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Freie Wähler Nidderau sehen Fehler bei Kostenschätzung für Nidder-Querung

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Von: Jan-Otto Weber

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Über 2600 Unterschriften haben die Initiatoren des Bürgerbegehrens zum Konzept zur Beruhigung der Nidderaue zwischen Heldenbergen und Windecken gesammelt, um den Bau der geplanten Fuß- und Radwegbrücke („Nidder-Querung“) über das Landschaftsschutzgebiet zu verhindern.
Über 2600 Unterschriften haben die Initiatoren des Bürgerbegehrens zum Konzept zur Beruhigung der Nidderaue zwischen Heldenbergen und Windecken gesammelt, um den Bau der geplanten Fuß- und Radwegbrücke („Nidder-Querung“) über das Landschaftsschutzgebiet zu verhindern. Vor der Abstimmung am 2. Juli wollen sie eine möglichst exakte Kostenschätzung. © Jan-Otto Weber

Auf einer von der CDU-Fraktion beantragten Sondersitzung hatten die Nidderauer Stadtverordneten am 20. April über den aktualisierten Kostenrahmen für den Bau der „Nidder-Querung“ diskutiert. Da die Fraktionsmitglieder der Freien Wähler urlaubsbedingt nicht an der kurzfristig einberufenen Sitzung teilnehmen konnten, nehmen sie in einer Mitteilung Stellung.

Nidderau – Zunächst monieren die Freien Wähler, dass die Planungskosten für die im Konzept beschriebene Natrix-Brücke in der neu vorliegenden Kostenschätzung mit 700.000 Euro brutto angesetzt seien, in der ersten Kostenschätzung hierfür aber 696.600 Euro netto angegeben waren. „Das passt nicht zusammen, gestiegene Baukosten einerseits, gesunkene Planungskosten andererseits.“

Die Gesamtbaukosten der Brücke in der aktuell vorliegenden Schätzung, die in der Sondersitzung diskutiert wurde, würden durch die Firma Pronatour mit 3 bis 3,6 Millionen Euro angegeben. „Eigene Recherchen über aktuelle ähnliche Brückenbauprojekte in Deutschland legen aber eher Baukosten zwischen 10 und 12 Millionen Euro nahe“, so die FW, die die Einschätzung und Erfahrung des beauftragten Planungsbüros Pronatour infrage stellen.

FW vermuten Fehlkalkulation

Denn auch bei den geschätzten Kostenangaben für den Bau der Rundwege gebe es Unstimmigkeiten. Diese seien von der Stadt mit bis zu 1,425 Millionen Euro brutto angegeben. Die Firma Pronatour habe in der ersten Kostenzusammenstellung nur 476.000 Euro brutto angesetzt. „Die Preissteigerungen im Bausektor können diese Steigerung nicht erklären“, so die FW. „Man hat sich wohl eher verkalkuliert.“

Dem gegenüber stünden fehlende Planungskosten für alle anderen Maßnahmen des Gewässerbaus, der Renaturierung sowie der Wegeerstellung. Die so unvollständige, jedoch aktuelle Schätzung der Gesamtkosten werde mit bis zu 6,5 Millionen Euro angegeben. „Vor diesem Hintergrund und den oben genannten Feststellungen schließen sich die Freien Wähler der berechtigten Frage des Kollegen Tien der FDP an, der in der Berichterstattung des Hanauer Anzeiger mit Bezug auf den aktuellen Flyer der Grünen zitiert wird ‘Was ist denn für Sie ein akzeptabler Kostenrahmen für das Projekt?’ Die Freien Wähler bedauern, dass diese Frage unbeantwortet blieb.“

Antrag nicht in Gänze erfüllt

Darüber hinaus hatten die Freien Wähler in der Stadtverordnetenversammlung am 9. Februar eine aktualisierte Kostenschätzung basierend auf dem Grobkonzept beantragt. Während der Sitzung wurde der Antrag auf Antrag der Grünen erweitert. Die neue Kostenschätzung sollte auch Ausführungen mit anderen Baumaterialien (Holz, Stahl, Beton), Schätzungen zur Langlebigkeit und Kosten der Unterhaltung der Brücke enthalten. Der so abgeänderte Antrag wurde einstimmig angenommen.

„Wir erkennen durchaus an, dass zum jetzigen Planungszeitpunkt keine detaillierte Kostenplanung für exakt dieses Gesamtprojekt vorliegen kann“, so die FW-Fraktionsvorsitzende Anette Abel. „Jedoch hätten wir erwartet, dass die Firma die Referenzprojekte, auf denen die Erfahrungswerte ihrer Kostenschätzung basieren, offenlegt. Dazu zählen Art des Brückenbauwerks, Länge, Breite, Kosten und Zeitpunkt der Ausführung.“ Trotz Sondersitzung wisse man nicht mehr als vorher, weder ob die Stadt den Ausführungsvorschlägen des Konzepts folgen möchte, oder in welchem Kostenrahmen man bereit sei, das Projekt umzusetzen. „Mehr Klarheit wird es wohl leider bis zum Bürgerentscheid nicht geben.“ (jow)

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