Musical-Familie Nidderau teilt 25 Jahre Leidenschaft mit Publikum

Die Musical-Familie Nidderau blickt auf 25 erfolgreiche Jahre zurück. Zeit zum Feiern ihres Jubiläums hatten die Mitglieder bisher zwar noch nicht, aber sie haben sich selbst das schönste Geschenk gemacht. Sie stehen nach zwei Jahren in der Corona-Warteschleife wieder auf der Bühne.
Nidderau – Sie spielen, singen, tanzen und musizieren im endlich wieder eingeschalteten Scheinwerferlicht für ihr Publikum. Ihr Großprojekt „Der Bettelstudent“ von Karl Millöcker hatte bedingt durch die Pandemie eine lange Entstehungsgeschichte.
Voller Optimismus und Durchhaltevermögen haben Leiterin Leonore Kleff, das Vorstandsteam und alle Aktiven auf und hinter der Bühne alle Herausforderungen und Widerstände gemeistert. Getreu des Mottos von Leonore Kleff: „Drei Mal verschoben und doch nicht aufgehoben“ hat die Musical-Familie – wie von ihren zahlreichen Fans in Stadt und Region erwartet – die bekannte Operette mit Schwung, Können und Elan inszeniert. Und ihr Publikum mit auf eine beschwingte Zeitreise ins Jahr 1704 nach Krakau entführt.
Anni Lenz mit Ballett von Beginn an dabei
Zu den treuen Mitstreiterinnen der Musical-Familie Nidderau gehört Anna Katharina Lenz. In Nidderau besser bekannt als Anni Lenz. Sie war bei der Jubiläums-Inszenierung für die Kostüme zuständig, ist seit 1997 als Choreografin, Bühnenbildnerin und Tänzerin bei allen Inszenierungen dabei. Damals suchte sie eine Bühne für ihre Ballettkinder aus dem Turnverein Windecken. Der Zufall wollte es, dass Lehrerin Leonore Kleff und ihre Kollegin Elisabeth Kretzschmar gerade mit dem Schulchor der Bertha-von-Suttner-Schule das Musical „Tabaluga“ einstudierte und für die Aufführung tanzende Ameisen, Bienen und eine Spinne suchten.
40 Kinder standen im Herbst 1997 auf der Bühne und begeisterten alle Zuschauer mit Musik, Gesang, Schauspiel und Tanz. Von den 40 Kindern von damals sind bis heute noch sechs dabei. Es sind Daniela Kiefer, Isabell Mohr, Sarah Rausch, Juliana Neumann, Karolin Weisenstein und Anne-Christine Weitzel. „Wir waren bei ‘Tabaluga’ Ersatz-Ameisen“, erinnern sich Juliana Neumann und Anne-Christine Weitzel. In der aktuellen Inszenierung stehen sie als Marketenderinnen, Tänzerinnen und Pantomimen auf der Bühne.
Zwar war das Ballett bei Inszenierungen der vergangenen Jahre oft nur im Hintergrund zu sehen, aber immer dabei. Der Schulchor wurde im Laufe der Jahre durch einen Projektchor ersetzt, der mit den Solisten, dem Ensemble und dem Orchester die anspruchsvollen Stücke mit Leben füllt.
Seit 2018 eigenständiger Verein
Seit „Tabaluga“ haben Gründerin Leonore Kleff, die zugleich Vorsitzende, Dirigentin und musikalische Gesamtleiterin ist, und Anni Lenz im Rhythmus von zwei Jahren 13 Musicals und Operetten inszeniert. Erst unter dem Dach der Bertha-von-Suttner-Schule und später dann der Sängervereinigung Windecken.

Seit 2018 werden die Stücke im eigenen, gemeinnützigen Verein „Musical-Familie Nidderau“ inszeniert. Die Zusammenarbeit aller Aktiven vor und hinter den Kulissen klappt gut. „Wir sind seit 25 Jahren eine eingeschworene Gemeinschaft“, sagt Kleff.
Wie sie und Lenz gemeinsam mit den beiden Balletttänzerinnen im Gespräch mit unserer Zeitung versichern, wollen sie trotz zunehmend schwierigeren Rahmenbedingungen auf jeden Fall weitermachen. „Es ist schwierig geworden, vor allen in den letzten Jahren. Ich mache weiter, weil ich mich meinen Leuten und dem Publikum gegenüber verpflichtet fühle“, sagt Leonore Kleff.
Ausstattung gehört zu Erfolgskonzept
Gern würde sie große Musicals inszenieren, „aber dafür bekommen wir keine Rechte“. Und dies trotz ihres großen Erfolges. Haben sich Leiterin und Mitglieder auf ein Stück festgelegt, dann schauen sie sich Inszenierungen in ganz Europa an. Anni Lenz fügt hinzu: „Zu unserem Konzept und Erfolg gehört, dass wir die Stücke in ihrer Zeit spielen lassen. Dazu gehören die jeweiligen Kostüme und Requisiten.“ Die 83-Jährige kündigt an: „Ich mache weiter, habe mein Haus bestellt. Mit Karolin Weisenstein habe ich meine Nachfolgerin gefunden und festgelegt.“
Auch die Balletttänzerinnen bleiben bei der Stange: „Das Ballett und die Inszenierungen haben und machen uns nach wie vor großen Spaß. Sie sind unser Hobby, haben uns geprägt. Durch unsere Rollen und Auftritte ist unser Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl gewachsen. Man wächst mit den Aufgaben.“
„Wir waren als Kinder dankbar, dass wir als Tänzerinnen eine Bühne geboten bekamen“, betont Anne-Christin Weitzel. Die Mutter von Marlene (3) und Jonas (5) möchte sobald sie mehr Zeit hat Modern Dance tanzen. Juliana Neumann ist Turnerin, bestreitet Einzelwettkämpfe an allen vier Geräten auf hessischer und nationaler Ebene. Und beide sind gespannt auf die kommenden Inszenierungen.
Letzte Aufführungen
Wer bisher noch keine Aufführung des Bettelstudenten in Nidderau und Schöneck gesehen hat, hat dazu noch Gelegenheit am 5. November ab 19 Uhr und am 6. November ab 17 Uhr in der Kultur- und Sporthalle Heldenbergen. Tickets gibt es an allen Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse. » leonorekleff.de