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Buchmesse Main-Kinzig bietet in Nidderau Überblick zu regionaler Literatur

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Autorin Nina Dont war erstmals auf der Buchmesse dabei und hat unter anderem ihren historischen Roman „Die Stille meiner Heimat“ mitgebracht. Hier ist sie im Gespräch mit ihrer Mutter Claudia Dont und Buchmesse-Organisatorin Julia Huneke.
Autorin Nina Dont war erstmals auf der Buchmesse dabei und hat unter anderem ihren historischen Roman „Die Stille meiner Heimat“ mitgebracht. Hier ist sie im Gespräch mit ihrer Mutter Claudia Dont und Buchmesse-Organisatorin Julia Huneke. © Christine Fauerbach

Zum 21. Mal bot die Buchmesse Main-Kinzig Autoren, Verlagen und Künstlern eine Bühne. Leser konnten Literatur in Lesungen, Vorträgen, Gastspielen, Präsentationen, Stadtführungen und Mitmachaktionen wie dem Vorlesewettbewerb für Viertklässler und einer interaktiven Lesung live erleben.

Nidderau – Die Buchmesse Main-Kinzig ist ein beliebter Treffpunkt für Profis, Debütanten, Verleger und Konsumenten. Organisiert wird die Buchmesse von Anfang an von Julia Huneke, die seit 22 Jahren als Kultursachbearbeiterin in städtischen Diensten steht. Die Kulturbeauftragte Huneke begrüßte dieses Mal 31 Verlage und zahlreiche Autoren. Viele von ihnen sind „Wiederholungstäter“ und stellen seit Jahren Neuerscheinungen und Highlights aus ihren Programmen dem lesefreudigen Publikum in der Windecker Willi-Salzmann-Halle vor.

Chronik Windecken und Nidderauer Hefte

Für Lokalkolorit sorgten der Förderverein der Stadtbücherei mit einem modernen Antiquariat und einem Bücherflohmarkt sowie der Arbeitskreis Stadtgeschichte mit der Präsentation der „Nidderauer Hefte“. Wer sich für den Buchmessestandort und seine Geschichte interessierte, der wurde gleich im Foyer am Stand der Heimatfreunde Windecken 1910 fündig. Die Vorsitzende der Heimatfreunde, Silvia Herrmann, präsentierte gemeinsam mit Vereinsmitglied Evi Diegel, der Vorsitzenden der Nidder-Bühne, die Chronik „Die Geschichte Windeckens“. Wer in der im November 2022 erschienenen Chronik blättert und liest, kann die Geschichte des Nidderauer Stadtteils von der Gründung der fränkischen Siedlung Tezelenheim bis zur Buchmessestadt verfolgen. Historische Abbildungen und aktuelle Aufnahmen ergänzen die umfangreiche, aber kurzweilig von den Historikern Erhard Bus und Marlen Dannoritzer verfasste Chronik.

Silvia Herrmann (links) und Evi Diegel warben auf der Buchmesse Main-Kinzig für die umfangreiche Chronik „Die Geschichte Windeckens“.
Silvia Herrmann (links) und Evi Diegel warben auf der Buchmesse Main-Kinzig für die umfangreiche Chronik „Die Geschichte Windeckens“. © Christine Fauerbach

Geschichte bildet auch beim Familienroman „Die Stille meiner Heimat“ von Nina Dont die Basis. „Ich erzähle in diesem historischen Familienroman eine Geschichte, die vom Schicksal meiner Großeltern inspiriert ist“, informiert die Autorin aus Hainburg. Ihre Großeltern wurden 1945/46 aus ihrer südmährischen Heimat vertrieben. Erlebnisse von Vertreibung, Flucht und aus der Nachkriegszeit hat sie in ihrem im Februar 2020 erschienenen Buchdebüt mit Fiktion zu einer packenden Geschichte verwoben. Mit ihrem neuen, im April 2022 erschienenen Buch „Wellen der Hoffnung“ hat die Autorin einen Reiseroman durch Europa für Twens oder Young Adults mit einer Geschichte über eine verschlossene Familie vorgelegt, die ihre dunklen Geheimnisse um jeden Preis behüten will.

Neuerscheinungen aus der Region

Der Lesenachwuchs kam unter anderem am Stand des Erfinderverlags aus Berlin bei den Darmstädtern Anke und Klaus Schneider auf seine Kosten. Das Duo präsentierte Bilder- und Kinderbücher wie „Die Fallys“ mit Illustrationen von Andreas Bachmann und dazu passende Puppen sowie den Vampirroman „Meter um Meter“. Gleich nebenan hatten die Autorinnen Susanne König aus Bad Vilbel und Claudia Rixecker aus Oberdorfelden jede Menge Tipps für künftige Unternehmer. Mit dem Buch „Elsbeth startet durch“, das von Miryam Specht illustriert wurde, samt einem Anhang mit Fragen und Aufgaben zur Selbstreflexion, wollen die Autorinnen ihren jungen Lesern ab zehn Jahren Mut machen, ihren Traum von der Selbstständigkeit anzupacken. Vor allem solchen, die nicht aus einer Unternehmerfamilie kommen.

Eine kurze Anreise in die Willi-Salzmann-Halle hatten Claudia Rixecker aus Oberdorfelden und Susanne König aus Bad Vilbel. Sie stellten ihr Buch „Elsbeth startet durch“ vor.
Eine kurze Anreise in die Willi-Salzmann-Halle hatten Claudia Rixecker aus Oberdorfelden und Susanne König aus Bad Vilbel. Sie stellten ihr Buch „Elsbeth startet durch“ vor. © Christine Fauerbach

„Elsbeth ist ein Huhn mit Unternehmergeist, das seine Eier selbst vermarkten will. Bei dem Eierverkauf wird sie zwar von gefiederten Freundinnen unterstützt, tritt aber auch in Konkurrenz zu den Enten“, berichten die Autorinnen. Ob es Elsbeth gelingt, sich ihren Traum zu erfüllen – und vor allem wie – erfährt man beim Lesen.

Krimi aus der Wetterau

Zum ersten Mal in Windecken auf der Buchmesse Main-Kinzig vertreten war neben den genannten Verlagen und Autoren auch der Fachbuchautor und Filmjournalist Dominik Starck aus Buchenbrücken. Mitgebracht in die Willi-Salzmann-Halle hatte er seinen druckfrischen, zwei Tage vor der Messe erschienenen Debütroman „Dingos fordern kein Lösegeld“. Bei dem Krimi, der in der Wetterau und in Frankfurt spielt, geht es um den seit Monaten verschwundenen Bruder der Psychiaterin Tessa Haber. Die Polizei hat die Ermittlungen eingestellt, obwohl die Schwester des Vermissten überzeugt ist, dass ihr Bruder noch lebt. Es gibt keine verwertbaren Spuren, keine Lösegeldforderung und keine Leiche. Ein Fall für den Frankfurter Privatdetektivs Mark Balthoff.

Wer in diese oder eine andere Geschichte eintauchen wollte und mit den Autoren und Verlegern das Gespräch abseits vom hektischen Trubel großer Buchmessen suchte, der war in Windecken richtig. (Von Christine Fauerbach)

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