Ökodorf für Neuberg

Neuberg – Rund fünf Jahre nach dem Erwerb des Möbelland-Areals in Ravolzhausen hat der Investor jetzt die Pläne für die künftige Bebauung der Fläche am Ortsrand von Ravolzhausen vorgestellt. Aus dem ursprünglich geplanten Wohnpark am Fallbach soll jetzt das sogenannte „Ecovillage am Fallbach“ werden – ein klimaneutrales Wohngebiet, das nicht nur, aber mehrheitlich aus Holzhäusern bestehen wird.
Zudem sei eine bunt gemischte Bewohnerstruktur mit einem hohen Anteil von Senioren geplant.
Entsprechende Pläne stellten die Investoren am Dienstagabend im Neuberger Bauausschuss vor. Hinter dem Projekt stehen die ISB Projekt GmbH aus Bad Hersfeld sowie die Firma Saxovent Real Estate mit Sitz in Berlin. Beide hatten das Grundstück seinerzeit gekauft.
Vielfältige Wohnformen
Laut den Plänen soll es in dem Gebiet eine Mehrzahl an Wohnformen geben. Vorgesehen sind dreistöckige Mehrfamilienhäuser mit einem Staffelgeschoss und Tiefgarage, Reihenhäuser, Seniorenwohnungen sowie ein Mehrgenerationenhaus mit einer angeschlossenen Kindertagesstätte. Dabei sollen sowohl Eigentumswohnungen als auch Mietwohnungen angeboten werden. Möglicherweise komme noch eine Tagespflege für Senioren hinzu, erläuterten die Projektverantwortlichen. Da sei man noch in Gesprächen mit potenziellen Betreibern. Die Kindertagesstätte soll für knapp 120 Kinder Platz bieten.
Weil das Wohnquartier verkehrsarm sein soll, gehört zu dem Konzept eine sogenannte Quartiersgarage, ein oberirdisches Parkhaus, in dem die Bewohner Stellflächen anmieten können. „Wichtig ist uns, dass das Parkhaus schön gestaltet ist und sich in die Umgebung einpasst“, erläuterte Cornelia Sorge, die Geschäftsführerin von Saxovent. Möglicherweise werde es auch aus Holz gebaut. In der Quartiersgarage wird es voraussichtlich knapp 200 Stellplätze geben. Weitere knapp 300 Parkplätze befinden sich im Quartier. Insgesamt sind 280 Wohneinheiten geplant. Zwar sieht die Stellplatzordnung in Neuberg für jede Wohneinheit zwei Plätze vor. Doch da der Investor davon ausgeht, dass angesichts der hohen Zahl von Seniorenwohnungen der tatsächliche Bedarf geringer sein werde, habe man mit einem geringeren Schlüssel gearbeitet, erläuterte Ingo Sauer von der ISB Projekt GmbH.
Durch Photovoltaikanlagen auf den Dächern soll das Wohnquartier eine regenerative Energieversorgung bekommen. Es soll dort mehr Energie erzeugt werden, als an Ort und Stelle verbraucht wird. Bereits in einem Jahr können mit den Arbeiten begonnen werden. Die Abrissgenehmigung für das Möbelland-Gebäude liege bereits vor. „Wir könnten morgen mit dem Abriss beginnen“, so Ingo Sauer.
Keine Luxuswohnungen
Beim Verkauf des Areals vor fünf Jahren war verlautbart worden, auf dem Gelände sollte vor allem günstiger Wohnraum geschaffen werden. Einige Ausschussmitglieder fragten deshalb auch nach dem Preisgefüge der geplanten Wohnungen. Zwar sei es weiterhin das Ziel, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Doch hätten sich die Voraussetzungen mit einem Baupreisanstieg von 16 Prozent geändert, so ISB-Geschäftsführer Sauer. Allerdings wolle man in Neuberg keine Luxuswohnungen bauen, betonte er. Das Projekt wird nun in den politischen Fraktionen des Gemeindeparlaments weiter beraten. (Von Holger Weber -stoppacher)