Das Nidderauer Rathaus erhält nach 31 Jahren neue Möbel

Seit 31 Jahren, seit dem Umzug in den Neubau Am Steinweg, sitzen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Rathauses an denselben Schreibtischen und benutzen dieselben Rollcontainer. Da es aber inzwischen vor allem für die Schreibtische neue Gesundheitsvorschriften gibt, sei es an der Zeit gewesen, diese Büromöbel auszutauschen, wie Corinna Wagner, Fachbereichsleiterin Zentrale Dienste, berichtet.
Nidderau – Um den Austausch so schnell wie möglich über die Bühne zu bringen, ist das Rathaus diese Woche von Dienstag bis Donnerstag für den Publikumsverkehr geschlossen.
Ein Lastenaufzug auf den Parkplätzen neben dem Rathaus kündigt schon von weitem sichtbar an, dass schwere Möbel in das obere Stockwerk bewegt werden, wo der Austausch am Dienstag seinen Anfang nahm. „Es gibt einen genauen Ablaufplan, dessen Ausarbeitung nach einem festgelegten Leistungsverzeichnis an eine Firma vergeben worden ist, die das notwendige Wissen mitbringt. Diese Organisation hätten wir selbst nicht neben der normalen Arbeit geschafft“, betont Wagner.
Denn es müssen nicht nur die alten Schreibtische und Rollcontainer abtransportiert werden. Schon im Vorfeld waren Mitarbeiter der Ekom21, dem hessischen kommunalen IT-Dienstleistungsunternehmen, damit beschäftigt, sämtliche Rechner und Monitore vom Netz zu nehmen und nach dem Austausch der Möbel wieder anzuschließen und ins Netz zu bringen.

„Nachdem Schreibtische und Container abtransportiert waren, hat ein Reinigungsunternehmen sauber gemacht. Erst jetzt werden die neuen Büromöbel an ihre vorher festgelegten Plätze gestellt, wobei sich in einigen Räumen Veränderungen ergeben“, erläutert die Fachbereichsleiterin. Die ausgemusterten Schreibtische und Rollcontainer werden von einer zertifizierten Firma entsorgt. „Für einige wenige Möbel gab es Interessenten aus dem Kreis der Rathausmitarbeiter“, fügt Wagner hinzu.
Insgesamt werden in den drei Tagen 67 Schreibtische und 71 Rollcontainer ausgetauscht. „Die Schreibtische entsprachen nach 31 Jahren nicht mehr den inzwischen geltenden ergonomischen Vorschriften und dem Gesundheitsschutz. Sie haben sich nur geringfügig in der Höhe verstellen lassen“, erklärt Wagner. „Da wir aber Bereiche haben, wo Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht mehr über fest zugewiesene Arbeitsplätze verfügen, sondern sie flexibel nutzen, war eine individuelle Möglichkeit der Höhenanpassung zwingend erforderlich. Die neuen Schreibtische können nun elektrisch verstellt werden.“

Die Fachbereichsleiterin selbst arbeitet auch gerne mal im Stehen, um den Rücken zu entlasten. Die neuen Möbel kommen übrigens vom Hersteller Ceka aus Alsfeld und wurden über die Beschaffungsstelle der interkommunalen Zusammenarbeit der Kommunen Bad Vilbel, Friedberg, Nidderau und Schöneck geordert. Der Austausch (Lieferung, Auf- und Abbau) der Schreibtische, Rollcontainer und einiger weiterer Anbauteile und Schrankelemente sowie die fachmännische Entsorgung der Altmöbel einschließlich der „Entrümplung“ des Dachbodens kosten die Stadt rund 90 000 Euro. In den Büros verblieben sind die eingebauten Schränke und diverse Besprechungs- und Beistelltische.
Um überhaupt flexibel an verschiedenen Schreibtischen arbeiten zu können, sind bereits im vergangenen Jahr die technischen Voraussetzungen geschaffen worden. Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter verfügt über einen personalisierten Laptop, der über eine Dockingstation mit den stationären Monitoren, dem Intranet und dem Internet verbunden werden kann. „Somit sind die Rathausbeschäftigten flexibel, auch was die Arbeit im Homeoffice betrifft“, betont Wagner. (Von Thomas Seifert)