Debatte um Aufstockung von Gewerbeimmobilien für Wohnungen in Nidderau

In Nidderau sollen zwei Gewerbegebiete erweitert werden. Die Freien Wähler wollten auf den geplanten Einkaufsmärkten Wohnungen prüfen lassen. Doch die rot-grüne Mehrheit lehnt ab.
Nidderau – Die Stadtverordneten haben in ihrer jüngsten Sitzung über mehrere Bauvorhaben diskutiert. Bezüglich der angestrebten Erweiterung des Gewerbegebiets Friedberger Straße, beantragten die Freien Wähler, mit dem Investor über die Entwicklung eines Mischgebiets zu beraten, um über den dort anzusiedelnden Gewerbebetrieben Wohnbebauung, im günstigsten Fall auch bezahlbaren und geförderten Wohnraum, zu schaffen. Für den geplanten Standort Büdesheimer Straße (Aldi und Vollsortimenter) solle analog verfahren werden.
„Die Schaffung von zusätzlichem Wohnraum würde eine Optimierung der Nutzung der neu zu versiegelnden Flächen darstellen“, begründete FW-Fraktionsvorsitzende Anette Abel. Die Bundesregierung habe sich zum Ziel gesetzt, jährlich 400.000 Wohnungen zu bauen. Dies könne nur erreicht werden, wenn auf kommunaler Ebene die Bebauungspläne entsprechend angepasst würden.
Bürgermeister Andreas Bär (SPD) erläuterte, dass an der Friedberger Straße bereits eine mehrgeschossige Bebauung für Büroflächen und Arztpraxen geplant sei. Ebenso an der Büdesheimer Straße, wo Wohnungen oder soziale Einrichtungen denkbar währen. Die Koalitionsführer Vinzenz Bailey (SPD) und Tim Koczkowiak (Grüne) erteilten Wohnungen an der Friedberger Straße eine Absage. Durch den Lärm der nahen Umgehungsstraße und den nächtlichen Lieferverkehr sei dies eine Wohnlage zweiter Klasse. Durch Praxen und Büros werde ebenfalls benötigte Fläche geschaffen und an anderer Stelle eingespart.
CDU-Fraktionsvorsitzender Thomas Warlich fragte angesichts mangelnder Infrastruktur in den Stadtteilen Erbstadt und Eichen nach der dortigen Wohnklasse. Der Hinweis von FW-Vertreter Dirk Kapfenberger, dass große Einzelhandelsketten mit ihrer sozialen Verantwortung werben und solche Wohnprojekte andernorts bereits umsetzen würden, fand kein Gehör. Der Antrag wurde abgelehnt. (jow)