FWG Nidderau sieht Plan für Sportplatzausbau in Heldenbergen gescheitert

Die FWG lässt die am 13. Juni in unserer Zeitung veröffentlichten Aussagen von Bürgermeister Andreas Bär, des Sportausschussvorsitzenden Sam Pfeifer (beide SPD) und des Vorstands des SC Eintracht Sportfreunde Windecken zur Zentralen Sportanlage in Heldenbergen nicht gelten. Bär hatte dabei der Berichterstattung unserer Zeitung widersprochen, dass der Ausbau des Sportplatzes in Heldenbergen geplatzt sei.
Nidderau – Beteiligte der Sportplatzbegehung am 9. Juni hatten diesen Schluss gezogen, da die als Voraussetzung geltende Kooperation der Fußballvereine Heldenbergen und Windecken an diesem Abend vorerst für gescheitert erklärt wurde.
Bär hatte jedoch daraufhin bekräftigt, die von der Stadtverordnetenversammlung beschlossene Planung für Heldenbergen habe auch unabhängig von einer Spielgemeinschaft der Vereine bestand. Windecken sei weiterhin bereit, seinen Sportplatz aufzugeben und auch als eigenständiger Verein mit eigener Mannschaft auf eine neue Sportstätte nach Heldenbergen zu wechseln.
Die FWG hält dies jedoch für unrealistisch, da in Heldenbergen gemäß der beschlossenen Planung für einen ersten Bauabschnitt nach wie vor nur zwei Spielfelder zur Verfügung stünden – zu wenig für den Trainings- und Spielbetrieb zweier Vereine. Der optionale zweite Bauabschnitt mit Leichtathletikanlage für den TV Windecken und einem dritten, zusätzlichen Sportfeld, sei nach Ansicht der FWG allerdings fraglich, da laut Aussage von Eigentümern unter anderem auf Facebook die benötigten Grundstücke nicht zu verkaufen seien.
Freie Wähler sehen Vereinskooperation von Beginn an als Voraussetzung
Wie die FWG betont, habe ein Vertreter der Eintracht Sportfreunde Windecken im Ausschuss für Stadtentwicklung, Infrastruktur und Klima (SIK) am 9. Mai die Absicht geäußert, eine Spielgemeinschaft mit Victoria Heldenbergen zu gründen. In der Beschlussvorlage heiße es: „In informellen Abstimmungen mit dem SV Victoria 1920 Heldenbergen e.V. und dem SC Eintracht Sportfreunde Windecken 1911 e.V. können sich diese Vereine eine Zusammenlegung an diesem Standort vorstellen. Voraussetzung wäre ein Rasenplatz, ein Kunstrasenplatz und ein funktionstüchtiges, neues Vereinsheim.“
Sowohl der Ausschussvorsitzende Helmut Brück (SPD) als auch die Vertreter von FWG und CDU hätten nach der Vorstellung des Planungsvorschlags weiteren Beratungsbedarf gesehen. „Es wurde zu jedem Zeitpunkt betont, dass die Gründung der Spielgemeinschaft die Grundlage für diese Vorlage bildet“, schreibt die FWG. Zuletzt habe der SPD-Fraktionsvorsitzende Vinzenz Bailey im Stadtparlament am 2. Juni auf Grundlage dieser Aussage gefordert, dass man das Vertrauen der Vereine in die Politik stärken müsse. „Eine schriftliche Zusage zum Verzicht auf das Gelände in Windecken wurde nicht eingefordert und liegt nicht vor“, stellt die FWG fest.
Bei der Sportplatzbegehung am 9. Juni habe der Vereinsvertreter aus Windecken dann klargestellt, dass der Verein nur zum Umzug bereit sei, wenn ein entsprechendes Vereinsheim vor Aufgabe des Geländes bereitgestellt würde.
Die Planung sehe im ersten Bauabschnitt die Anlage eines weiteren Parkplatzes für 2,1 Millionen Euro, die Anlage eines Kunstrasenplatzes für 500.000 Euro und den Bau eines „optionalen Vereinsgebäudes“ für 2,7 Millionen Euro vor, so die FWG. Weiter heiße es in der Vorlage: „Für den TV Windecken könnte ein Leichtathletikgelände am neuen Standort geschaffen werden. Hier gibt es noch keine konkrete Abstimmung mit dem Verein.“
Ein Änderungsantrag der FWG in der Stadtverordnetenversammlung, vor Beschlussfassung neue Grundstücksverhandlungen zu führen und darüber zu berichten, sei abgelehnt worden. „Die Durchführung des zweiten Bauabschnitts, mit der aus einem reinen Fußballgelände erst eine multifunktionale Sportanlage gemacht würde, ist nicht gewährleistet“, so die FWG.
FWG: 5,3 Millionen für Sanierung ohne Erweiterung zu viel
Nach jetzigem Stand solle „auf der Grundlage eines informellen Gesprächs und ohne schriftliche Zusicherung, eine Sportanlage für 5,3 Millionen saniert aber nicht erweitert werden“, schreiben die Freien Wähler weiter. Bei einer gemeinsamen Nutzung der Sportvereine aus Heldenbergen und Windecken seien ein Kunstrasen und ein Rasenplatz zu wenig. „Damit hat die Aussage, dass keine Spielgemeinschaft mehr angestrebt wird, erheblichen Einfluss auf die in der Stadtverordnetenversammlung am 2. Juni getroffene Entscheidung. „Die FWG hält daher eine Weiterverfolgung dieses Beschlusses vor dem Hintergrund der zurückgezogenen Aussage zu einer Spielgemeinschaft sowie den Kosten in Höhe von 5,3 Millionen für gescheitert.“
Die Freien Wähler plädieren dafür, Daten wie schriftliche Vereinbarungen mit den Vereinen, die Position des TVW, Finanzierungsunterstützung durch den Kreis, Preise für die notwendigen Grundstücke, Kosten-Nutzen für die gesamte Stadtgesellschaft und anderes einzuholen und anschließend alle Informationen zu evaluieren. Bei einer Investition in diesem Ausmaß und den daraus entstehenden Folgekosten und Auswirkungen auch auf andere städtische Investitionen, „sollte Politik umsichtig vorgehen und es sollte Transparenz über alle Informationen herrschen, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können“, so die FWG. (jow)