Nidderau: CDU kritisiert avisierte Kosten für Nidder-Querung in Heldenbergen

Die Stadtverwaltung arbeitet derzeit an einem Gesamtkonzept für die Nidderaue in Heldenbergen zwischen Neuer Mitte und Bahnhof. Wie in einer Antwort auf CDU-Anfrage zur Stadtverordnetenversammlung im März erläutert, verspricht sich die Verwaltung vor allem durch einen Fuß- und Radweg durch die Aue über die Nidder eine attraktive und klimaschonende Verkehrsanbindung, etwa der Bertha-von-Suttner-Schule.
Nidderau – Im Nachgang der Sitzung des Ortsbeirats Heldenbergen vom 10. Mai, in der Erster Stadtrat Rainer Vogel (Grüne) das Projekt erläuterte, kritisiert die CDU Nidderau in einer Mitteilung das Projekt. „Momentan führt der Weg von der Neuen Mitte in Richtung Windecken und dann an der Bahnlinie entlang hinauf zum Bahnhof. Dieser Weg hat eine Länge von 1,4 Kilometern“, erklärt die CDU. „Der Weg würde sich durch die Nidder-Querung auf eine Länge von 0,7 Kilometern reduzieren. Die Baumaßnahme, die neben der Brücke über die Nidder einen auf Pfählen abgestützten Weg beinhaltet, wird auf derzeit circa 2,5 Millionen Euro geschätzt.“
Auf Anfrage von Thomas Warlich, CDU-Fraktionsvorsitzender, nach dem Grund für die geplante Investition, habe Vogel geantwortet, dass sich der Weg durch die Nidder-Querung um 700 Meter reduziere. Für die CDU steht dies nicht im Verhältnis zu 2,5 Millionen Euro Steuergeldern. „Die CDU Nidderau fordert seitens der Stadt entsprechende Angaben über die zu erwarteten Nutzerzahlen der Nidder-Querung von der Neuen Mitte in Richtung Bahnhof und entgegengesetzt.“
Ein „isoliertes Projekt“ Nidder-Querung erscheint der CDU nicht ausreichend für so hohe Investitionen. „Die CDU fordert ein Gesamtkonzept wie das Gebiet der Heldenberger Nidderauen im Sinne des Naturschutzes und der Erholung der Nidderauer gestaltet werden kann.“
Stadtrat Vogel erläutert Hintergründe
Auf Nachfrage unserer Zeitung erklärt Stadtrat Vogel, dass genau ein solches Gesamtkonzept geplant sei, worüber er auch im Ortsbeirat berichtet habe. Die avisierten Kosten von 2,5 Millionen Euro bezögen sich auf das Gesamtkonzept, das nicht nur den Wegebau, sondern auch Erdbaumaßnahmen zur Anschneidung des Altarmes der Nidder sowie Infostationen für die Nidder enthalte. Zu berücksichtigen sei zudem, dass die Maßnahme mit bis zu 75 Prozent förderfähig sei.
„Das Konzept wird gerade Final mit den zuständigen Behörden abgestimmt“, so Vogel gegenüber unserer Redaktion. „Wenn es einen positiven Entscheid der Behörden gibt, wird das Konzept der Politik zur Entscheidung vorgestellt. Ohne ein Konzept zur Beruhigung der Nidderaue in diesem Bereich wird es aber keine Querung geben“, stellt Vogel klar.
Wie in der Beantwortung der CDU-Anfrage von März zudem ausgeführt wird, soll die Maßnahme im Rahmen des 2018 beschlossenen Flurbereinigungsverfahren eingebunden werden, das der Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie diene. Durch eine gezielte Besucherlenkung könnten sensible Auenbereiche sogar geschont werden. (Von Jan-Otto Weber)