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Neuanfang für Neubergs Grüne

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Das neue Führungsduo der Neuberger Grünen, Andrea Hüller und Andreas Kögl, wurde am Freitagabend von den Mitgliedern einstimmig gewählt.
Das neue Führungsduo der Neuberger Grünen, Andrea Hüller und Andreas Kögl, wurde am Freitagabend von den Mitgliedern einstimmig gewählt. © Thomas Seifert

Neuberg – Es kommen schwierige Zeiten auf den einstimmig neu gewählten zweiköpfigen Vorstand des Grünen-Ortsverbands mit Andrea Hüller und Andreas Kögl zu. Denn das Interesse von Mitgliedern und Unterstützern der Ökopartei hielt sich am Freitagabend im Bürgerhaus in sehr übersichtlichen Grenzen. Das Duo muss nun mit Unterstützung des Kreisvorstands versuchen, die Grünen wieder in die Spur zu bringen.

Notwendig geworden war die Neuwahl nach der Affäre „Montagsspaziergang“ von Melanie Esch, die in Personalunion den Ortsverband und die dreiköpfige Fraktion im Gemeindeparlament geführt hatte (der HA berichtete). Sie und ihr Ehemann Christoph Esch, ebenfalls Vorstandsmitglied, traten nach Bekanntwerden der Teilnahme an den Anti-Corona-Demos in Bruchköbel und nach Aufforderung des Kreisvorstands aus der Partei aus. Herbert Flötenmeyer, das dritte Fraktionsmitglied, hatte da schon wegen der „Spaziergang“-Teilnahme von Esch die Grünen-Fraktion verlassen und war zur SPD gewechselt, die damit plötzlich mit der absoluten Mehrheit der Stimmen im Parlament ausgestattet wurde.

Walther zieht aus persönlichen Gründen zurück

Gleich zu Beginn der Versammlung machte der Vizevorstand des Ortsverbands, Markus Walther, deutlich, dass er aus persönlichen Gründen (Umzug nach Magdeburg) nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung stehen würde, und gab deshalb die Versammlungsleitung an Joachim Nickel (Hanau) und Ahmet Cetiner (Maintal) vom Kreisvorstand ab, die von der Geschäftsführerin dieses Gremiums, Mareike Forchheim, an diesem Abend unterstützt wurden. Cetiner, als zuständiges Mitglied im Kreisvorstand für Neuberg, bat darum, die Vergangenheit möglichst auszublenden und in die Zukunft zu blicken. Aber ohne einen Rückblick und eine zumindest teilweise Aufarbeitung der misslichen Situation ging es an diesem Abend nicht.

Flötenmeyer erklärte seinen Wechsel zur SPD-Fraktion mit dem Wunsch, einerseits seinen Sitz in wichtigen Parlamentsausschüssen zu behalten, um „wie schon seit Jahren meine Ideen für das Wohl von Neuberg in die Diskussionen einbringen zu können“. Andererseits gab der Fraktionswechsler zu, er wollte vermeiden, dass seine Ausschusssitze an das Ehepaar Esch fallen, die ihre Mandate in der Neuberger Gemeindevertreterversammlung behalten haben.

Denn als Einzelabgeordneter hätte er den Fraktionsstatus verloren, der wiederum zu Sitzen in den Ausschüssen berechtigt. Er wie Gemeindevorstandsmitglied Andrea Hüller beklagten, dass es trotz mehrfacher Aufforderung so gut wie keine Kommunikation zwischen dem Vorstandsehepaar Esch und dem Rest der Fraktion und den Mitgliedern gegeben habe. „Da sind Anträge im Namen der Grünen im Parlament gestellt worden, die vorher nie kommuniziert, geschweige denn diskutiert oder gar abgestimmt worden waren“, stellte Flötenmeyer fest.

Transparent und kommunikativ

Mit Blick in die Zukunft stellt sich für das neue Führungsduo nun nach Aussagen einiger Teilnehmer der Versammlung die Aufgabe, vor allem transparent und kommunikativ aufzutreten. Zusätzlich gehe es darum, wieder mehr aktive Mitstreiter zu gewinnen, die sich auch für das Parteibuch entscheiden und nicht nur als Unterstützer agieren. Die Vorstandsmitglieder versprachen, wieder regelmäßige Zusammenkünfte anzusetzen, um den Dialog mit allen Bürgern, die mit den Grünen sympathisieren, zu intensivieren.

„Nur so können wir die Basis erweitern und uns für die kommende Kommunalwahl positionieren“, meinte Andrea Hüller. Und Andreas Kögl fügte hinzu, auch die Zusammenarbeit mit Kreisvorstand und Kreisgeschäftsführerin solle verbessert werden, womit er bei den drei Angesprochenen offene Türen einrannte. „Wenn wir helfen können, tun wir das, wir müssen nur wissen, wobei“, stellte Mareike Forchheim fest, und Ahmet Cetiner ergänzte: „Ich verspreche, alle drei Monate oder früher bei Versammlungen oder Veranstaltungen der Neuberger Grünen vor Ort zu sein.“ (Von Thomas Seifert)

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