „Kreativgottesdienste“, ein Format, das er selbst mit seinem Team ins Leben gerufen hatte.

Bekennender Eintracht-Fan

Als bekennender Fußball- und Eintracht-Frankfurt-Fan setzte sich Trebing immer für den Kerbgottesdienst des FSV Neuberg im Oktober ein, den er bis zur Corona-Absage 2020 mit seinem Kreativ-Team stets für die Fußballergemeinde stimmungsvoll im Kerbzelt feierte.

Unvergessen sind für viele Rüdigheimer auch die zahlreichen von ihm organisierten und begleiteten Studienreisen nach Israel, Syrien und Jordanien, die den Teilnehmern zahllose Eindrücke vom Leben im Heiligen Land nähergebracht haben.

Diese Verbundenheit mit Rüdigheim und den Rüdigheimern war wohl auch ausschlaggebend dafür, dass Christian Trebing am heutigen Mittwoch auf dem Friedhof in Rüdigheim seine letzte Ruhestätte finden wird. (Von Claus Diegel)

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