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Nidderau: Bäderbetriebe drehen Temperatur im Nidderbad runter

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Im Schwimmerbecken hat das Wasser nach der Umstellung noch 25 statt 28 Grad Celsius.
Im Schwimmerbecken hat das Wasser nach der Umstellung noch 25 statt 28 Grad Celsius. © Thomas Seifert

Eine gute Nachricht gibt es für die Besucher des Nidderbads: Die Eintrittspreise für den Hallenbereich sind stabil geblieben. Allerdings wurden die Temperaturen analog zu den Empfehlungen des Landes Hessen und der Bundesregierung in den verschiedenen Becken reduziert.

Nidderau – Auch der Saunabereich hat verkürzte Öffnungszeiten. Klagen habe es bislang aber fast keine gegeben, berichtet Schwimmmeister Harald Rühl. „Die Schwimmbadkommission hat bei ihrer jüngsten Sitzung zeitnah vor der Öffnung des Hallenbereichs die angepassten Wassertemperaturen bestätigt. Allerdings hat man sich in dem Gremium auch Gedanken gemacht, welche Möglichkeiten es zu weiteren Einsparungen von Energie oder andere Gewinnungsformen gibt“, berichtet Bäderleiter Rühl.

Seit 1997, nach der ersten energetischen Sanierung des Schwimmbads, wird der gesamte Komplex mit Freibereich, Schwimmhalle und Riesenrutsche über ein Blockheizkraft mit Energie versorgt. Ebenfalls angeschlossen sind das Rathaus und das Gebäude der Stadtwerke. Zwischen 1,8 und zwei Millionen kW an Wärme – je nach Strenge des Winters – verbraucht das Nidderbad. Der Strombedarf wird fast komplett von Photovoltaikanlagen „auf jeder verfügbaren Dachfläche“ produziert, es kommen zwischen 120.000 bis 140.000 kW pro Jahr zusammen, rechnet Rühl vor.

Sauna nur noch an vier Tagen geöffnet

„So früh nach dem Wechsel vom Freibad- auf den Hallenbadbetrieb ist immer wenig los. Das läuft so langsam an, steigert sich Richtung Weihnachten und im neuen Jahr kommen dann die ganzen Leute, die sich vorgenommen haben, etwas für ihre Gesundheit und Fitness zu tun“, weiß Harald Rühl aus jahrzehntelanger Erfahrung. Für ihn sind bereits die letzten Wochen vor dem Ruhestand angebrochen. Noch ein Urlaub und ein paar Tage Dienst im Bad, dann ist das Nidderbad für den Schwimmmeister Geschichte. Aber bis dahin machen sich Rühl als Bäderleiter und seine Kollegen täglich Gedanken, wo es noch Einsparmöglichkeiten gibt.

Die neuen Temperaturen

Mit Öffnung des Hallenbades am 20. September ist auf Grund der angespannten Versorgungslage die Stadt Nidderau gezwungen die Wasser- und Lufttemperaturen im Nidderbad zu senken. Dies geschieht laut Mitteilung, wie von der Bundesregierung vorgegeben, um den Gasverbrauch zu senken und die gestiegenen Energiekosten nicht auf den Endverbraucher umlegen zu müssen. Folgende Temperaturen erwarten die Besucher des Nidderbads nach der Anpassung:

Wassertemperaturen: Schwimmerbecken: 28°C auf 25°C, Lehrschwimmbecken: 30°C auf 28°C, Babyplanschbecken: 32°C auf 30°C, Rutsche: 28°C auf 25°C

Lufttemperatur: Schwimmhalle: 32°C auf 30°C, Umkleidebereich: 28°C auf 26°C, Rutsche: 32°C auf 30°C, Foyer: 28°C auf 26°C

Der Hessische Städtetag empfiehlt laut Mitteilung der Stadt eine Absenkung der Beckenwassertemperatur auf 24°C, aber mindestens auf 26°C. Der Deutsche Sportbund empfiehlt an dieser Stelle eine Beckenwassertemperatur von 26°C. (tse)

„Die Sauna öffnet nur noch an vier Tagen. Aber wir wollen uns auch ganz gezielt die Auslastung der Randzeiten ansehen, denn das Anheizen und die Temperatur zu halten kostet Energie“, nennt Rühl ein Beispiel. „Bislang haben die Badegäste fast alle die Absenkung der Wassertemperatur klaglos hingenommen. Ganz wenige Besucher haben sich beschwert, aber die Zahl war vernachlässigbar“, betont der Chef des Nidderbads.

Schwimmbad gut ausgelastet

Weiterhin sehr beliebt ist das Nidderbad bei umliegenden Bildungseinrichtungen. Allein 16 Schulen schicken ihre Kinder zum Schwimmunterricht nach Nidderau. Neben den heimischen Vereinen TV Windecken, HLTC Landtauchclub Nidderau und der Ortsgruppe Nidderau der DLRG, haben der SC Undina Bruchköbel, der SC Fun-Ball Dortelweil und Aqua Fitness Stunden gebucht. Neben der DLRG bieten auch die Schwimmmeister des Nidderbads ab sofort wieder eigene Schwimmkurse an. „Mit Schulen und Vereinen sind wir gut ausgestattet“, freut sich Harald Rühl und fürchtet sich deshalb auch vor einer Schließung, die nur das allerletzte Mittel sein dürfe. (Von Thomas Seifert)

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