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Nidderau: Border-Collie-Hündin in „Hall of Fame“ des HSV Erbstadt aufgenommen

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Die Ehrenplakette an der Wand hat sich die 16 Jahre alte Border-Collie-Hündin Nanny nach rund 80 Wettbewerben gemeinsam mit ihrem Frauchen Heike Fortmüller redlich verdient.
Die Ehrenplakette an der Wand hat sich die 16 Jahre alte Border-Collie-Hündin Nanny nach rund 80 Wettbewerben gemeinsam mit ihrem Frauchen Heike Fortmüller redlich verdient. © Privat

Wenn jemand im fortgeschrittenen Alter von um die 90 Jahre noch ziemlich regelmäßig auf den Trainingsplatz geht, dann nötigt das Respekt ab. In dieser Geschichte geht es aber nicht um einen Menschen, sondern um Border-Collie-Hündin Nanny, 16 Hundejahre alt, die kürzlich auf Beschluss des Vorstands in die „Hall of Fame“ des Hundesportvereins Erbstadt aufgenommen worden ist.

Nidderau – Mit vollem Namen heißt die betagte, aber für ihr Alter noch ziemlich fitte Hündin „Nanny in Future vom Gerauer Land“ und wurde am 14. Dezember 2006 in Groß-Gerau geboren. Dort holte sie Heike Fortmüller bei einem Züchter ab, von dem auch schon Halbschwester und Vorgängerin Faye stammt.

Inzwischen kann Nanny auf eine ganze Reihe von Nachkommen blicken, so auf Tochter Amy (13), Enkelin Dakota (8), Urenkelin Fairy (5) und Ururenkelin Hope (3), die alle im Hause Fortmüller leben, aber teilweise den Töchtern gehören. Svenja Fortmüller ist wie ihre Mutter, die seit 2003 dem Verein angehört, bei den Hundefreunden aktiv und inzwischen eine der Trainerinnen.

Training begann mit fünf Wochen

Die Arbeit mit Nanny hat Heike Fortmüller schon früh begonnen: „Ab einem Alter von fünf Wochen kann man Welpen erste Befehle beibringen, die sie auch behalten. Vorher stehen Fressen und Schlafen eindeutig im Vordergrund.“ Im Alter von eineinhalb Jahren hat die Hündin dann die Begleithundeprüfung mit Erfolg abgelegt, die Grundlage für alle weiteren Ausbildungsschritte ist. Und bereits ein Jahr später hat Nanny das erste Turnier absolviert, erinnert sich ihr Frauchen.

„Dabei ist Nanny kein Ausbund an Eigeninitiative, wie viele Border Collies. Man muss sie zum Arbeiten animieren. Aber sobald sie den Trainings- oder Turnierplatz sieht, ist sie voll konzentriert, lernt schnell, vergisst fast nichts und hat alle Ausbildungsschritte sichtlich mit Freude durchlaufen“, berichtet Heike Fortmüller.

80 Wettkämpfe bestritten

Die gelehrige Hündin wäre aber nichts ohne ihr Frauchen, denn beim Hundesport ist Teamarbeit der Weg zum Erfolg. „Arbeiten Hund und Besitzer nicht Hand in Hand, dann werden sich keine Erfolge einstellen. Denn im Wettbewerb darf weder der Hund noch der Mensch einen Fehler machen, das gibt Abzüge bei den Punkten. Da müssen die Anweisungen mit Befehlen und Handbewegungen sitzen, und Nanny muss genau wissen, was sie zu machen hat. Und das hat immer gut geklappt“, stellt die Hundefreundin fest.

Mit Nanny trat Heike Fortmüller in den Sportarten Agility, Obedience und Rallye Obedience an und absolviert von 2009 bis heute rund 80 Turniere und Wettbewerbe von Kreis- bis Bundesebene. „Außer in Agility waren wir beide nie in der obersten Leistungsklasse. Der Sport sollte Nanny und mir Spaß machen, Ehrgeiz kam erst an zweiter Stelle“, betont Fortmüller.

Sie trat immer persönlich mit Nanny an, wegen einer Operation wurde sie aber eine Zeit lang von ihrer Tochter Svenja und von Peter Stanek, dem zweiten Vorsitzenden der Hundefreunde, vertreten. Mit den Jahren verlegten sich die Aktivitäten in die Seniorenklasse, wo früher Hunde ab acht Jahren antreten durften. „Inzwischen wurde die Altersgrenze aufgehoben, dafür werden Alterserscheinungen als Kriterium genommen, weil Hunde verschiedener Größen unterschiedlich schnell altern“, erläutert Heike Fortmüller.

Spaziergang etwas langsamer

Auch bei der 16 Jahre alten Nanny lässt sich das Alter nicht verleugnen, „sie sieht nicht mehr gut, hört schlechter und die Hinterläufe werden schwächer. Trotzdem gehen wir immer noch auf den Hundeplatz und der tägliche Spaziergang ist Pflicht – nur eben etwas langsamer.“ Und danach genießt Nanny ihr verdientes Schläfchen im Kreise der Nachkommen, träumt vielleicht vom Ehrenpreis des Vereins und lässt sich von Heike Fortmüller auf ihre alten Tage verwöhnen. (Von Thomas Seifert)

Frauchen Heike Fortmüller hat Nanny von klein auf trainiert.
Frauchen Heike Fortmüller hat Nanny von klein auf trainiert. © Thomas Seifert

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