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Nidderau: Anlieger in Windecken kritisieren Einbahnstraße und Parkraumverlegung

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Der Ortsbeirat Windecken mit Ortsvorsteher Heinz Homeyer (Dritter von rechts) diskutiert mit Anwohnern über die Verkehrsregelung.
Der Ortsbeirat Windecken mit Ortsvorsteher Heinz Homeyer (Dritter von rechts) diskutiert mit Anwohnern über die Verkehrsregelung. © Jürgen W. Niehoff

Heftigen Wirbel bei den Anliegern hat die Änderung der Verkehrsführung in der Straße „Im Feldchen“ ausgelöst. Das bekam auch der Ortsbeirat Windecken bei seiner Ortsbegehung zu spüren.

Nidderau – Der Ortsbeirat Windecken war extra wegen der Proteste der Anwohner der kleinen Anliegerstraße am Donnerstagnachmittag zusammengekommen. Vor etwa zwei Monaten war für die Anwohner völlig überraschend die Verkehrsführung in ihrer Straße neu geregelt worden. Die Straße war kurzerhand zur Einbahnstraße erklärt und die Parksituation in einem Teil der Straße verändert worden.

Wie Ortsvorsteher Heinz Homeyer (SPD) immer und immer wieder zu erklären versuchte, hatten Beschwerden der Feuerwehr und der Müllabfuhr, dass sie wegen der parkenden Autos nicht mehr durchkämen, zu diesem Schritt geführt. Daraufhin hatte die Straßenverkehrsbehörde des Kreises im Zusammenwirken mit der Ordnungsbehörde der Stadt die neue Regelung angeordnet. Danach wurde ab diesem Zeitpunkt die schmale Anliegerstraße nicht nur Einbahnstraße, sondern auch die Parkmöglichkeiten wurden von einer Straßenseite auf die andere verlegt.

„Das geht nun mal gar nicht“, schimpften die etwa 15 Anlieger beim Treffen mit dem Ortsbeirat. „Auf der Seite, auf der wir jetzt parken sollen, gibt es keinen Bürgersteig. Und weil die Autos dann ganz dicht an den Hecken oder Zäunen parken müssen, gibt es keine Ausstiegsmöglichkeit mehr auf der Beifahrerseite. Wie soll das gehen mit kleinen Kindern oder Behinderten? Sollen die ausgeladen und auf der Straße stehen gelassen werden, bis wir unsere Autos richtig geparkt haben?“

Die Antwort von Ortsvorsteher Homeyer, selbst ehemaliger Polizeibeamter, dass die Autofahrer sehr wohl das Recht haben, auf der Fahrbahn zum Be- und Entladen anzuhalten, wurde von den Anwohnern nur mit Kopfschütteln registriert. „Ich kann doch ein kleines Kind nicht unbehütet auf der Straße stehen lassen, nur weil ich durch diese neue Regelung so blöd parken muss“, regte sich eine Anwohnerin auf.

Feuerwehr und Müllabfuhr hatten sich beklagt, dass sie diese Kurve und die Straße nicht problemlos passieren konnten.
Feuerwehr und Müllabfuhr hatten sich beklagt, dass sie diese Kurve und die Straße nicht problemlos passieren konnten. © Jürgen W. Niehoff

Andere schimpften, dass sich durch die neue Einbahnstraßenregelung die übliche Fahrtrichtung geändert habe. „Ich habe extra die Einfahrt zu meinem Grundstück umgebaut, damit ich in meine Garage komme. Jetzt mit der neuen Regelung muss ich wieder umbauen, weil ich wegen der Enge der Straße sonst nicht auf die Fahrbahn komme“, und dabei wies die Anwohnerin auf ihre Einfahrt, vor der sich das Treffen mit dem Ortsbeirat abspielte. Dass der Kurvenbereich mit einem Halteverbot versehen worden sei, damit Feuerwehr und Müllabfuhr die 90-Grad-Kurve ohne rangieren durchfahren können, das konnten alle nachvollziehen. Aber bezüglich der Einbahnstraßenregelung und der Umverlegung der Parkzone auf die bürgersteiglose Straßenseite verlangten die Anwohner die Rückkehr zur alten Regelung.

„Warum hat man mit uns denn nicht vorher gesprochen? So etwas macht man doch nicht einfach so ohne Beteiligung der Bürger. Wir kennen die Situation doch hier vor Ort besser als die vermeintlichen Spezialisten in den Behörden“, meinte beispielsweise die Anwohnerin Susanne Lind unter dem zustimmenden Kopfnicken der übrigen Betroffenen.

Die Forderung nach Rücknahme der Maßnahmen musste Homeyer schließlich in sein Protokoll aufnehmen und versprechen, das Anliegen der Anlieger auch an die Politik und die Verwaltung weiterzuleiten. „Leider haben wir als Ortsbeirat keine eigene Entscheidungsgewalt und können der Verwaltung und der Politik gegenüber nur Empfehlungen und Ratschläge aussprechen“, erklärte Homeyer.

Der Ortsbeirat zog sodann noch zu einem Laternenmast in der Kilianstädter Straße, an dem die Reklameschilder den Blick von einbiegenden Verkehrsteilnehmern auf den laufenden Verkehr behindern. Auch in diesem Fall soll die Verwaltung für Klärung sorgen. (Jürgen W. Niehoff)

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